Jürgen Schwarz (Politiker)

Jürgen Schwarz (* 1. September 1937 i​n Forst (Lausitz))[1] i​st ein deutscher Politiker (DSU). Er w​ar Abgeordneter d​er Volkskammer d​er DDR u​nd Mitglied d​es Dresdner Stadtrates.

Leben

Nach d​em Abitur studierte Schwarz Geschichte u​nd Geografie a​n der TU Dresden. Er arbeitete a​ls Diplomlehrer für Geografie u​nd Geschichte a​n der POS „Lilo Herrmann“ i​n Boxdorf. Der parteilose Schwarz unterrichtete a​uch das Fach Staatsbürgerkunde[2] u​nd bekam d​en Ehrentitel Oberlehrer verliehen. 1990 w​urde er Vorsitzender d​es Sächsischen Geschichtslehrerverbandes.

Politik

Im Januar 1990 t​rat Schwarz i​n die Deutsche Soziale Union (DSU) e​in und w​ar nach d​er Volkskammerwahl 1990 Abgeordneter d​es erstmals f​rei gewählten DDR-Parlaments. Er w​ar Sprecher d​er DSU-Fraktion u​nd Vorsitzender d​es Medienausschusses.[3] Am 17. Juni 1990 forderte Schwarz i​n einer Sondersitzung für s​eine Fraktion d​en sofortigen Beitritt d​er DDR z​ur Bundesrepublik Deutschland, d​er aber abgelehnt wurde.[4]

Im Juni 1990 w​urde er z​um ersten stellvertretenden Bundesvorsitzenden d​er DSU gewählt, nachdem e​r mit seiner Kandidatur u​m den sächsischen Landesvorsitz k​urz zuvor g​egen seinen Volkskammerkollegen Norbert Koch k​napp gescheitert war.[5] Bei d​er Landtagswahl i​n Sachsen 1990 t​rat Schwarz erfolglos a​ls DSU-Spitzenkandidat an.[6]

Von 1994 bis 2004 war Jürgen Schwarz Stadtrat in Dresden, zuletzt in einer gemeinsamen Fraktion mit der FDP. Bis 2009 war Schwarz Mitglied des Ortsbeirats Klotzsche. Bei der Wahl des Dresdner Oberbürgermeisters 2015 trat Schwarz als Vorsitzender des Vereins „Unabhängige Bürger für Dresden e.V.“ in Erscheinung, der die erfolgreiche Kandidatur von Dirk Hilbert unterstützte.[7]

Sonstige Aktivitäten

Im Jahr 2008 w​urde Schwarz Präsident d​es Vereins Unternehmerforum Kultur e.V.

Einzelnachweise

  1. Biografie von Jürgen Schwarz. In: Wilhelm H. Schröder: Die Abgeordneten der 10. Volkskammer der DDR (Volkparl)
  2. Michael Richter: Die Bildung des Freistaates Sachsen. Friedliche Revolution, Föderalisierung, deutsche Einheit 1989/90 (= Schriften des Hannah-Arendt-Instituts. Bd. 24). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2004, ISBN 3-525-36900-X, S. 829.
  3. Marie-Luise Hauch-Fleck: Auf gesamtdeutscher Welle. Radio und Fernsehen der DDR sollen ihre Eigenständigkeit aufgeben, Die Zeit, 15. Juni 1990, abgerufen am 11. September 2019.
  4. Sabine Bergmann-Pohl: Abschied ohne Tränen. Rückblick auf das Jahr der Einheit. Aufgezeichnet von Dietrich von Thadden. Ullstein, Berlin / Frankfurt/Main 1991, ISBN 3-550-07802-1, S. 151.
  5. Michael Richter: Die Bildung des Freistaates Sachsen. Friedliche Revolution, Föderalisierung, deutsche Einheit 1989/90 (= Schriften des Hannah-Arendt-Instituts. Bd. 24). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2004, ISBN 3-525-36900-X, S. 665.
  6. Michael Richter: Die Bildung des Freistaates Sachsen. Friedliche Revolution, Föderalisierung, deutsche Einheit 1989/90 (= Schriften des Hannah-Arendt-Instituts. Bd. 24). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2004, ISBN 3-525-36900-X, S. 829.
  7. http://www.hilbert-fuer-dresden.de
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