Jürg Plüss
Leben
Jürg Plüss machte zunächst eine Ausbildung zum Bahnbetriebsdisponenten bei der Rhätischen Bahn und hatte anschliessend diverse Jobs.[4] Er wandte sich dann der Schauspielerei zu und absolvierte von 1999 bis 2001 seine Schauspielausbildung an der European Film Actor School (EFAS) in Zürich. 2002 besuchte er das Diplomseminar bei Dominik Graf.
Er arbeitet als Schauspieler an freien Bühnen in Deutschland und der Schweiz. Nach seiner Ausbildung hatte er zahlreiche Theaterengagements an staatlichen Bühnen und bei freien Theaterproduktionen in Deutschland und der Schweiz.[4] Er trat u. a. beim «Theater Shedhalle» in der Roten Fabrik Zürich (2002), beim Theaterspektakel Schaffhausen (2003), am Schauspielhaus Zürich (2003), im Graf-Zeppelin-Haus in Friedrichshafen (2003; als Milchmann in der Kinderoper «Brundibar»), an der Komödie Winterhuder Fährhaus (Spielzeit 2004/05), bei der Vagantenbühne Berlin (Spielzeit 2004/05), im Ramones-Musical «Gabba Gabba Hey!» im Columbiaclub Berlin (2005), in den Sophiensælen Berlin (2006/2007), im Hebbel am Ufer (2007/2008), im Kulturzentrum KiFF in Aarau (2010/11), im Schlachthaustheater Bern (2012–2015), im Kleintheater Luzern (Spielzeit 2014/15 und 2016), in der Kaserne Basel (2016) und im Kulturhaus Uster (2017) auf.
Seit 2010 ist Jürg Plüss festes Mitglied am Splätterlitheater Luzern.[4] 2017 trat er in der Südpol-Halle in Luzern mit dem Splätterlitheater Luzern in einer modernen Puppentheaterfassung des Shakespeare-Klassikers «Titus Andronicus» auf.[5]
Plüss arbeitet auch für das Kino, den Film und das Fernsehen. Er hatte Nebenrollen in den Kinofilmen «Der Baader Meinhof Komplex» (2008, als BKA-Mitarbeiter) und «Der letzte Weynfeldt» (2010, als Barmann) sowie in Bernd Fischerauers Dokudrama «Die Konterrevolution» (2011, als Admiral Wilhelm Canaris).
In der Schweizer Fernsehreihe «Die Schweizer» (2013) spielte er eine Nebenrolle als Landammann von Unterwalden. Im Tatort «Kleine Prinzen» (Erstausstrahlung: März 2016) hatte er eine Nebenrolle als tatverdächtiger Kunstlehrer Matthias Fischer.[6] In der 4. Staffel der Schweizer Fernsehserie «Der Bestatter» (Ausstrahlung ab Januar 2016) hatte er eine durchgehende Seriennebenrolle; er spielte Patrick Gruber, den Inhaber eines Ladens für Vintage-Möbel in Aarau, der den Einsiedler Schwarzkittel für den Tod seiner Frau verantwortlich macht.[4] Im November 2017 war er in der ZDF-Fernsehserie «Notruf Hafenkante» in einer Episodenhauptrolle zu sehen; er spielte Oskar Politz, den tatverdächtigen Kompagnon einer Hamburger Speditionsfirma. In der ZDF-Krimireihe «Marie Brand» spielte er in dem Film «Marie Brand und der Duft des Todes» (Erstausstrahlung: März 2018) den alleinerziehenden, „finanziell angeschlagenen“ Falk Ziegler, der sich dazu überreden lässt, an einem Bankraub teilzunehmen.[7] In der 18. Staffel der ZDF-Serie «SOKO Leipzig» (2019) übernahm Plüss eine der Episodenrollen als aggressiver Hartz IV-Empfänger und Sohn einer verstorbenen Rentnerin. In der ZDF-Serie «Letzte Spur Berlin» (2021) spielte Plüss in einer dramatischen Episodenhauptrolle den Lebensgefährten einer verschwundenen Chef-Croupière und vermeintlichen Vater ihres 14-jährigen Sohnes.[8]
Nebst seiner Tätigkeit als Schauspieler ist er auch Schlagzeuger bei «Larry Bang Bang y los Güeros».[9] Plüss ist Mitglied im Berufsverband «Schweizer Syndikat Film und Video».[2] Er lebt mit seiner Familie in Zürich und Berlin.
Filmografie (Auswahl)
- 2003: Fotostar (Kurzfilm; Diplomfilm der Hochschule für Gestaltung Zürich)
- 2003: Deuteronomium – Der Tag des jüngsten Gerichts (Independentfilm)
- 2003: Lüthi und Blanc (Fernsehserie)
- 2007: R. I. S. – Die Sprache der Toten: Königin der Nacht (Fernsehserie, eine Folge)
- 2008: Der Baader Meinhof Komplex (Kinofilm)
- 2008: Tag und Nacht (Fernsehserie)
- 2010: Im Schatten des Pferdemondes (Fernsehfilm)
- 2010: Der letzte Weynfeldt (Kinofilm)
- 2011: Die Konterrevolution (Fernsehfilm)
- 2012: Puppe, Icke & der Dicke[10] (Kinofilm)
- 2013: Pappkameraden (Kurzfilm)
- 2013: Die Schweizer: Werner Stauffacher – Die Schlacht am Morgarten (Fernsehreihe)
- 2013: Die roten Schuhe (Kurzfilm)
- 2014: Vaterjagd (Fernsehfilm)
- 2016: Der Bestatter (Fernsehserie, Serienrolle)
- 2016: Tatort: Kleine Prinzen (Fernsehreihe)
- 2017: Ellas Baby (Fernsehfilm)
- 2017: Notruf Hafenkante: Notwehr (Fernsehserie, eine Folge)
- 2018: Marie Brand und der Duft des Todes (Fernsehreihe)
- 2018: Mario (Kinofilm)
- 2019: Hand in Hand (Kurzfilm)
- 2019: SOKO Leipzig: Tief im Herzen (Fernsehserie, eine Folge)
- 2019: Seitentriebe (Fernsehserie, 8 Folgen)
- 2021: Tatort: Heile Welt (Fernsehreihe)
- 2021: Letzte Spur Berlin: Rückkehr (Fernsehserie, eine Folge)
- 2021: Nord Nord Mord (Fernsehreihe) – Sievers und die Stille Nacht
Weblinks
- Jürg Plüss in der Internet Movie Database (englisch)
- Jürg Plüss bei crew united
- Jürg Plüss bei filmmakers.de
- Jürg Plüss – Profil bei Schauspieler.ch
- Jürg Plüss – Vita; Agentur
Einzelnachweise
- Jürg Plüss. In: schauspielervideos.de. Abgerufen am 6. November 2017.
- Jürg Plüss. Vita und Rollenverzeichnis bei CAST FORWARD. Abgerufen am 6. November 2017.
- SRF Schweizer Film «Vaterjagd», Medienmappe (SRF.ch, abgerufen 20. April 2018)
- «Der Bestatter». 4. Staffel. Pressemappe. Abgerufen am 6. November 2017.
- Luzerner Splätterlitheater goes Shakespeare: Eine Ode an das Blut und andere Körpersäfte. Zentralplus.ch vom 8. März 2017. Abgerufen am 6. November 2017.
- Bild : Tatort Folge 979: Kleine Prinzen. Szenenfoto mit Jürg Plüss. Abgerufen am 6. November 2017.
- Marie Brand und der Duft des Todes (Memento des Originals vom 18. März 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . Handlung und Besetzung. Abgerufen am 18. März 2018.
- Letzte Spur Berlin: Rückkehr. Handlung und Besetzung. Offizielle Internetpräsenz des ZDF. Abgerufen am 20. März 2021.
- Jürg Plüss - ssfv syndicat suisse film et video. Vita. Abgerufen am 18. März 2018.
- "Puppe, Icke & der Dicke" (Memento vom 7. November 2017 im Internet Archive). Handlung und Besetzung. Internetpräsenz des ZDF. Abgerufen am 7. November 2017.