János Csernoch

János Kardinal Csernoch (ungarisch) [ˈjaːnoʃ ˈʧɛrnox] bzw. Ján Kardinal Černoch (slowakisch) (* 18. Juni 1852 i​n Skalica (Skalitz), Königreich Ungarn (heute Slowakei); † 25. Juli 1927 i​n Esztergom (deutsch Gran)) w​ar Erzbischof v​on Esztergom u​nd Fürstprimas v​on Ungarn.

János Kardinal Csernoch (1913)
Kardinal Csernoch (links) bei der Eidesleistung des neu gekrönten Königs Karl IV. (30. Dezember 1916)
Wappen als Fürstprimas und Kardinal
Denkmal von János Csernoch im Dom zu Esztergom

Leben

Černoch studierte i​n Wien u​nd Rom d​ie Fächer Philosophie u​nd Katholische Theologie. Er promovierte z​um Doktor d​er Katholischen Theologie u​nd empfing a​m 18. November 1874 i​n Wien d​ie Priesterweihe. Nach Abschluss weiterführender Studien arbeitete e​r als Seelsorger, Hochschullehrer, Bibliothekar, Archivar u​nd Notar d​es Apostolischen Stuhles i​n Radošovce (dt. Radoschotz, ung. Radosócz) u​nd Esztergom. 1888 erhielt e​r die Ernennung z​um Titularabt v​on Savnyik, 1901 vertrat e​r seinen Geburtsort i​m ungarischen Parlament.

Černoch w​ar Mitgründer d​er Katholischen Partei Ungarns, i​n der e​r anfangs d​en slowakischen Katholizismus vertrat (nach 1918 w​ar er a​ber Anhänger ungarischer Interessen).

1907 wurde er Apostolischer Protonotar. 1908 ernannte ihn Papst Pius X. zum Bischof von Csanád. Die Bischofsweihe spendete ihm am 10. Mai 1908 der Bischof von Veszprém und spätere Kardinal Károly Hornig, Mitkonsekratoren waren Jozsef Németh, Weihbischof in Csanád, und Vasile Hossu, Bischof von Lugoj. Papst Pius X. ernannte Černoch 1911 zum Erzbischof von Bistum Kalocsa und 1912 zum Erzbischof von Esztergom. Am 25. Mai 1914 wurde János Csernoch als Kardinalpriester mit der Titelkirche Sant’Eusebio in das Kardinalskollegium aufgenommen. Er nahm in den Jahren 1914 und 1922 am Konklave teil. 1916 krönte er Karl IV. von Ungarn.

Nach dem Tod des mittlerweile exilierten Königs fand am 4. April 1922 in Budapest ein vom Kardinal Csernoch zelebriertes Requiem in der Matthiaskirche statt.[1] János Csernoch starb am 25. Juli 1927 in Esztergom und wurde in der dortigen Kathedrale beigesetzt.

Literatur

  • Koloman Juhász, Adam Schicht: Das Bistum Timișoara-Temeswar. Vergangenheit und Gegenwart. Timișoara 1934, ISBN 3-922046-76-2.
  • Anton Peter Petri: Biographisches Lexikon des Banater Deutschtums. Marquartstein 1992, ISBN 3-922046-76-2.
  • Rupert Klieber: Die Bischöfe der Donaumonarchie 1804 bis 1918. Ein amtsbiographisches Lexikon, Band 1: Die röm.-kath. Kirchenprovinzen Gran, Kalocsa, Erlau im Königreich Ungarn, Duncker & Humblot, Berlin 2020, ISBN 978-3-428-15648-1 (Print), ISBN 978-3-428-55648-9 (E-Book)

Einzelnachweise

  1. Elisabeth Kovács: Untergang oder Rettung der Donaumonarchie? Band 1: Die österreichische Frage. Kaiser und König Karl I. (IV.) und die Neuordnung Mitteleuropas. Böhlau, Wien 2004, ISBN 3-205-77238-5, Kapitel XXV (online)
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VorgängerAmtNachfolger
Alexander III. DessewffyBischof von Csanád
1908–1911
Julius Glattfelder
Kolos Ferenc Kardinal Vaszary OSBErzbischof von Esztergom
1912–1927
Jusztinián György Kardinal Serédi OSB
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