Irreduzible Matrix

Irreduzibilität v​on Matrizen i​st ein Konzept d​er linearen Algebra, welches e​nge Verbindungen z​ur Graphentheorie aufweist. Vereinfacht gesagt i​st eine Matrix irreduzibel, w​enn ihre Zeilen u​nd Spalten n​icht so permutiert werden können, d​ass die Matrix i​n die untere Blockdreiecksgestalt überführt wird.

Neben Anwendungen i​n der Graphentheorie, findet d​as Konzept d​er Irreduzibilität Anwendung i​n der Theorie d​er positiven Eigenwerte u​nd -vektoren, s​iehe etwa Satz v​on Perron-Frobenius.

Definition

Eine Matrix heißt reduzibel, wenn eine Permutationsmatrix existiert, so dass

Dabei ist aus mit und die anderen Blockmatrizen dementsprechend passend dimensioniert. Ist diese Umordnung nicht möglich, so heißt die Matrix irreduzibel.

Potenz und Irreduzibilität

Sind alle Einträge der Matrix nichtnegativ und ist die Hauptdiagonale echt positiv, dann ist die Irreduzibilität von äquivalent dazu, dass eine Zahl existiert, für die

gilt, das heißt, dass alle Einträge der Matrixpotenz positiv sind.[1] Etwas schwächer ist die Aussage, dass eine Matrix irreduzibel ist, wenn gilt und ein existiert, sodass ist.

Eine Matrix mit nichtnegativen Einträgen ist genau dann irreduzibel, wenn es zu jedem Indexpaar eine Zahl gibt, so dass der -Eintrag von positiv ist.

Verwendung

Irreduzible Matrizen spielen eine Rolle für die Existenz von Eigenvektoren und die Dimension des dazugehörigen Eigenraums, siehe dazu Satz von Perron-Frobenius. Des Weiteren gibt es eine enge Verbindung zur Graphentheorie: Die Adjazenzmatrix eines gerichteten Graphen ist genau dann irreduzibel, wenn der Graph stark zusammenhängend ist. Des Weiteren gilt: ist irreduzibel, so ist auch irreduzibel. Außerdem ist die Irreduzibilität einer stochastischen Matrix äquivalent zur Irreduzibilität der Markow-Kette, welche durch die stochastische Matrix beschrieben wird.

Beispiel

Der Adjazenzgraph der Matrix . Es existiert kein Pfad von Knoten 3 zu Knoten 2, der Graph ist also nicht stark zusammenhängend.

Betrachte a​ls Beispiel d​ie folgende Matrix:

Die transponierte Matrix i​st

Damit ist die Matrix in der geforderten Blockdreiecksform und deshalb reduzibel.

Literatur

  • Peter Knabner, Wolf Barth: Lineare Algebra. Grundlagen und Anwendungen (= Springer-Lehrbuch). Springer Spektrum, Berlin u. a. 2013, ISBN 978-3-642-32185-6.

Einzelnachweise

  1. Peter Knabner, Wolf Barth: Lineare Algebra. Grundlagen und Anwendungen. Springer Spektrum, 2013, S. 842.
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