Inken Gallner
Inken Gallner (* 27. Juli 1964[1] in Calw) ist eine deutsche Juristin. Seit Januar 2022 ist sie Präsidentin des Bundesarbeitsgerichts.[2]
Leben
Inken Gallner studierte in Konstanz und Tübingen Jura. Sie begann ihre richterliche Tätigkeit im Februar 1994 am Arbeitsgericht Mannheim als Proberichterin.[3] Im Anschluss daran arbeitete sie als planmäßige Richterin am Arbeitsgericht an den Arbeitsgerichten Stuttgart[4] und Heilbronn. Während dieser Zeit war sie von 1998 bis 2000 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an das Bundesarbeitsgericht abgeordnet. Inken Gallner ist Absolventin des 14. Führungslehrgangs der Führungsakademie Baden-Württemberg (2001/2002).[5] Danach war sie im Staatsministerium Stuttgart. Von 2005 bis 2007 war Inken Gallner am Landesarbeitsgericht Baden-Württemberg, Kammern Mannheim.[6]
Mitte Mai 2007 erfolgte ihre Ernennung zur Richterin am Bundesarbeitsgericht.[7] Bis Juni 2014 gehörte sie dem insbesondere für Tarifvertragsauslegung zuständigen 6. Senat an.[8] Zum 7. Februar 2013 wurde Gallner Pressesprecherin des Bundesarbeitsgerichts,[9] nachdem sie zuvor bereits mehrere Jahre als stellvertretende Pressesprecherin tätig war.[10] Für ihre Arbeit in dieser Funktion wurde sie im Juli 2013 als beste Pressesprecherin mit dem „Kurzen Draht“ der Landespressekonferenz Thüringen[11] ausgezeichnet.
Vom 1. Juli 2014 bis zum 30. Juni 2016[12] war Gallner als Bundesrichterin beurlaubt[13] und Ministerialdirektorin und Amtsleiterin im Justizministerium Baden-Württemberg und damit Stellvertreterin des Justizministers[14].
Seit 1. Juli 2016 gehörte Inken Gallner wieder dem 6. Senat des Bundesarbeitsgerichts an.[15] Zum 27. Oktober 2017 übernahm sie den Vorsitz des Zehnten Senats des Bundesarbeitsgerichts, nachdem sie der Bundespräsident zur Vorsitzenden Richterin am Bundesarbeitsgericht ernannt hat.[16]
Seit dem Wintersemester 2016/2017 hatte Gallner einen Lehrauftrag an der Universität Konstanz. Seit 2018 hat sie einen Lehrauftrag für internationales und europäisches Arbeitsrecht am Lehrstuhl von Clemens Höpfner an der Universität Münster WWU.[17]
Am 24. Januar 2022 wurde Gallner, auf Vorschlag des Bundeskabinetts durch den Bundespräsidenten zur Präsidentin des Bundesarbeitsgerichts ernannt.[2] Sie ist die Nachfolgerin von Ingrid Schmidt, die 2021 in den Ruhestand getreten ist.
Ehrenamt
Gallner wurde im November 2018 in den Stiftungsrat der Deutschen Stiftung Patientenschutz berufen.[18]
Literatur
- Literatur von und über Inken Gallner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Weblinks
- Pressemitteilung über die Wahl neuer Bundesrichterinnen und -richter vom 30. März 2007. Abgerufen am 17. September 2012
- Der Betrieb, Frauenanteil bei Bundesrichtern steigt (Meldung). Abgerufen am 17. September 2012
Einzelnachweise
- Deutscher Richterbund (Hrsg.): Handbuch der Justiz 2010/2011. C.F. Müller, Heidelberg 2010, ISBN 978-3-8114-3916-0.
- Inken Gallner wird neue Präsidentin des Bundesarbeitsgerichts. Bundesministerium für Arbeit und Soziales, 25. Januar 2022, abgerufen am 25. Januar 2022.
- Handbuch der Justiz 1994, Inken Gallner, Verlag R.v.Decker's G. Schenck, ISBN 3-7685-0494-8
- Handbuch der Justiz 1998, Inken Gallner, R.v.Decker's Verlag, ISBN 3-7685-0498-0
- Lehrbeauftragte - Rechtswissenschaftliche Fakultät WWU Münster. Abgerufen am 10. Juni 2020.
- Inken Gallner neue Präsidentin des Bundesarbeitsgerichts, Bundesarbeitsgericht
- Pressemitteilung 33/07 des Bundesarbeitsgerichts (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 27 kB). Abgerufen am 25. September 2012.
- Geschäftsverteilungsplan 2014 des Bundesarbeitsgerichts Abgerufen am 25. Juni 2014
- Pressemitteilung Nr. 9/13 des Bundesarbeitsgerichts Abgerufen am 10. März 2013
- Pressemitteilung Nr. 102/09 des Bundesarbeitsgerichts. Abgerufen am 17. September 2012
- Parlamentarischer Abend der Landespressekonferenz – Panorama – Deutschland Today. In: www.dtoday.de. Abgerufen am 19. Oktober 2016.
- Bundesarbeitsgericht. In: juris.bundesarbeitsgericht.de. Abgerufen am 1. August 2016.
- Pressemitteilung Nr. 30/14 des Bundesarbeitsgerichts vom 30. Juni 2014 Abgerufen am 3. August 2014
- Yvonne Renner: Elmar Steinbacher ist neuer Ministerialdirektor im Ministerium der Justiz und für Europa. In: www.jum.baden-wuerttemberg.de. 3. Juni 2016, abgerufen am 7. Juni 2016.
- Bundesarbeitsgericht. In: www.bundesarbeitsgericht.de. Abgerufen am 12. Juli 2016.
- Andreas Just: Bundesarbeitsgericht. Abgerufen am 31. Oktober 2017.
- Lehrbeauftragte - Rechtswissenschaftliche Fakultät WWU Münster. Abgerufen am 13. Mai 2020.
- Organe der Deutschen Stiftung Patientenschutz