Indore
Indore (Hindi इंदौर) ist mit rund 2,2 Millionen Einwohnern die größte Stadt im gleichnamigen Distrikt im Westen des zentralindischen Bundesstaats Madhya Pradesh.
Indore Hindi इंदौर | |||
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Staat: | Indien | ||
Bundesstaat: | Madhya Pradesh | ||
Distrikt: | Indore | ||
Lage: | 22° 43′ N, 75° 52′ O | ||
Höhe: | 550 m | ||
Fläche: | 172 km² | ||
Einwohner: | 1.992.422 (2011)[1] | ||
Bevölkerungsdichte: | 11.584 Ew./km² | ||
Postleitzahl: | 452001-452018 | ||
Website: | Indore | ||
Lage
Indore liegt in einer Höhe von ca. 530 m am Zusammenfluss von Khan und Saraswati auf dem Vindhya-Plateau. Die Entfernung nach Bhopal beträgt knapp 200 km (Fahrtstrecke) in nordöstlicher Richtung; die heilige Stadt Ujjain liegt ca. 56 km nördlich. Das Klima ist warm bis heiß; Regen (ca. 985 mm/Jahr) fällt nahezu ausschließlich in den sommerlichen Monsunmonaten.[2]
Bevölkerung
Jahr | 1991 | 2001 | 2011[3] |
Einwohner | 1.091.674 | 1.477.793 | 1.994.397 |
Die Bevölkerung von Indore besteht hauptsächlich aus Hindus (ca. 80,5 %), Moslems (gut 14 %) und Jains (ca. 3,5 %); kleinere Minderheiten bilden Sikhs, Christen und Buddhisten. Wie bei Volkszählungen in Indien üblich übersteigt der männliche Bevölkerungsteil den weiblichen deutlich.[4] Man spricht zumeist Malwi und Hindi.
Wirtschaft
Die Landwirtschaft (Baumwolle, Hirse, Mais, Raps und Weizen) in der Umgebung bildet seit Jahrtausenden die Grundlage des wirtschaftlichen Lebens; in der Stadt selbst haben sich Händler, Handwerker und Dienstleister aller Art angesiedelt. Indore ist noch vor Bhopal die größte Industriestadt (Baumwoll-, Metall-, Möbel-, chemische Industrie) Madhya Pradeshs; die Stadt verfügt über ein Kulturzentrum mit Universität, Theater, Museen und Kinos. Überdies ist es wichtiger Verkehrsknoten (Straße, Eisenbahn, Flughafen) und Forschungszentrum mit wissenschaftlichen Instituten.[5]
Geschichte
Nachdem Indore jahrhundertelang nur eine unbedeutende Station an den Pilgerwegen nach Omkareshwar und Ujjain war, entwickelte es sich ab dem Jahr 1715 zu einem bedeutenden Handelszentrum der Region. Malhar Rao Holkar (1694–1766), der Gründer der Holkar-Dynastie, machte Indore zur Hauptstadt seines gleichnamigen Reiches. Von 1818 bis 1947 übernahmen die Briten die nominelle Herrschaft, wohingegen die Holkars de facto weiter regierten. Seit dem Jahr 1956 gehört Indore zum damals neu gegründeten Bundesstaat Madhya Pradesh.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Indore ist eine neue Stadt; mittelalterliche Tempel etc. gibt es nicht. Sehenswert sind die Paläste der Holkar-Dynastie, z. B. der am Ufer des Khan stehende Lal-Bagh-Palace im Stil der Neorenaissance, der als Beispiel für die extravaganten neoklassizistischen Bauten der unermesslich reichen Maharajas des 19. und 20. Jahrhunderts dienen kann. Das Wahrzeichen von Indore ist der alte Holkar-Palast Raj Wada, der einen von Palmen gesäumten Platz im Herzen der Stadt überragt; das Gebäude wurde im Stil eines westindischen Stadthauses erbaut. Ein weiterer Palast ist der Manik Bagh.[6] Sehenswert sind auch die tempelartigen Memorialbauten (chhatris) der Herrscher-Dynastie sowie einige Hindu-, Jain- und Sikh-Tempel aus neuerer Zeit.[7]
Die Küche aus Indore und ihre kulinarischen Spezialitäten haben Einflüsse aus Maharashtra, Malwa, Rajasthan und Gujarat.
Sport
Das Holkar Stadium ersetzte das Nehru Stadium und ist ein Test-Cricket-Stadion. In der Stadt bestreitet die Indische Cricket-Nationalmannschaft regelmäßig Heimspiele gegen andere Nationalmannschaften. Im Nehru Stadium fanden unter anderem Spiele beim Cricket World Cup 1987 statt.
Persönlichkeiten
- Kamala Sohonie (1912–1998), Biochemikerin
- Lalita Pawar (1916–1998), Schauspielerin
- Lata Mangeshkar (1929–2022), Sängerin
- Narendra Kumar Prakash Jain (* 1930), Yogi und Diplomat
- Salman Khan (* 1965), Schauspieler
Weblinks
Einzelnachweise
- Indore – Bevölkerung 2011
- Indore – Klimatabellen
- Indore – Bevölkerung 1991–2011
- Indore – Census 2011
- Indore – Wirtschaft
- Indore – Sehenswürdigkeiten
- Indore – Chhatris