Ilse Stephan

Leben

Ilse Stephan, deren Stiefvater Heinrich „Heino“ Meyer[1] Lehrer und Funktionär der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) war, emigrierte nach der Machtergreifung Adolf Hitlers mit ihrer Mutter und dem Stiefvater im Dezember 1933 in die Sowjetunion. Ihr Stiefvater wurde 1937 vom Volkskommissariat für Inneres der UdSSR (NKWD) verhaftet und am 3. September 1938 zum Tode verurteilt. 1941 wurde sie aus Moskau deportiert und in Pachtaaral bei Atakent in der Kasachischen Sozialistischen Sowjetrepublik angesiedelt. Nach dem Schulbesuch arbeitete sie als Elektromonteurin.

1955 übersiedelte Ilse Stephan in die Deutsche Demokratische Republik (DDR), wo sie zunächst als Dolmetscherin tätig war. Später wurde sie Mitarbeiterin sowie 1981 als Nachfolgerin von Werner Albrecht Leiterin der Allgemeinen Arbeitsgruppe des ZK der SED im Range einer stellvertretenden Abteilungsleiterin. Nach kritischen Äußerungen im Zusammenhang mit Spannungen zwischen der Führung der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU) und der SED wurde sie am 19. Juni 1984 auf Veranlassung Erich Honeckers aufgrund eines Beschlusses des ZK entlassen. Eine Woche später beging sie am 25. Juni 1984 Suizid. Nach ihrem Tode wurde die Allgemeine Arbeitsgruppe 1984 in die Abteilung Internationale Verbindungen integriert.[2]

Hintergrundliteratur

  • Manfred Uschner: Die zweite Etage. Funktionsweise eines Machtapparates, Berlin 1993, ISBN 3-320-01792-6.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Meyer, Heinrich (Heino), in: Handbuch der Deutschen Kommunisten
  2. Andreas Malycha: Ilse Stephan. In: Die SED in der Ära Honecker: Machtstrukturen, Entscheidungsmechanismen und Konfliktfelder in der Staatspartei 1971 bis 1989. 11. September 2014, abgerufen am 28. Oktober 2021.
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