Ilse Braun
Ilse Braun (* 1908 in München; † 1979 ebenda) war neben Gretl Braun eine der beiden Schwestern von Eva Braun. Ilse wurde nach der Eheschließung Hitlers und ihrer Schwester Eva dessen Schwägerin, kurz bevor das Paar gemeinsam durch Suizid starb.
Leben
Ilse Braun war die älteste von drei Töchtern des Lehrers Friedrich (Fritz) Braun und der Schneiderin Franziska (Fanny) Kronberger. Sie verließ 1929 ihr Elternhaus und arbeitete zunächst als Sprechstundenhilfe bei dem jüdischen Hals-Nasen-Ohrenarzt Martin Levy Marx. Außerdem stellte er ihr ein Zimmer zur Verfügung. Angesichts der einsetzenden Judenverfolgung wechselte sie auf „seinen Rat hin“ nach acht Jahren ihren Arbeitsplatz, währenddessen er Vorkehrungen zur Emigration traf.
Am 15. März 1937 trat sie ihre neue Stelle als Sekretärin im Büro von Albert Speer, Hitlers Leibarchitekten, in Berlin an. Dieser war kurz zuvor, am 30. Januar 1937, zum Generalbauinspektor für die Reichshauptstadt (GBI) ernannt worden. Im Oktober 1937 heiratete Ilse Braun in Berlin Xaver Höchstetter (* 17. Juni 1912; † 15. Mai 1976) und gab ihre neue Arbeitsstelle nach einem halben Jahr wieder auf. Nach drei Jahren trennte sich das Paar. Im Jahre 1940 absolvierte sie ein Volontariat und arbeitete als Schriftleiterin bei der Deutschen Allgemeinen Zeitung. Im Jahre 1941 heiratete sie einen Herrn Fucke-Michels und zog nach Breslau, wo sie bei der Schlesischen Zeitung arbeitete.
Ilse Braun war im Gegensatz zu ihren beiden Schwestern politisch eher uninteressiert. Sie gehörte nie zum inneren Zirkel von Adolf Hitler auf dem „Berghof“. Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte sie mit ihrer Mutter nach dem Tod ihres Vaters im Jahre 1964 in Ruhpolding. Ilse Braun starb 1979 in München an Krebs und ist dort begraben. Sie hatte keine Kinder.
Literatur
- Heike B. Görtemaker: Eva Braun. Leben mit Hitler. C. H. Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-58514-2.