Il buco
Il buco (italienisch für „Das Loch“, internationaler englischsprachiger Titel The Hole für „Die Höhle“) ist ein Filmdrama von Michelangelo Frammartino, das im September 2021 bei den Internationalen Festspielen von Venedig seine Premiere feierte. Frammartino stellt in seinem Film mit Schauspielern die wahre Geschichte einer Gruppe von Höhlenforschern nach, die im Jahr 1961 im Pollino auf eine der tiefsten Höhlen der Welt stießen.
Film | |
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Originaltitel | Il buco |
Produktionsland | Italien, Deutschland, Frankreich |
Originalsprache | Italienisch |
Erscheinungsjahr | 2021 |
Länge | 93 Minuten |
Stab | |
Regie | Michelangelo Frammartino |
Drehbuch | Michelangelo Frammartino, Giovanna Giuliani |
Produktion | Philippe Bober, Marco Serrecchia |
Kamera | Renato Berta |
Schnitt | Benni Atria |
Besetzung | |
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Handlung
Der Film stellt die Geschichte eines außergewöhnlichen Abenteuers einiger junger Höhlenforscher aus dem Piemont nach, die im August 1961 nach Süditalien aufbrachen, um bislang unbekannte Höhlen zu erkunden und dabei in den Untergrund einer von allen verlassenen Region eintauchten. Im Pollino, einem Gebirgszug an der Grenze zwischen Kalabrien und der Basilikata mit unzugänglichen Gipfeln von makelloser Schönheit, entdeckten diese jungen Männer, die 687 Meter in die Dunkelheit hinabstiegen, den Abgrund von Bifurto, eine der tiefsten Höhlen der Welt.
Ihre Reise beginnt im Nachbardorf, dessen Bewohner ihre Anwesenheit kaum bemerken. Die Menschen dort waschen ihre Wäsche, schauen fern, schlachten Vieh, essen, lachen und spielen. Nach ein paar Tagen packen die Männer ihre Sachen und machen sich auf den Weg zum Berg, wo ein alter Hirte sie beobachtet. Während die Männer hinabsteigen, nähern sich Kühe dem Lager der Forscher, und ein Esel zeigt sich interessiert an dem was sich im Inneren ihres Zeltes verbirgt.[1][2][3]
Produktion
Filmstab und Idee
Regie führte Michelangelo Frammartino, der gemeinsam mit Giovanna Giuliani auch das Drehbuch schrieb. Die Idee zu Il buco hatte Frammartino bei den Dreharbeiten zu Vier Leben. Der Bürgermeister des kalabrischen Dorfes, in dem das Team filmte, nahm den Regisseur im Januar 2007 mit auf eine Tour durch das nahegelegene Pollino, eine Bergregion in Süditalien, und zeigte ihm eine unauffällige Öffnung im Boden. Erst als der Bürgermeister, ein ehemaliger Höhlenforscher, einen Stein hineinwarf, dessen Aufschlag oben jedoch nicht zu hören war, wurde Frammartino bewusst, wie tief es dort hinabging.[3][4] Der Film erhielt von Eurimages eine Förderung in Höhe von 430.000 Euro.
Besetzung und Dreharbeiten
Der Regisseur stattete 12 junge Höhlenforscher, die während eines eineinhalbjährigen Castings in ganz Italien ausgewählt wurden, mit einer 60-jähriger Ausrüstung aus und filmte sie, wie sie die Leistung der Gruppe von Höhlenforschern zu Beginn der 1960er Jahre nachspielten.[5]
Die Dreharbeiten fanden von Anfang August bis Ende Oktober 2019 im Nationalpark Pollino in Kalabrien statt.[2] Das kalksteinreiche Gebiet verfügt über sehenswerte Höhlen. Als Kameramann fungierte der Schweizer Renato Berta, der zuvor bereits mit Regisseuren wie Godard, Resnais, Rohmer, De Oliveira und Gitai zusammengearbeitet hat.[2]
Veröffentlichung
Die Premiere erfolgte am 4. September 2021 bei den Internationalen Festspielen von Venedig.[6] Ende September, Anfang Oktober 2021 wurde er beim New York Film Festival gezeigt[7] und hiernach beim London Film Festival und beim Busan International Film Festival.[8] Ende Oktober 2021 wurde der Film auch bei der Viennale vorgestellt.[9] Ende Januar, Anfang Februar 2022 wurde er beim International Film Festival Rotterdam gezeigt.[10] Ende März, Anfang April 2022 wird er bei CPH:DOX, dem International Documentary Film Festival Copenhagen, gezeigt.[11] Am 9. Juni 2022 soll der Film in die deutschen Kinos kommen.[12]
Rezeption
Kritiken
Von den bei Rotten Tomatoes aufgeführten Kritiken sind 85 Prozent positiv.[13]
Auszeichnungen
Internationale Filmfestspiele von Venedig 2021
- Nominierung für den Goldenen Löwen
- Auszeichnung als Bester Film mit dem FEDIC Award
- Auszeichnung mit dem Green Drop Award
- Auszeichnung als Bester Camera Operator beim La Pellicola d'Oro Award (Luca Massa)
- Auszeichnung mit dem Premio Fair Play al Cinema der Associazione Vivere da Sportivi[6]
Internationales Filmfestival Mannheim-Heidelberg 2021
London Film Festival 2021
- Nominierung im offiziellen Wettbewerb[16]
Weblinks
- Il buco in der Internet Movie Database (englisch)
- Il buco im Programm der Filmfestspiele von Venedig (englisch/italienisch)
- Il buco bei crew united
Einzelnachweise
- Il buco bei crew united, abgerufen am 7. August 2021.
- Martin Kudláč: Viliam Vadnal working on 'Just Don’t Look Into My Eyes'. In: cineuropa.org, 26. September 2019.
- Lovia Gyarkye: 'Il Buco': Film Review. In: The Hollywood Reporter, 6. September 2021.
- Il buco. In: labiennale.org. Abgerufen am 8. September 2021.
- Camillo De Marco: Review: Il buco. In: cineuropa.org, September 2021.
- The films selected for the 78th Venice Film Festival. In: cineuropa.org, 26. Juli 2021.
- Ellise Shafer: New York Film Festival Slate Includes 'Titane', 'Benedetta', 'The Velvet Underground'. In: Variety, 10. August 2021.
- 2021 Program. In: biff.kr. Abgerufen am 17. September 2021.
- Il buco. In: viennale.at. Abgerufen am 1. November 2021.
- IFFR 2022: first films announced. In: iffr.com, 3. November 2021.
- Il buco. In: cphdox.dk. Abgerufen am 2. März 2022.
- Starttermine Deutschland. In: insidekino.com. Abgerufen am 5. Februar 2022.
- Il buco. In: Rotten Tomatoes. Abgerufen am 28. Februar 2022.
- https://beta.blickpunktfilm.de/details/465969
- https://beta.blickpunktfilm.de/details/464769
- 65th BFI London Film Festival announces 2021 Official Competition selection. In: bfi.org.uk, 3. September 2021.