Ikerasaarsuk (Upernavik)
Ikerasaarsuk [iˌkɜʁaˈsɑːsːuk] (nach alter Rechtschreibung Ikerasârssuk) ist eine grönländische Siedlung im Distrikt Upernavik in der Avannaata Kommunia.
Ikerasaarsuk (kleiner Sund) | ||
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Ikerasârssuk | ||
Kommune | Avannaata Kommunia | |
Distrikt | Upernavik | |
Geographische Lage | 73° 32′ 0″ N, 56° 26′ 0″ W | |
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Einwohner | 2 (1. Januar 2020) | |
Gründung | 1996 | |
Zeitzone | UTC-3 |
Lage
Ikerasaarsuk liegt auf einer kleinen Insel einen Kilometer nördlich von Nutaarmiut. Beide Inseln sind getrennt durch den Sund Ikerasannguaq.[1]
Geschichte
Ikerasaarsuk wurde nach 1887 besiedelt. Bis 1910 hatte der Ort einen eigenen Laden. Zu dieser Zeit zogen vielen der Bewohner an andere Orte und der Weiterbetrieb des Ladens lohnte nicht mehr. Ab 1911 war Ikerasaarsuk ein Teil der Gemeinde Tasiusaq. 1918 hatte Ikerasaarsuk nur noch 18 Einwohner, die vier Familien bildeten und in vier Häusern wohnten. Es gab außerdem eine kleine Holzkapelle im Ort, wo ein ausgebildeter Katechet unterrichtete. Der Ort hatte maximal 27 Einwohner. 1950 wurde Ikerasaarsuk Teil der neuen Gemeinde Upernavik. 1955 lebten nur noch 17 Personen in Ikerasaarsuk. Ab 1956 wurde Ikerasaarsuk als Teil von Nutaarmiut gesehen und später zeitweilig verlassen.[2][3] Seit 1996 ist Ikerasaarsuk wieder bewohnt. Ikerasaarsuk hat nie offiziell den Dorfstatus erhalten und ist der kleinste Ort Grönlands, der keine Schäfersiedlung ist. 2009 wurde Ikerasaarsuk Teil der Qaasuitsup Kommunia. Seit 2018 gehört der Ort zur Avannaata Kommunia.
Wirtschaft und Versorgung
Die Bewohner von Ikerasaarsuk leben von der Jagd und vom Fischfang, aber weder dort, noch im nahegelegenen Nutaarmiut gibt es Verarbeitungsanlagen für den gefangenen Fisch. Beide Orte sind eng verknüpft. In Ikerasaarsuk gibt es keine Gebäude außer Wohnhäuser. Sämtliche öffentlichen Gebäude und die gesamte Versorgung läuft über Nutaarmiut.[4]
Bevölkerungsentwicklung
Erst seit 1996 ist Ikerasaarsuk wieder bewohnt. Die Einwohnerzahl lag anfangs bei maximal 17 Personen, sinkt aber seitdem stark. In manchen Jahren gibt es gar keine Bewohner.[5]
Panorama
Einzelnachweise
- Karte mit allen offiziellen Ortsnamen bestätigt vom Oqaasileriffik, bereitgestellt von Asiaq
- Hans Jensen Bryder: Beskrivelse af Distrikterne i Nordgrønland: Upernivik Distrikt. De enkelte Bopladser i Upernivik Distrikt. Bopladsen Ikerasârssuk. In: Georg Carl Amdrup, Louis Bobé, Adolf Severin Jensen, Hans Peder Steensby (Hrsg.): Grønland i tohundredeaaret for Hans Egedes landing (= Meddelelser om Grønland. Band 60–61). Band 1. C. A. Reitzel Boghandel, Kopenhagen 1921, S. 503 (Digitalisat im Internet Archive).
- Jens Christian Madsen: Udsteder og bopladser i Grønland 1901–2000. Atuagkat, 2009, ISBN 978-87-90133-76-4, S. 181 f.
- Nutaarmiut und Ikerasaarsuk bei qaasuitsup-kp.cowi.webhouse.dk
- Einwohnerzahlen Ikerasaarsuk 1977–2020 bei bank.stat.gl