IWL SR56 Wiesel
Der IWL SR56 Wiesel war ein Motorroller-Modell in der DDR. Er wurde von Juni 1956 bis April 1959 im VEB Industriewerke Ludwigsfelde gebaut. Der zweisitzige Roller hat den aus der MZ 125 stammenden gebläsegekühlten 123-cm³-Motor (RM-125-2) mit 5 PS von seinem Vorgänger Pitty übernommen. Das Wiesel wurde bis 1959 57.400-mal gebaut. 1959 wurde der Wiesel durch das Modell Berlin abgelöst.
IWL | |
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IWL SR56 Wiesel (1956) | |
SR56 "Wiesel" | |
Hersteller | VEB Industriewerke Ludwigsfelde |
Produktionszeitraum | 1956 bis 1959 |
Klasse | Motorroller |
Motordaten | |
Einzylinder-Zweitakt-Ottomotor | |
Hubraum (cm³) | 123 cm³ |
Leistung (kW/PS) | 3,8 kW |
Höchstgeschwindigkeit (km/h) | 75 km/h |
Getriebe | 3-Gang |
Antrieb | Kette |
Leergewicht (kg) | 120 |
Vorgängermodell | IWL Pitty |
Nachfolgemodell | IWL SR59 Berlin |
Unterschiede zum Vorläufer Pitty
Äußerlich fällt beim Vergleich mit dem Vorläufer Pitty sofort die geänderte Gestaltung der Front auf. Die weniger blechintensive und modern wirkende Gestaltung des Wiesel wurde vor allem zur Material- und Gewichtseinsparung vorgenommen. Während der Motor unverändert übernommen wurde, kamen im Fahrwerk neue Bauelemente wie Hinterradschwinge und Drehstabfeder zum Einsatz. Die neuartige und patentierte Trapezschwinge gewährleistete, dass die Kette in jedem Belastungszustand des Fahrzeugs gleich stark gespannt blieb. Lediglich die Vordergabel wurde mit einigen Änderungen vom Pitty übernommen. Die Motorhaubenbefestigung wurde vereinfacht, die Batterie leichter zugängig gemacht, das Armaturenbrett neu gestaltet und besser ausgestattet. Infolge des neuen 12 Liter-Tanks vergrößerte sich die Reichweite auf 340 km. Die um 20 kg verringerte Leermasse bewirkte verbesserte Fahrleistungen, die Höchstgeschwindigkeit stieg auf 75 km/h.
Weitere Eigenschaften
Die reibungsgedämpften Stoßdämpfer begünstigten ein Wegsetzen des Hinterrads bei Bodenunebenheiten. Außerdem fiel der Fahrleistungszugewinn im Vergleich zum merklich untermotorisierten Pitty nicht groß genug aus. Beiden Tatsachen wurde bei der Schaffung des Nachfolgers SR59 Berlin entsprochen. Zum Erscheinen der MZ ES 175 im Jahre 1957 wurde perspektivisch der Einbau des 175er Motors in den Wiesel bekanntgegeben[1], dies erfolgte bis zur Einführung des Modells Berlin jedoch nicht mehr. Nach Erscheinen des stärkeren Rollers Berlin wurde teilweise versucht, den Wiesel mit dem Motor des SR59 auszustatten. Dies war und ist jedoch nur mit umfangreichen Umbaumaßnahmen möglich.[2] Als Alternativen zum Wiesel standen in der DDR der größere Čezeta sowie die Kleinroller von Simson und Jawa zur Verfügung.
Literatur
- Der neue Motorroller SR 56 Wiesel. In: Kraftfahrzeugtechnik 11/1956, S. 412–415.
Siehe auch
Einzelnachweise
- KFT 5/1957, S. 197.
- Umbau des Motorrollers Wiesel. In: Kraftfahrzeugtechnik 12/1959, S. 504.