Hubert Mann
Hubert Mann (* 7. Juli 1920 in Linz als Hubert Grinzinger; † 6. August 2014[1] ebenda) war ein österreichischer Schauspieler.
Leben
Hubert Mann wurde 1920 als Sohn des späteren Linzer Vizebürgermeisters Emil Grinzinger geboren. Nach der Matura am Akademischen Gymnasium Spittelwiese in Linz wollte er eigentlich Germanistik studieren und Professor werden, was jedoch der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs vereitelte. Er musste in Wien den Arbeits- und Militärdienst leisten und besuchte dort nebenbei die Theaterschule Otto und das Max-Reinhardt-Seminar.
Zurück in Linz arbeitete er zunächst als Radiosprecher. Erste Bühnenauftritte folgten an der Linzer Puppenbühne und an den Kammerspielen. Am 15. November 1945 debütierte er in seiner ersten großen Rolle, als Derwisch in Lessings Nathan der Weise, am Landestheater Linz. Ab 1946 verstärkte er zudem das Volkstheater Urfahr, bis ihn Engagements nach Nürnberg und Köln führten. Ab Ende der 1950er Jahre war Mann auch in diversen Fernsehproduktionen und Kinofilmen zu sehen. Unter der Regie von Axel Corti war er 1973 im Dokumentarspielfilm Ein junger Mann aus dem Innviertel als Adolf Hitlers Religionslehrer Franz Sales Schwarz zu sehen. Auch für Der junge Freud (1976) und Wohin und zurück (1986) arbeitete Mann mit Corti zusammen.
1965 war Mann wieder in seine Heimatstadt Linz zurückgekehrt. Er war beim Linzer Publikum sehr beliebt und bekam 1978 den Mostdipf-Preis verliehen. Er war auch ein kritischer Beobachter, vor allem des Regietheaters: „Für die Darsteller sind es Dressurakte geworden. Die Regie hat das Sagen, ein Konzept muss man schlucken. Die Schauspieler sind dafür das Menschenmaterial.“[2] Ab 1968 war er zudem Leiter der Schauspielabteilung an der Anton Bruckner Universität. Sein letzter Auftritt als Ensemblemitglied des Linzer Landestheaters war am 5. Juli 1985 in Jules Feiffers Komödie Kein Glück mit der Familie.
Hubert Mann war mit der Schauspielerin und Sängerin Liselotte Schmidt verheiratet und hatte zwei Kinder. Tochter Franziska Grinzinger und Enkeltochter Katharina Straßer wurden ebenfalls Schauspielerinnen.[3] Auch seine Schwester Eva Petrus-Pekny und Schwager Romuald Pekny waren Schauspieler.
Hubert Mann wurde am Stadtfriedhof Urfahr begraben.
Filmografie (Auswahl)
- 1959: So weit die Füße tragen (Fernseh-Mehrteiler)
- 1961: Schweyk im Zweiten Weltkrieg (Fernsehfilm)
- 1962: Nachsaison (Fernsehfilm)
- 1963: Der Schulfreund (Fernsehfilm)
- 1964: Romeo und Julia (Fernsehfilm)
- 1965: Brooklyn-Ballade (Fernsehfilm)
- 1965: Ein Wintermärchen (Fernsehfilm)
- 1967: Das Attentat – Der Tod des Engelbert Dollfuß (Fernsehfilm)
- 1973: Ein junger Mann aus dem Innviertel (Fernsehfilm)
- 1976: Der junge Freud (Fernsehfilm)
- 1986: Wohin und zurück – Welcome in Vienna
- 1989: Der Kronprinz (Fernsehfilm)
- 1991: Der 13. Tag
- 1994: Saubere Aktien (Fernsehfilm)
Literatur
- Nachruf Theatermagazin Oktober 2014, Landestheater Linz, S. 12.
- Eva Petrus-Pekny: Mein Dasein. Weitra 2012, ISBN 978-3-90186-214-4.
Weblinks
- Nachruf OÖN vom 14. August 2014
- Hubert Mann in der Internet Movie Database (englisch)
- Hubert Mann bei filmportal.de
Einzelnachweise
- Gedenkseite auf seelenfunke.at. Abgerufen am 7. August 2015.
- Nachruf OÖN vom 14. August 2014.
- Interview mit Katharina Straßer, Tiroler Tageszeitung vom 29. Oktober 2012