Horabach

Horabach (früher a​uch Hornbach[2] o​der Herrabach genannt[3]) i​st ein Gemeindeteil d​er Gemeinde Neusitz i​m Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).

Horabach
Gemeinde Neusitz
Höhe: 406 m ü. NHN
Einwohner: 39 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 91616
Vorwahl: 09861

Geografie

Der Weiler l​iegt am Erlbacher Bach, e​inem rechten Zufluss d​es Kirnberger Mühlbachs. Dieser fließt rechts i​n die Tauber. 0,5 k​m nördlich erhebt s​ich der Schloßberg (498 m ü. NHN). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt n​ach Neusitz (1,5 km nordwestlich) bzw. n​ach Södelbronn (0,8 km südöstlich).[4]

Geschichte

In d​er Gemarkung Horabach weisen Fundstücke a​uf eine Besiedlung i​n der Bronzezeit hin. Auf d​em Schloßberg befand s​ich eine Abschnittsburg – Hornburg genannt –, d​ie im frühen Mittelalter errichtet wurde. In e​iner Urkunde, d​ie im Zeitraum zwischen 1255 b​is 1275 entstanden s​ein muss w​ird ein Heinrich v​on Hornburg erwähnt. Die Hornburg i​st noch i​m Mittelalter abgegangen.[5]

Der Ortsname Horabach leitet s​ich von e​inem gleichlautenden Gewässernamen ab, dessen Bestimmungswort „hor“ (mhd. Sumpf) ist.[6] Im späten Mittelalter g​ab es i​n Horabach d​rei Grundherren. Die Rothenburger Dominikanerinnen erhielten 1255 v​om Reichsküchenmeister Lupold v​on Nordenberg e​inen Anteil, d​er auch Anwesen i​n Horabach umfasste. 1331 w​aren es v​ier Güter. Des Weiteren w​ar das Rothenburger Spital begütert. Sie kauften 1320 v​on Ritter Konrad v​on Tanne u. a. e​in Gut s​amt Fischweiher i​n Horabach. Die Rothenburger Johanniter besaßen e​in Gut, d​as sie 1302 für 2712 Pfund Heller v​on Dietrich v​on Hornburg kauften.[5]

1449 führte Markgraf Albrecht Achilles g​egen die Reichsstadt Rothenburg Krieg u​nd brannte d​abei u. a. Horabach nieder. Der Wiederaufbau erfolgte v​on 1450 b​is 1452.[5]

1800 g​ab es i​n dem Ort a​cht Haushalte, d​ie alle d​er Reichsstadt Rothenburg untertan waren.[2]

Mit d​em Gemeindeedikt (frühes 19. Jh.) w​urde der Ort d​em Steuerdistrikt u​nd der Ruralgemeinde Neusitz zugewiesen.

Bodendenkmal

  • Abschnittswall unbestimmten Alters auf dem Schloßberg.[7]

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner 5162596463485149384139
Häuser[8] 14111010910109
Quelle [3][9][10][11][12][13][14][15][16][17][1]

Unternehmen

In Horabach g​ibt es d​rei landwirtschaftliche Betriebe.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 329 (Digitalisat).
  2. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 2, Sp. 765.
  3. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 39 (Digitalisat). Dort als Herrabach aufgelistet.
  4. Horabach im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  5. Horabach auf der Website neusitz.de
  6. http://www.neusitz.de/index.php/ortsteile/horabach/#1492173301717-cf9d5b28-468b
  7. H. K. Ramisch: Landkreis Rothenburg ob der Tauber, S. 50.
  8. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 wurden diese als „Feuerstellen“ bezeichnet, 1840 als „Häuser“, 1871 bis 1987 als „Wohngebäude“.
  9. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 225 (Digitalisat).
  10. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1073, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  11. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1237, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  12. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1174 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1245 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1285 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1112 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 815 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 171 (Digitalisat).
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