Hopfenstange
Hopfenstangen heißen die in den Hopfen-Anbaugebieten verwendeten Stangen. Alte norddeutsche Bezeichnungen dafür sind auch Hopstiffel oder Hoppenrik.
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Hopfenstangen werden vornehmlich aus Nadelholz hergestellt, wofür zumeist Fichtenholz zum Einsatz kommt. Doch auch das Holz von Edelkastanie und Robinie ist dafür gefragt.[1][2] Die Stangen sind bis zu 10 beziehungsweise 12 Meter lang und haben in der Regel einen Durchmesser von 7 bis 12 Zentimetern.[3] Weil die Europäische Union immer mehr Holzschutzmittel verbietet, werden inzwischen Betonstangen eingesetzt.[4]
Schwache Stämme oder Stammstücke, auf denen die Draht- oder Schnurspannungen, an denen der Hopfen schlingt, angebracht werden, heißen Hopfensäulen oder Hopfenmaste. Diese werden in der Regel imprägniert, um sie dauerhafter zu machen – früher häufig durch Kyanisierung. Jedoch fallen mit Holzschutzmitteln behandelte Stangen gemäß Altholzverordnung in die Altholzkategorie A4. Sie sind somit nicht für eine stoffliche Weiternutzung zugelassen.[5]
Als wesentliche Elemente der so genannten Hopfengärten sind Hopfenstangen und -säulen in den großen Hopfenanbaugebieten landschaftsprägend.
Sonstiges
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Gelegentlich sind Hopfenstangen auch Objekte für Kunstaktionen, so etwa 2010 in Spalt[6] und 2011 in Pfettrach.[7] Das Gebäude des Deutschen Hopfenmuseums in Wolnzach ist in der Form eines Hopfengartens gestaltet, wobei die Dach- und Stützkonstruktion bewusst an das Nebeneinander der Hopfensäulen erinnern.[8]
Im übertragenen Sinne wird umgangssprachlich manchmal auch eine groß gewachsene, dünne weibliche Person scherzhaft als Hopfenstange bezeichnet.[9]
Einzelnachweise
- Edelkastanie – Verwendung bei Forst Service International; abgerufen am 31. Juli 2011.
- H. G. Richter, C. Waitkus: Die Robinie und ihr Holz. BFH-Infoblatt. Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft (BFH), Hamburg 2001, S. 3 (PDF (Memento vom 13. Januar 2014 im Internet Archive)).
- Reinhold Erlbeck, Ilse Haseder, Gerhard K. F. Stinglwagner: Das große Kosmos Wald- und Forstlexikon. DVD-ROM-Edition. United Soft Media Verlag, München, und Franckh-Kosmos, Stuttgart 2006, ISBN 978-3-8032-1770-7.
- Süddeutsche Zeitung: Unverwüstlich. Abgerufen am 8. Mai 2020.
- Stoffliche Nutzung. In: Martin Kaltschmitt, Hans Hartmann, Hermann Hofbauer (Hrsg.): Energie aus Biomasse. Grundlagen, Techniken und Verfahren. Springer Verlag, Berlin und Heidelberg 2009, ISBN 978-3-540-85094-6, S. 147.
- Günter Reichel: Bier, Wein und Hopfenstangen-Kunst. Beitrag zum Spalter Stadtjubiläum vereinte Kunst und Genuss – Treffen der Königinnen. In: Roth-Hilpoltsteiner Volkszeitung, Online-Fassung auf www.nordbayern.de vom 30. August 2010; abgerufen am 31. Juli 2011.
- -hel-: Neue Attraktion in Pfettrach: Kunterbunte Hopfenstangen. In: Münchner Merkur, Online-Fassung vom 4. Juli 2011; abgerufen am 31. Juli 2011.
- Angaben zur Geschichte des Deutschen Hopfenmuseums im Webauftritt des Museums; abgerufen am 31. Juli 2011.
- vgl. z. B. Bertelsmann-Wörterbuch der deutschen Sprache, hier zitiert bei www.wissen.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. .