Hitra
Hitra ist eine Kommune (Gemeinde) im mittelnorwegischen Fylke Trøndelag, die hauptsächlich aus der Insel Hitra, die dem Trondheimsfjord vorgelagert ist, besteht. Der Hauptort der Gemeinde ist Fillan.
Wappen | Karte | ||
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Basisdaten | |||
Kommunennummer: | 5056 | ||
Provinz (fylke): | Trøndelag | ||
Verwaltungssitz: | Fillan | ||
Koordinaten: | 63° 32′ N, 8° 51′ O | ||
Fläche: | 755,88 km² | ||
Einwohner: | 5.156 (1. Jan. 2022)[1] | ||
Bevölkerungsdichte: | 7 Einwohner je km² | ||
Sprachform: | neutral | ||
Webpräsenz: | |||
Politik | |||
Bürgermeister: | Ole Haugen (Ap) (2011) | ||
Lage in der Provinz Trøndelag | |||
Der Name Hitra geht auf den altnorwegischen Begriff Hitr oder Hitrar zurück, was in etwa „vom Festland abgetrennt“ bedeutet.
Geographie
Die Insel Hitra liegt bezüglich ihrer Größe an siebter Stelle in Norwegen (ohne Spitzbergen). Die Fläche der Insel beträgt 571,5 km², doch die gesamte Gemeinde ist 756 km² groß. Der höchste Punkt heißt Mørkdalstuva und ist 345 moh. hoch. 1982 wurde im Innern der Insel ein 40 km² großes Naturreservat eingerichtet (felsige Hoch- bzw. Hangmoore). Die Hauptinsel ist mit Brücken mit Ulvøya, Fjellværsøya, Dolmøya verbunden. Außerdem gibt es noch ca. 2000 weitere kleine Dolme in der Gemeinde.
Fauna
In den gut 7000 Gewässern der Insel tummeln sich vor allem Forellen und Seesaiblinge. Bemerkenswert ist die riesige Rothirschherde der Insel, die zu den größten in Nordeuropa zählt. Durch die Vergabe von Jagdlizenzen ergeben sich für die Landbesitzer Einkünfte. Die jährlichen Abschussziele von 600 bis 800 Hirschen werden nicht immer erreicht. Weiterhin gibt es kleinere Populationen von Rehen, v. a. auf Fjellværsøya.
Geschichte
Bei archäologischen Ausgrabungen hat man Reste von Behausungen aus der älteren und jüngeren Steinzeit gefunden. 1998 fand man ein 15 Meter langes Langhaus aus der Zeit der Völkerwanderung. Als sicher gilt, dass vor 1500 Jahren zehn bis zwölf Bauernhöfe auf der Insel existierten.
Etwa im 13. Jahrhundert wurde die erste Stabkirche errichtet und das älteste heute noch bestehende Bauwerk ist die Kirche von Dolm, die wahrscheinlich im späten Mittelalter entstand. Um diese Kirche ranken sich viele Legenden. Zum Beispiel wird behauptet, dass auf dem Bauwerk ein Fluch lastet, so dass die Kirche alle hundert Jahre abbrennen soll. Fest steht, dass sie bisher schon vier Mal brannte, und zwar 1709, 1772, 1848 und 1920.
Im Zuge der Kommunalreform in Norwegen wurde Hitra zum 1. Januar 2020 um Teile der aufgelösten Kommune Snillfjord vergrößert.[2]
Verkehr
Der Hitratunnel, mit 264 m unter dem Meer einer der tiefsten unterseeischen Tunnel der Welt, verbindet im Verlauf des Fv 714 das Festland mit der Insel. Der 5300 m lange Frøyatunnel verbindet Hitra mit Frøya. Der unfallträchtige und mautbelegte Fv 714, Lakseveien, befindet sich im Ausbau. Der Ausbau wird die Entfernung Fillan -Orkanger von heute ca. 95 km auf 70 km verringern. Der Hjorteveien zwischen Sandstad und Hamarvik auf Frøya soll ebenfalls ausgebaut werden. Die neue Dolmsundbrücke soll mit einem Jahr Verspätung noch 2015 provisorisch fertiggestellt werden. Unternehmen Kystekspressen unterhält Schnellbootverbindung nach Trondheim, Brekstad und Kristiansund. Busse des Verkehrsverbundes atb fahren nach Trondheim und nach Sistranda, Dyrøya und Orkanger. Wegen des Fahrradverbots im Hitratunnel ist die Insel zur Zeit für Radfahrer nicht legal erreichbar.
Wirtschaft
Das Leben der Gemeinde war schon immer durch das Meer geprägt. Hier gab es zum Beispiel große Walfangstationen, die nun stillgelegt sind. Dafür findet eine industrielle Lachszucht statt. Von Hitra und der Nachbarinsel Frøya stammt ein Fünftel der norwegischen Lachsproduktion. Die auf der Insel gelegene Verarbeitungsfabrik für Krabben ist die größte ihrer Art in der Welt.
2004 wurde hier der größte Windpark Norwegens mit 24 Rotoren eingeweiht.
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Ulrik Olsen (1885–1963), norwegischer Politiker
- Rita Ottervik (* 1966), Politikerin (Ap)
Weblinks
Einzelnachweise
- 07459: Population, by sex and one-year age groups (M) 1986 - 2022. In: ssb.no. Statistisk sentralbyrå, abgerufen am 26. Februar 2022 (englisch).
- Navn på nye kommuner. 19. Februar 2019, abgerufen am 27. Januar 2020 (norwegisch).