Hinter der Magnikirche

Hinter der Magnikirche ist eine kleine, gepflasterte Straße im Magniviertel von Braunschweig. Sie wurde früher mit Magnikirchhof bezeichnet und führt heute von der Magnikirchstraße zum Magnikirchplatz. Die Straße umfasst das Areal der Magnikirche im Norden. Ein schmaler Weg für Fußgänger führt an ihrem Ende zur Herrendorftwete.

Hinter der Magnikirche
Magnikirchhof
Wappen
Straße in Braunschweig
Hinter der Magnikirche
V. l. n. r.: Hinter der Magnikirche 3, 4, 5, 6
Basisdaten
Ort Braunschweig
Ortsteil Magniviertel
Anschluss­straßen Magnikirchstraße
Plätze Magnikirchplatz
Bauwerke St. Magni, weitere siehe unten
Nutzung
Nutzergruppen Fußverkehr, Radverkehr, Autoverkehr (kein Durchgangsverkehr)
Straßen­gestaltung gepflastert

Geschichte

Das Magniviertel ist ein Teil des Weichbildes Altewiek und gehört zu den ältesten Siedlungsgebieten der Stadt Braunschweig. Die Weiheurkunde der Magnikirche aus dem Jahre 1031 ist auch der älteste urkundliche Nachweis des Namens „Brunesguik“ aus dem etwa 400 Jahre später „Braunschweig“ wurde. Durch die Altewiek verliefen zwei Fernhandelsstraßen, von denen die nördliche durch das Magnitor kommend und vorbei am Magnikirchhof auf dem Ackerhof mündete.[1]

Während des Zweiten Weltkrieges wurden die Magnikirche und das gleichnamige Viertel vor allem durch Bombenangriffe vom 23. April und 15. Oktober 1944 sehr stark beschädigt. Die Kirche wurde von 1956 bis 1964 in wesentlich veränderter, vereinfachter und teilweise moderner Form wiederhergestellt. Die zu „Hinter der Magnikirche“ zugewandte Nordseite ist in Beton mit Langfenstern ausgeführt. Die moderne Buntverglasung zeigt den Zug der Israeliten durch das Rote Meer.

Die Straße „Hinter der Magnikirche“ wurde mit dem Magniviertel zu einer Traditionsinsel ausgebaut, bei der hierher versetzte Fachwerkhäuser Bombenlücken füllten.[2] Letztes Gebäude der Nordseite ist die evangelische Kindertagesstätte St. Magni ((Karte)).

Denkmalgeschützte Gebäude

Magnikirche
Lage: (Karte)         Errichtet: 1252/1956–1964

 
Die Magnikirche an der Südseite der Straße „Hinter der Magnikirche“ wurde nach den Bombenzerstörungen zwischen Chor und Türmen in moderner Gestaltung wiederaufgebaut.

Hinter der Magnikirche 1
Lage: (Karte)         Errichtet: 1645/1913

 
Das Fachwerkhaus Ölschlägern 29 (Ecke Schlossstraße 8) wurde bis 1913 abgebaut und an seinem jetzigen Standort „Hinter der Magnikirche 1“ verändert wiedererrichtet. Am ursprünglichen Standort befindet sich heute das „Volksfreund-Haus“.

Hinter der Magnikirche 4 – Pfarrhaus von St. Ulrici
Lage: (Karte)         Errichtet: (1514)/nach 1954

 
An diese Stelle vom Kohlmarkt versetztes, siebenachsiges Fachwerkgebäude – erheblich verändert. Der heute in vier Teilen verwendete Inschriftenbalken lief ursprünglich über ein als Pfarrhaus erbautes Doppelhaus mit 20 Fensterachsen.

Hinter der Magnikirche 5
Lage: (Karte)         Errichtet:  

 
Das vierachsige Fachwerkhaus beeindruckt durch seine krummen Balken und das schiefe Zwerchhaus.

Hinter der Magnikirche 6
Lage: (Karte)         Errichtet: 1885

 
Backsteinhaus der Gründerzeit, erbaut durch die von Strombeck’sche Stiftung.[3]

Hinter der Magnikirche 7 – Pfarrhaus von St. Magni
Lage: (Karte)         Errichtet: 1705

 
Pfarrhaus der Magnikirche, siebenachsiges Fachwerkhaus mit Zwerchhaus im barocken Stil.

Hinter der Magnikirche 6A – Staatstheater Haus 3
Lage: (Karte)         Errichtet:  

 
Seit 2006 „Haus Drei“ des Staatstheaters Braunschweig, 80 Sitzplätze.

Literatur

  • Jürgen Hodemacher: Braunschweigs Straßen – ihre Namen und ihre Geschichten. Band 1: Innenstadt. Cremlingen 1995, ISBN 3-92706-011-9.
  • Wolfgang Kimpflinger: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Baudenkmale in Niedersachsen. Band 1.1.: Stadt Braunschweig. Teil 1. Hameln 1993, ISBN 3-87585-252-4.
  • Heinrich Meier: Die Straßennamen der Stadt Braunschweig. In: Quellen und Forschungen zur Braunschweigischen Geschichte. Band 1, Wolfenbüttel 1904.
Commons: Hinter der Magnikirche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Kimpflinger: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Baudenkmale in Niedersachsen. Band 1.1.: Stadt Braunschweig. Teil 1, S. 138.
  2. BLIK: Magniviertel. (abgerufen am 8. Juni 2018)
  3. Laut Inschrifttafel am Gebäude.

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