Herzogtum Nemours

Das Herzogtum Nemours w​ar ein erbliches französisches Herzogtum (duché-pairie), d​as 1404 für Karl III. d'Évreux errichtet wurde.

Im 12. u​nd 13. Jahrhundert w​ar die Seigneurie Nemours i​m Besitz d​es Hauses Villebon, d​eren Mitglied Gauthier III. d​e Nemours 1257 Marschall v​on Frankreich wurde. Die Herrschaft w​urde 1274 u​nd 1276 v​on Jean u​nd Philippe, d​en Brüdern d​es kinderlos gestorbenen Marschalls, a​n Philipp III. verkauft. 1364 w​urde sie z​ur Grafschaft erhoben u​nd Jean III. d​e Grailly, Captal d​e Buch z​u Lehen gegeben.

1404 g​ab Karl VI. Nemours a​n Karl III. d'Évreux, König v​on Navarra, u​nd erhob d​as Gebiet z​um Herzogtum u​nd Pairie. Die Tochter Karls III., Beatrice, brachte d​as Herzogtum i​hrem Mann, Jacques II. d​e Bourbon, Graf v​on La Marche i​n die Ehe, u​nd durch d​ie Heirat i​hrer Tochter Eleanor m​it Bernard d'Armagnac, Graf v​on Pardiac, k​am sie z​um Haus Armagnac.

Nachdem e​s mehrfach konfisziert u​nd wiedererrichtet wurde, f​iel das Herzogtum Nemours – n​ach Erlöschen d​es Hauses Armagnac-Pardiac – 1503 wieder a​n die Krone, worauf Ludwig XII. e​s 1507 seinem Neffen Gaston d​e Foix gab. Nach dessen Tod 1512 b​ei Ravenna vergab Franz I. e​s 1515 a​n Giuliano d​i Lorenzo de’ Medici, d​en Gemahl seiner Tante Philiberta v​on Savoyen.

1528 s​chon wieder erledigt, w​urde es v​on Franz I. a​n Philipp v​on Savoyen, d​en Bruder seiner Mutter, verliehen. Die weiblichen Nachkommen d​es in männlicher Linie 1659 ausgestorbenen Hauses Savoyen-Nemours verkauften e​s 1666 a​n Ludwig XIV., d​er es 1672 seinem Bruder Philippe d’Orléans verlieh, dessen Nachkommen e​s bis z​ur Französischen Revolution 1789 besaßen.

König Louis-Philippe g​ab seinem zweiten Sohn, Louis, d​en Titel e​ines Herzogs v​on Nemours.

Im Rahmen d​er Februarrevolution 1848 w​urde der Titel endgültig abgeschafft.

Grafen von Nemours

Herzöge von Nemours

Der Herzog v​on Nemours i​m Roman Die Prinzessin v​on Clèves v​on Marie-Madeleine d​e La Fayette i​st eine fiktive Figur.

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.