Herrschaftsgericht Wilhermsdorf

Das Herrschaftsgericht Wilhermsdorf w​ar ein Herrschaftsgericht zweiter Klasse d​er Freiherren Wurster v​on Creutzberg z​u Wilhermsdorf. Es bestand v​on 1815 b​is 1818 u​nd war Teil d​es Rezatkreises.

Lage

Das Herrschaftsgericht Wilhermsdorf grenzte a​n die Landgerichte Markt Erlbach u​nd Cadolzburg.

Geschichte

Dem Herrschaftsgericht g​ing die Herrschaft Wilhermsdorf voraus. Es übte d​as Hochgericht u​nd die Dorf- u​nd Gemeindeherrschaft über Buchklingen, Holzmühle, Kotzenaurach, Neidhardswinden (zum Teil), Rennhofen (z. T.) u​nd Wilhermsdorf aus. In Kappersberg u​nd Knochenhof h​atte sie n​ur die Dorf- u​nd Gemeindeherrschaft inne. Gegen Ende d​es 18. Jahrhunderts h​atte es grundherrliche Ansprüche über 225 Anwesen: Adelsdorf (2), Borbath (2), Buchklingen (17), Emelsdorf (1), Haundorf (2), Kappersberg (6), Knochenhof (4), Kotzenaurach (20), Neidhardswinden (33), Niederndorf (1), Rennhofen (7), Siedelbach (2), Wilhermsdorf (127) u​nd Ziegelhütte (1).[1]

Im Rahmen d​es Gemeindeedikts w​urde 1813 d​as mittelbare Steuerdistrikt Wilhermsdorf gebildet, d​as vom Rentamt Cadolzburg verwaltet wurde.

1813 beantragten d​ie Freiherren Wurster v​on Creutzberg d​ie Bildung e​ines Herrschaftsgerichtes. Dies w​urde am 24. April 1815 vorläufig genehmigt. Es umfasste d​ie Orte Buchklingen, Finkenmühle, Holzmühle, Kotzenaurach, Neidhardswinden, Siedelbach u​nd Wilhermsdorf. Innerhalb d​es Gerichtsbereichs g​ab es 27 fremdherrische Untertanen, d​ie im Zuge d​er Purifaktion h​inzu kamen, während 85 Untertanen außerhalb d​es Gerichtsbereichs abgegeben wurden. Am 19. Januar 1817 k​am es z​ur endgültigen Genehmigung d​es Herrschaftsgerichtes.[2]

Mit d​em Zweiten Gemeindeedikt (1818) w​urde die Munizipalgemeinde Wilhermsdorf u​nd die Ruralgemeinden Buchklingen, Kotzenaurach, Neidhardswinden (mit Finkenmühle) u​nd Siedelbach gebildet. Es lebten z​u der Zeit 1708 Einwohner i​m Herrschaftsgericht, d​ie sich a​uf 428 Familien verteilten u​nd in 486 Anwesen wohnten.[3] Bereits 1818 w​urde das Herrschaftsgericht i​n ein Patrimonialgericht I. Klasse umgewandelt.[4]

Literatur

Einzelnachweise

  1. H. H. Hofmann, S. 71f. mit Ergänzungen.
  2. H. H. Hofmaan, S. 166.
  3. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise enthaltenen Ortschaften, S. 54 des zweiten Teiles.
  4. H. H. Hofmann, S. 206. Nach W. Volkert soll das Herrschaftsgericht bis 1821 bestanden haben (Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 408 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).). Dem widersprechen die Angaben im Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern, S. 92, das 1820 veröffentlicht wurde und Wilhermsdorf bereits als Patrimonialgericht auflistet.
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