Herrnwinden

Herrnwinden ist ein Gemeindeteil der Großen Kreisstadt Rothenburg ob der Tauber im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).

Herrnwinden
Große Kreisstadt Rothenburg ob der Tauber
Höhe: 414–426 m ü. NHN
Einwohner: 55 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 91541
Vorwahl: 09861

Geografie

Etwa 300 Meter südlich des Dorfes fließt der Wethbach vorbei, der von links der oberen Tauber zuläuft. Der Ort ist ringsum von Acker- und Grünland umgeben. Die Staatsstraße 1040 führt nach Hausen am Bach (6 km südlich) bzw. zur St 2419 (2,2 km nordöstlich).[2]

Geschichte

Aus der Ortsnamensendung –winden kann man schließen, dass der Ort zu den Wendensiedlungen zählt, die im Mittelalter von den Obrigkeiten in größerer Zahl planmäßig angelegt wurden.

Im 16-Punkte-Bericht des brandenburg-ansbachischen Oberamts Colmberg aus dem Jahr 1681 hatte in Herrnwinden eine Untertansfamilie das Kastenamt Colmberg als Grundherrn. Die übrigen Anwesen unterstanden dem Kastenamt Insingen und der Reichsstadt Rothenburg. Das Hochgericht übte die Reichsstadt Rothenburg aus.[3]

1800 gab es in Herrnwinden acht Untertansfamilien, von denen fünf der Reichsstadt Rothenburg und drei Ansbach untertan waren.[4] Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde der Ort dem Steuerdistrikt Lohr und der Ruralgemeinde Bettenfeld zugeordnet. Im Zuge der Gebietsreform (1. Mai 1978) wurde Herrnwinden nach Rothenburg eingegliedert.

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner 8690888278918597565955
Häuser[5] 1414131414141313
Quelle [6][7][8][9][10][11][12][13][14][15][1]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 330 (Digitalisat).
  2. Herrnwinden im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. Staatsarchiv Nürnberg, Rentamt Colmberg 47, 300. Zitiert nach Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Band 2. Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8, S. 711.
  4. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 2, Sp. 606.
  5. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als „Feuerstellen“ bezeichnet, 1840 als „Häuser“ und 1885 bis 1987 als „Wohngebäude“.
  6. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 40 (Digitalisat).
  7. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 222 (Digitalisat).
  8. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1072, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  9. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1237, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  10. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1171 (Digitalisat).
  11. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1243 (Digitalisat).
  12. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1281 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1109 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 813 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 168 (Digitalisat).
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