Herrgottschnitzer

Herrgottschnitzer i​st im süddeutschen u​nd österreichischen Sprachraum d​ie traditionelle Bezeichnung für e​inen berufsmäßigen Holzbildschnitzer, d​er vorwiegend Arbeiten m​it christlich-religiösen Motiven anfertigt. Eine alternative Schreibung i​st Herrgottsschnitzer.[1]

Ein Herrgottschnitzer beim Verkauf seiner Ware. Schnitt von Mathias Schmid

Die Bezeichnung g​eht zurück a​uf den Roman „Der Herrgottschnitzer v​on Ammergau“ v​on Ludwig Ganghofer. In Gröden Südtirol i​st die Bildschnitzerei s​eit dem 17. Jahrhundert i​n vielen Familien d​er Haupterwerbszweig. Siehe d​azu Bildhauer i​n Gröden.

Berufsrechtlich handelt es sich beim Beruf des Herrgottschnitzers um das Gewerk „Holzbildhauer“ und gehört zum Ausbildungsberuf Holzbildhauer. In Deutschland münden Holzbildhauerklassen in Berchtesgaden, Bischofsheim, Empfertshausen, Flensburg, Freiburg im Breisgau, Michelstadt, München und Oberammergau schulisch in 3 Jahren in der Gesellenprüfung im Holzbildhauerberuf. Unter den zahlreichen Bewerbern wählt jede der Schulen mit einer eigenen Aufnahmeprüfung aus.[2] Neben dem Hauptschulabschluss, handwerkliche Begabung und räumlich-plastisches Sehens ist auch eine Mappe mit 10 künstlerischen Arbeiten für die Aufnahmeprüfung Zugangsvoraussetzung in der Berufsfachschule.[3] Für Berufskollegs wird ein Realschulabschluss benötigt. Die Schülerinnen und Schüler dieses Berufskollegs erwerben den Abschluss als Holzbildhauergeselle/-in und staatlich geprüfte/r Holzdesigner/in und haben außerdem die Möglichkeit die Fachhochschulreife-Prüfung abzulegen.[4] In Wald wird eine Mädchenklasse zu Hozbildhauerinnen ausgebildet. In dieser kostenpflichtigen allgemeinbildenden Schule können die Mädchen je nach Begabung zwischen verschiedenen Gesellenprüfungen wählen. Die Ausbildung erfolgt an einem Nachmittag in der Schule.[5]Nach dem ABI in Vollzeit.

Filme

Siehe auch

Publikationen

  • Hermann Bernsteiner: Joseph Angeler (1818–1898). Der Herrgottschnitzer aus der Pfarre Edlitz. Abschlussarbeit des Lehrgangs Regional- und Heimatforschung 2016/17, Marktgemeinde Grimmenstein, Grimmenstein 2017, 64 Seiten.

Einzelnachweise

  1. Österreichisches Wörterbuch. Wien: öbv & hpt 2001, 39. Auflage ISBN 3-209-03116-9 S. 272 und: Duden – Die deutsche Rechtschreibung, 24. Auflage 2006 S. 497
  2. Lehrpätze zu vergeben
  3. Schule
  4. Berufskolleg
  5. Mädchen-Internat
Commons: Kunstwerke aus Oberammergau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Kunstwerke aus Gröden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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