Hernsheim & Co
Hernsheim & Co waren eine deutsche Handelsgesellschaft im westlichen Stillen Ozean mit Hauptniederlassungen auf Jap (Karolinen), Jaluit (Marshallinseln) und Matupi (Bismarck-Archipel). Die Firma war auf den Kopraexport nach Europa spezialisiert und versuchte nach dem Verlust ihrer Besitzungen in der Südsee (1918) einen Neuanfang im französischen Mandatsgebiet von Kamerun (Zentralafrika). In der Blütezeit ihres Südsee-Geschäftes (ca. 1882–1885) exportierten Hernsheim & Co fast 30 % der im westlichen Stillen Ozean produzierten Kopra.
Unternehmensgeschichte
Gründung und Startkapital (1875)
Hernsheim & Co wurden im November 1875 von den Brüdern Franz und Eduard Hernsheim in Sydney (Australien) gegründet. Das Stammkapital bestand aus den zuvor von Eduard Hernsheim errichteten Südsee-Stationen Malakal (Koror, Palau), Nif und Tomil (Jap, Karolinen), Niata (Hunterhafen, Duke-of-York-Inseln) und Hernsheims Schoner Coeran.[1] An Barvermögen floss eine Einlage Franz Hernsheims über M 50.000,- ein. Ferner gab der Hamburger Kaufmann Ruben Jonas Robertson, ein Onkel der Hernsheims, Kredite in nicht mehr ermittelbarer Höhe.[2]
Erste Expansion (1876–1882)
Auf Erkundungsreisen zwischen Januar und August 1876 veranlasste Eduard Hernsheim den Bau einer ersten Zentralstation Makada für den Neubritannienarchipel auf der gleichnamigen Insel Makada in der Duke-of-York-Gruppe. Anschließend gründete er eine zweite Zentralstation Jaluit für die Marshallinseln auf der Insel Jabor des Jaluit-Atolls. Ferner nahm er auf den östlichen Marshallinseln fünf Händler unter Vertrag, die der Jaluit-Station zuarbeiten sollten. Zuletzt gründete Hernsheim noch eine Handelsstation auf Ponape, um von hier Geschäftsbeziehungen in die östlichen Karolinen zu eröffnen.[3]
Hernsheims Agent auf Makada J. T. Blohm erweiterte die Handelskontakte im Neubritannienarchipel schrittweise bis zur Talilibai und nach Kabaira (Nordstrände der Gazelle-Halbinsel) sowie zum Bezirk Birara (südliche Blanchebucht).[4] Auf der Gazelle-Halbinsel entstanden die Stationen Kurakaul, Ragunai, Kabaira, Vlavolo/Nogai und Pulpul/Kabaira (Nordstrände), sowie Rolavio (Hafeninsel Matupi, Blanchebucht), Ruluana, Urakukuni, Ululai, Lagumgum, Tarram und Tawana (Ufer der Blanchebucht/Bezirk Birara).
Wegen einer Malaria-Epidemie im Juni 1879 verlegte Eduard Hernsheim die Zentralstation auf Makada nach Matupi.[5] Die auf Matupi schon bestehende Station wurde dafür zur Faktorei ausgebaut und durch eine zweite Faktorei auf der Insel ergänzt.
Im Februar 1880, zu Beginn einer nächsten Serie von Erkundungsfahrten, jetzt mit den Kleindampfern Pacific und Alice, erfolgten wiederum Stationsgründungen, nun im Dorf Pakail und auf der Hafeninsel Nusa (nördliches Neuirland).[6] Durch den Agenten Friedrich Schulle wurden diese Handelsbeziehungen auf die Ostküste Neuirlands ausgedehnt. Hier entstanden die Stationen Kablaman, Butbut, Navangai, Lamerotte, Lagumbanje, Lauaru und Kapsu.
Auf anderen Erkundungsfahrten Eduard Hernsheims kam es nur noch vereinzelt zur Gründung neuer Stationen: Uleai (Uleai-Atoll, März 1878), Kusaie (Karolinen, August 1878), Nauru (September 1878), Carcone (Hermitinseln, Westliche Inseln, Juni 1879) und Oberlark (Laughlan-Inseln, Louisiaden, Anfang (?) 1881).[7]
Franz Hernsheim übernahm 1877 die Leitung des Jaluit-Geschäfts und richtete Anfang 1878 eine Schiffsverbindung zur Gilbertgruppe ein, über die ab 1883/84 Kopra-Zukäufe von den Inseln Apamama, Aranuka und Kuria in das Zentrallager auf Jabor kamen.[8]
Für das Geschäft auf den Karolinen gewann Eduard Hernsheim im März 1878 und März 1880 die amerikanischen Kapitäne C. P. Holcomb und D. D. O’Keefe als Generalagenten für Jap und die St. Davidsinsel. Diese Verbindungen wurden jedoch im April 1884 wieder gelöst.[9]
Konsolidierung / Einführung eines „Agenten-Systems“ (1882–1885)
Die Ausdehnung des Tätigkeitsfeldes auf einen Großteil des westlichen Stillen Ozeans und die explodierenden Betriebskosten zur Aufrechterhaltung des Verkehrs zwischen den drei Hauptstationen Jap, Jaluit und Matupi zwangen Hernsheim & Co ab Oktober 1882 zur Konsolidierung. Statt von Kleindampfern wurde der interinsulare Verkehr vermehrt von kostengünstigeren Segelschiffen versehen und der Im- und Export von/nach Europa auf Charterschiffe ausgelagert. Im Neubritannienarchipel wurde die Zahl der Handelsstationen reduziert und das Tauschgeschäft selbständigen Agenten übertragen, die den Verkehr mit den einheimischen Unterhändlern bzw. Lieferanten in Eigenverantwortung regelten.[10] Als Vertretung für die nördliche Gazelle-Halbinsel agierte ab Oktober 1885 die Partnerschaft Mouton, Dupré & Co,[11] als Generalagent für Neuirland ab Juli 1884 der vormalige Händler Friedrich Schulle.[12] Generalagent für die Karolinen mit Sitz Jap war schon seit Dezember 1883 der vom Hamburger Mutterhaus herausgesandte Robert Friedländer.[13] Ein Verdrängungswettbewerb in der Marshallgruppe mit der Deutschen Handels- und Plantagengesellschaft der Südsee-Inseln zu Hamburg (DHPG) zwang Hernsheim & Co ferner, ihre dortigen Besitzungen mit denen der Konkurrentin zu vereinen.
Konzentration auf den Matupi-Zweig und Diversifizierung (1886–1892)
Auf die Schutzerklärung des Deutschen Reichs über den Neubritannienarchipel (November/Dezember 1884, danach umbenannt in Bismarck-Archipel) reagierten Hernsheim & Co mit einer Restrukturierung ihres Firmenbesitzes. Die Niederlassungen der Marshallgruppe und der Karolinen wurden mit denen der Deutschen Handels- und Plantagengesellschaft der Südsee-Inseln zu Hamburg (DHPG) zur Jaluit-Gesellschaft zusammengelegt (Dezember 1887).[14] Demgegenüber wurde der Matupi-Zweig ausgelagert, von Eduard Hernsheim in Alleinverantwortung übernommen und in die Hernsheim & Co OHG umgewandelt (1888/89).[15]
Nach Einzellieferungen an SMS Habicht, Carola, Hyäne und Albatros, sowie englischerseits an HMS Espiègle und Dart konnte die Hernsheim & Co OHG einen vom Hamburger Mutterhaus Robertson & Hernsheim (s. u.) geschlossenen Kohlenlieferungsvertrag mit der Kaiserlichen Marine um einen zweiten mit der Königlich Britischen Marine ergänzen und ersteren bis 1914 wiederholt verlängern. Dies, sowie Lieferverträge mit Kleinunternehmern und öffentlichen Einrichtungen im Schutzgebiet, unter anderem der Wesleyanischen Mission, ermöglichten der Gesellschaft eine Querfinanzierung ihres Koprageschäftes und verschafften ihr den entscheidenden Wettbewerbsvorteil vor der DHPG und der E.E. Forsayth. Steigende Gewinne ab 1888 führten zur Umwandlung in eine Kommanditgesellschaft (1901) und schließlich zur Überführung in eine Aktiengesellschaft mit einem Stammkapital 1,2 Millionen Mark (1909, Sitz Hamburg).[16]
Zweite Expansion im Handel und extensive Pflanzungswirtschaft (1893–1914)
Unter dem neuen Geschäftsleiter für den Bismarck-Archipel, Maximilian Thiel, wurden während einer zweiten Expansion bis 1902 auch die Admiralitätsinseln (Stationen Komuli und Manus), die Exchequerinseln, die Salomonen (Stationen Bouka und Choiseul), die St. Matthiasgruppe und die Portlandinseln (Station Bigilitz) in das Koprageschäft einbezogen. Aus Platzgründen erfolgte im Jahr 1912 eine neuerliche Verlegung der Hauptstation im Archipel, jetzt von Matupi nach Rabaul.
Einen intensiven Plantagenbau nach dem Schema der DHPG und der E.E. Forsayth lehnte die Hernsheim & Co AG konsequent ab. Im Grasland bei Rabaul sowie auf ihrem Grundbesitz auf Makada (Duke-of-York-Gruppe), ferner auf Nusa, Nusalik und in Pakail (alle Neuirland) betrieb die Gesellschaft arbeitsextensive Pflanzungen, bei denen auf eine Einfuhr von Fremdarbeitern, wie sie zur Bewirtschaftung von Plantagen nötig war, verzichtet wurde. Die Erweiterung ihres Palmenbestandes im Jahr 1912 konnte die Gesellschaft über eine einmalige Erhöhung ihres Stammkapitals um M 600.000,- finanzieren.[17]
Beteiligung an der Melanesia Co. Ltd. (1928–1930)
Nach dem Friedensschluss von Versailles wurden sämtliche Besitzungen der Hernsheim & Co AG im ehemaligen Schutzgebiet Deutsch-Neuguinea von der australischen Mandatsbehörde konfisziert. Nach Verabschiedung des Kriegsentschädigungsgesetzes (1928) erhielt die Gesellschaft vom Deutschen Reich 13 % ihres anerkannten Schadensersatzanspruches i.H.v. 14 Mio. Mark erstattet, zuzüglich eines Wiederaufbauzuschlags von 2 %. Gemeinsam mit der Hamburgischen Südsee-Aktiengesellschaft (HASAG) beteiligte sich die Hernsheim & Co AG an der Londoner Melanesia Company Ltd., die im früheren deutschen Schutzgebiet Teile des Firmeneigentums beider Gesellschaften aufgekauft hatte. Infolge des schwarzen Freitags (1929) geriet die Melanesia Company in Schwierigkeiten; ein gemeinsamer Versuch der HASAG und der Hernsheim & Co AG, die gehaltenen Anteile abzustoßen, scheiterte. Nach einem Einbruch des Kopramarkts im Geschäftsjahr 1930 mussten die von der Melanesia Company geführten Plantagen und Pflanzungen dann zu einem so geringen Preis veräußert werden, dass nicht einmal die bevorzugten Hauptgläubiger – zu denen weder die HASAG noch die Hernsheim & Co AG zählten – befriedigt werden konnten.[18]
Palmölproduktion in Edéa (1928–1939)
Im Rahmen der sogenannten „Vorentschädigung“ erhielt die Hernsheim & Co AG um 1922 einen Anteil i.H.v. RM 900.000,- ihres anerkannten Schadensersatzanspruches von der Weimarer Regierung. Der frühere Geschäftsleiter für den Bismarck-Archipel, Maximilian Thiel, jetzt Vorstandsvorsitzender in Hamburg, investierte diese Summe zunächst in Niederländisch-Indien. Ab 1928 beteiligte er die Gesellschaft auch an der Palmölproduktion in Edéa (französisches Mandatsgebiet von Kamerun). Wegen weiterer Einbrüche im Kopra- und Palmölmarkt musste die Gesellschaft ab 1930 neue schwere Verluste hinnehmen, sodass ein Ausgleich nur noch über Abschreibungen und die Aufnahme einer Hypothek auf den Besitz in Edéa möglich war. Seit 1932 kursierten die Aktien von Hernsheim & Co nur mit einem „Erinnerungswert“ von RM 1,- in den Büchern. Nachdem auch in den Folgejahren ausnahmslos Verluste geschrieben worden waren, wurde am 7. Januar 1939 die Liquidation eingeleitet.[19]
Flotte
Schoner Coeran und Franziska
Bei einem Zusammentreffen der Brüder Hernsheim in Hongkong im September 1876 wurde der Coeran als erstes Schiff im Firmenbesitz von Hernsheim & Co verkauft und durch die in Schanghai erbaute, kleinere Franziska ersetzt. Nach der Jungfernfahrt nach Jaluit wurde der neue Segler im Geschäftsjahr 1877 im Neubritannienarchipel stationiert. Danach wurde er zurück nach Jaluit verlegt und versah bis 1884 den interinsularen Verkehr von Hernsheim & Co in der Marshallgruppe. Parallel besorgte die Franziska die Schiffsverbindung zu den Gilbertinseln und stand dem Zweiggeschäftsleiter Franz Hernsheim für Dienstfahrten im Amt des Kaiserlichen Konsuls für den westlichen Stillen Ozean zur Verfügung.
Dreimastschoner Elise
Die im Jahr 1876 in Hamburg erbaute Elise versah die Verbindung zwischen den Südsee-Stationen von Hernsheim & Co und der Hamburg-Altonaer Getreide- und Warenniederlage (s. u.) als erstem Mutterhaus. Auf einer Rückreise von Jap im Oktober 1878 wurde der Schoner bei einem Zwischenhalt in der Hermitgruppe (Westliche Inseln) von den Insulanern gekapert, die Besatzung ermordet und das Schiff gebrandschatzt.
Kleindampfer Pacific, Alice und Freya
Kredite des Hamburger Kaufmann Ruben Jonas Robertson ermöglichten 1876 den Bau eines ersten Kleindampfers Pacific. Nach der Jungfernfahrt von Hongkong wurde das Fahrzeug für die Rund- und Erkundungsfahrten Eduard Hernsheims eingesetzt. Im Rahmen der Konsolidierung verkaufte man es im Juli 1882 in Sydney (Australien).
1879 kam es zum Kauf und Umbau eines zweiten Kleindampfers Alice in Hongkong. Er wurde hauptsächlich für die Versorgung der Stationen im Neubritannienarchipel eingesetzt. Im Oktober 1880 scheiterte das Fahrzeug auf dem Riff vor Kablaman (Neuirland).
Nach Vorgaben Eduard Hernsheims wurde 1881, wiederum in Hongkong, ein dritter Kleindampfer Freya erbaut. Verschuldet durch den Agenten Friedrich Schulle, der auf einer Rückkehr von Cooktown (Australien) das Kommando hatte, lief das Schiff im Oktober 1882 auf das Ospreyriff und erlitt einen Totalschaden.
Dreimastschoner Montiara und Estelle
Die bereits im Inselgebiet der Marshallgruppe tätige Montiara wurde von den Brüdern Hernsheim im September 1878 erworben und versah seitdem als zweiter Segler neben der Franziska den interinsularen Verkehr des Jaluit-Zweiges einschließlich der Verbindung zu den Gilbertinseln. Im März 1883 wurde der Schoner gegen die von Eduard Hernsheim in Sydney gekaufte Estelle ausgetauscht und seitdem im interinsularen Verkehr des Neubritannienarchipels eingesetzt. 1886 wurde die Montiara nach Hamburg expediert und dort verkauft.
Yacht Naiad, Schoner Hans und Zoe
Diese drei Schiffe waren ab 1881 ausnahmslos für den Matupi-Zweig tätig. Die Naiad wurde 1880 in Hongkong erworben, der Hans im Sommer 1883 in Hamburg. Er wurde 1889 durch die kleinere, in Australien gekaufte Zoe ersetzt.[20]
Handelsvertretungen auf den Kontinenten
In Hamburg versah von 1876 bis 1882 die Hamburg-Altonaer Getreide- und Warenniederlage mit Ruben Jonas Robertson als Geschäftsinhaber die Abverkäufe von Hernsheim & Co. Danach übernahm das zu diesem Zweck gegründete Mutterhaus Robertson & Hernsheim die Verkäufe und organisierte bis 1888 auch die Charterschiffe zur Belieferung der Südsee-Stationen und zur Abnahme der Inselprodukte. Ab dem Folgejahr wurden beide Aufgaben vorübergehend vom Hamburger Hauptbüro der Jaluit-Gesellschaft erledigt und ab 1901 von der Scharff & Kayser OHG (ebenfalls Hamburg).[21]
In Hongkong wurden Hernsheim & Co bis April 1878 vom Bremer Handelshaus Pustau & Co vertreten, dann bis etwa 1882 bei Großaufträgen von Siemssen & Co und im Tagesgeschäft von Blackhead & Co.[22] In späteren Jahren wurde Hongkong so gut wie nicht mehr angefahren. Die Geschäfte in Sydney erledigte bis 1884 die Agentur Rabone, Feez & Co, danach das Handelshaus Justus Scharff im Vorort Randwick.[23]
Handelsgüter und Handelsvolumen
Nach anfänglichen Versuchen Eduard Hernsheims, sich im Export von Perlschale und Bêche-de-mar[24] nach Hongkong zu etablieren, widmeten sich Hernsheim & Co infolge einer Grundsatzentscheidung ab Mitte 1876 nur noch dem Koprahandel. Ergänzt wurde dieses Geschäft ab 1879 durch Versuche einer Querfinanzierung im Export von Nutzhölzern und Fischereiprodukten aus Neubritannien.[25] Stabile Nebeneinkünfte ergaben sich erst durch regelmäßige Kohlenlieferungen an die Kaiserliche Marine (Jabor und Matupi), die 1884 in einen Exklusiv-Vertrag mit der Kaiserlichen Admiralität mündeten. Wesentliche Nebenerträge erzielten Hernsheim & Co auch mit dem Aufbau einer Rinder- und Geflügelzucht an den Ufern der Blanchebucht, deren Produkte zur Verproviantierung von Kriegsschiffen während der Kolonialzeit abgegeben wurden.[26]
In der Kopra-Ausfuhr konnte die Gesellschaft ab 1878/79 stete Zuwächse verzeichnen und hielt vor der Fusionierung des Jaluit- und Karolinenzweigs mit der DHPG, d. h. 1882–1885, rund 30 % am Kopraexport der westlichen Südsee.[27] Im ersten Geschäftsjahr als Aktiengesellschaft (1909) verzeichneten Hernsheim & Co einen Reingewinn von M 133.000,-.[28]
Literatur
Veröffentlicht
- Eduard Hernsheim: South Sea Merchant: Edited and translated by Peter Sack and Dymphna Clark. Institute of Papua New Guinea Studies, Boroko 1983. (Lebenserinnerungen und Auszüge aus den Tagebüchern Eduard Hernsheims in engl. Übersetzung, mit einer Einleitung und Anmerkungen von Peter Sack.)
- ders.: Südseekaufmann: Gesammelte Schriften, bearbeitet und herausgegeben von Jakob Anderhandt. MV-Wissenschaft, Münster 2015.
- Franz Hernsheim: Südsee-Schriften: Lebenserinnerungen und Tagebücher, bearbeitet und herausgegeben von Jakob Anderhandt, mit einem Vorwort von Robert Creelman. tredition, Hamburg 2019.
Unveröffentlicht
- Eduard Hernsheim: Lebenserinnerungen (Typoskript, unveröff., Staatsarchiv Hamburg, Familienarchiv Hernsheim).
- ders.: Tagebücher (1880–1886) (Original, unveröff., Staatsarchiv Hamburg, Familienarchiv Hernsheim).
- Franz Hernsheim: [Lebenserinnerungen] (Typoskript, unveröff., Politisches Archiv des Auswärtigen Amts, Berlin).
- Franz und Eduard Hernsheim: [Handschriftliche Aufzeichnungen der Herren Hernsheim über ihre Tätigkeit in der Südsee in den Jahren 1874-1885] (Manuskript, unveröff., Staatsarchiv Hamburg, Familienarchiv Hernsheim).
Sekundärwerke
- Götz Aly: Das Prachtboot. Wie Deutsche Kunstschätze der Südsee raubten. Frankfurt am Main, S. Fischer 2021.
- Jakob Anderhandt: „Abenteuer, Technik, Fortschritt: Aus den Lebenserinnerungen Eduard Hernsheims“, in: Eremitage: Zeitschrift für Literatur, Nr. 12: Fortschritte. Valentin Verlag, Ludwigsburg 2006, S. 12–52.
- ders.: Eduard Hernsheim, die Südsee und viel Geld: Biographie. Originalausgabe: MV-Wissenschaft, Münster 2012. Zweite, durchgesehene Auflage: tredition, Hamburg 2021.
- ders.: „Statt mit den Großen zu irren: Das praktische Kolonialprogramm Eduard Hernsheims“, in: Saeculum: Jahrbuch für Universalgeschichte, 64. Jahrgang (2014), 1. Halbband. Böhlau, Köln 2014, S. 55–71.
- Stewart Firth: „Captain Hernsheim: Pacific Venturer, Merchant Prince“, in: Deryck Scarr (Hg.): More Pacific Islands Portraits. Australian National University Press, Canberra 1978, S. 115–130.
- Hildegard von Marchtaler: Hernsheim, Franz Heinrich Ludwig. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 8, Duncker & Humblot, Berlin 1969, ISBN 3-428-00189-3, S. 674 f. (Digitalisat).
- Peter Sack: Land Between Two Laws: Early European Land Acquisitions in New Guinea. Australian National University Press, Canberra 1973.
Weblinks
- Deutsches Koloniallexikon, Lemma „Hernsheim & Co“. Abgerufen am 2. November 2012. (noch im Aufbau).
- Golf Dornseif: „Die Brüder Hernsheim und ihr steiler Aufstieg“, in: ders.: Deutsche Handelsherren in der vorkolonialen Südsee. (PDF; 1,9 MB) Abgerufen am 2. November 2012., S. 4.
- Beachcombers, Traders & Castaways in Micronesia / Marshalls. Abgerufen am 2. November 2012. (Zweigstellenleiter, Agenten und Händler von Hernsheim & Co im Gebiet der Marshallinseln, unzusammenhängend aufgelistet, in englischer Sprache).
- Frühe Dokumente und Zeitungsartikel zur Hernsheim & Co in der Pressemappe 20. Jahrhundert der ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft
Einzelnachweise
- Behauptungen in der Sekundärliteratur (beispielsweise Golf Dornseif: „Die Brüder Hernsheim und ihr steiler Aufstieg“, in: ders.: Deutsche Handelsherren in der vorkolonialen Südsee. (PDF; 1,9 MB) Archiviert vom Original am 25. Februar 2014; abgerufen am 2. November 2012., S. 4.), Eduard Hernsheim hätte bereits im Jahr 1872 eine erste Handelsstation auf Malakal gegründet, werden durch Hernsheims Lebenserinnerungen (Typoskript, unveröff., Staatsarchiv Hamburg, Familienarchiv Hernsheim) nicht bestätigt.
- Am detailliertesten dargestellt in den Lebenserinnerungen Eduard Hernsheims (Typoskript, unveröff., Staatsarchiv Hamburg, Familienarchiv Hernsheim), S. 44 f.
- Jakob Anderhandt: Eduard Hernsheim, die Südsee und viel Geld: Biographie. MV-Wissenschaft, Münster 2012, Bd. 1, S. 147f., 160 und 169 (passim).
- Jakob Anderhandt: Eduard Hernsheim, die Südsee und viel Geld: Biographie. MV-Wissenschaft, Münster 2012, Bd. 1, S. 202.
- Eduard Hernsheim: Lebenserinnerungen (Typoskript, unveröff., Staatsarchiv Hamburg, Familienarchiv Hernsheim), S. 74.
- Jakob Anderhandt: Eduard Hernsheim, die Südsee und viel Geld: Biographie. MV-Wissenschaft, Münster 2012, Bd. 1, S. 348 u. 447.
- Die bislang umfassendste Darstellung aller Händler, Agenten und Stationen von Hernsheim & Co findet sich in Jakob Anderhandt: Eduard Hernsheim, die Südsee und viel Geld: Biographie. MV-Wissenschaft, Münster 2012, Bd. 2, S. 576–591.
- Jakob Anderhandt: Eduard Hernsheim, die Südsee und viel Geld: Biographie. MV-Wissenschaft, Münster 2012, Bd. 1, S. 219 u. 222.
- Tagebücher Eduard Hernsheims (1880–1886, Original, unveröff., Staatsarchiv Hamburg, Familienarchiv Hernsheim), Einträge unter dem 27. Februar und 25. März 1880 sowie dem 20. April 1884.
- v. Oertzen an Bismarck, 1. Dezember 1886, Auswärtiges Amt, Kol. Abt. A VII, RKA 6512, in: Akten der Kolonialabteilung des Auswärtigen Amtes und des Reichskolonialamtes des Deutschen Reiches, Bundesarchiv Berlin-Lichterfelde (R 1001).
- Eduard Hernsheim: Tagebücher (1880–1886) (Original, unveröff., Staatsarchiv Hamburg, Familienarchiv Hernsheim), Eintr. v. 13. Oktober 1885.
- Eduard Hernsheim: Tagebücher (1880–1886) (Original, unveröff., Staatsarchiv Hamburg, Familienarchiv Hernsheim), Eintr. v. 3. Juli 1884.
- R. S. Swanston: Journals 1857-1885, Bd. 6, 1881–1885. Central Archives of Fiji and the Western Pacific High Commission: Fiji Museum 37/6, Einträge v. 25. u. 30. Dezember 1883.
- Die Gründung der Jaluit-Gesellschaft samt ihrer Vorbedingungen ist geschildert in Wolfgang Treue: Die Jaluit-Gesellschaft auf den Marshall-Inseln 1887–1914. Duncker & Humblot, Berlin 1976.
- Jakob Anderhandt: Eduard Hernsheim, die Südsee und viel Geld: Biographie. MV-Wissenschaft, Münster 2012, Bd. 2, S. 385.
- Siehe hierzu: Jakob Anderhandt: Eduard Hernsheim, die Südsee und viel Geld: Biographie. MV-Wissenschaft, Münster 2012, Bd. 2, S. 385 f., und die ersten Geschäftsberichte der Hernsheim & Co AG in: Hernsheim & Co AG / P 20 – Firmenarchiv. Abgerufen am 2. November 2012., Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften, Hamburg und Kiel.
- Siehe die Ankündigung im Geschäftsbericht der Gesellschaft für 1911, in: Hernsheim & Co AG / P 20 – Firmenarchiv. Abgerufen am 2. November 2012., Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften, Hamburg und Kiel.
- Geschäftsberichte der Hernsheim & Co AG in: Hernsheim & Co AG / P 20 – Firmenarchiv. Abgerufen am 2. November 2012., Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften, Hamburg und Kiel, Jahre 1928–1930.
- Auskunft über die letzten Jahre der Hernsheim & Co AG geben deren Geschäfts- und Presseberichte, in: Hernsheim & Co AG / P 20 – Firmenarchiv. Abgerufen am 2. November 2012., Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften, Hamburg und Kiel.
- Basisdaten über die Flotte der Gesellschaft finden sich in den Lebenserinnerungen und den Tagebüchern Eduard Hernsheims (beide unveröff., Staatsarchiv Hamburg, Familienarchiv Hernsheim), auf diesen Quellen basierend z. T. auch in Jakob Anderhandt: Eduard Hernsheim, die Südsee und viel Geld: Biographie. MV-Wissenschaft, Münster 2012, und in: Walter Kresse: Seeschiffs-Verzeichnis der Hamburger Reedereien 1824–1888, 2. Teil. Museum für Hamburgische Geschichte, Hamburg 1969, sowie ders., Hamburger Seeschiffe 1889–1914. Museum für Hamburgische Geschichte, Hamburg 1974.
- Jakob Anderhandt: Eduard Hernsheim, die Südsee und viel Geld: Biographie. MV-Wissenschaft, Münster 2012, Bd. 1, S. 427 (passim), 262 (passim), 577, Bd. 2, S. 376 u. 428 (passim).
- Jakob Anderhandt: Eduard Hernsheim, die Südsee und viel Geld: Biographie. MV-Wissenschaft, Münster 2012, Bd. 1, S. 216.
- Jakob Anderhandt: Eduard Hernsheim, die Südsee und viel Geld: Biographie. MV-Wissenschaft, Münster 2012, Bd. 2, S. 208 u. 211.
- Dies ist die im 19. Jahrhundert übliche Schreibweise.
- Jakob Anderhandt: Eduard Hernsheim, die Südsee und viel Geld: Biographie. MV-Wissenschaft, Münster 2012, Bd. 1, S. 288 f.
- Strenggenommen sogar schon vor den ersten reichsdeutschen Flaggenhissungen, vgl. Jakob Anderhandt: Eduard Hernsheim, die Südsee und viel Geld: Biographie. MV-Wissenschaft, Münster 2012, Bd. 2, S. 421.
- Mangels noch erhaltener Geschäftsunterlagen lassen sich diese Angaben nur aus Einzeleinträgen in den Tagebüchern E. Hernsheims (Typoskript, unveröff., Staatsarchiv Hamburg, Familienarchiv Hernsheim) rekonstruieren. Über die Größe der ersten Ausfuhren aus dem Neubritannienarchipel geben am besten Auskunft die Handschriftlichen Aufzeichnungen der Brüder Hernsheim (unveröff., Staatsarchiv Hamburg, Familienarchiv Hernsheim).
- Jahresbericht der Gesellschaft für 1909, in: Hernsheim & Co AG / P 20 – Firmenarchiv. Abgerufen am 2. November 2012., Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften, Hamburg und Kiel.