Hermsdorf (Münchehofe)
Hermsdorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Münchehofe im Landkreis Dahme-Spreewald in Brandenburg.
Hermsdorf Gemeinde Münchehofe | |
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Höhe: | 31 m |
Eingemeindung: | 1. April 1974 |
Postleitzahl: | 15748 |
Vorwahl: | 033760 |
Dorfstraße Richtung Dorfaue |
Geographische Lage
Der Ortsteil liegt nördlich des Gemeindezentrums. Er grenzt im Norden an den Ortsteil Prieros von Storkow (Mark), im Westen an Groß Köris sowie im Osten an Kehrigk.
Geschichte
Über die Geschichte von Hermsdorf ist bislang nicht viel überliefert. In einer zur 600-Jahr-Feier von Münchehofe im Jahr 2006 veröffentlichten Ortschronik berichten Franz Müller und Ralf Irmscher zwar von einer Besiedlung der Region durch Germanen, ein direkter Fund auf der Gemarkung von Hermsdorf existiert jedoch nicht. Gleiches gilt für die anschließende Besiedlung durch Slawen. Laut einer Publikation des NABU soll Hermsdorf im Jahr 1448 erstmals urkundlich erwähnt worden sein.[1] Eine weitere Erwähnung findet sich im Jahr 1692, als ein Hans Ernst von Langen seine Lehnsansprüche von Hermsdorf einem Ulrich Gottfried von Wolfersdorf überließ. 1701 gelangte Münchehofe in den Besitz von Heinrich Wilhelm von Goertz, einem Oberst eines schwedischen Dragonerregiments. Er wollte seinen Sitz vergrößern und kaufte Hermsdorf für 16.000 Taler an. Im Ersten Schlesischen Krieg musste die Bevölkerung Soldaten des Herzogs von Braunschweig versorgen. Die Entbehrungen der Bevölkerung führten dazu, dass im Zweiten Schlesischen Krieg die Bürgermeister ihre Ortschaften, darunter auch Hermsdorf, abriegelten. Zum Plünderungen kam es kurze Zeit später im Siebenjährigen Krieg durch österreichische und russische Truppen. Aus dem 19. Jahrhundert ist die Existenz einer Schule überliefert.[2] Im Zweiten Weltkrieg war Hermsdorf von den Kampfhandlungen im Kessel von Halbe betroffen. Zeitzeugen berichten von rund 2.000 Verwundeten, die im Ort versorgt werden mussten – viele davon in einem Landschulheim in Hermsdorf-Mühle.
Sehenswürdigkeit
An der Dorfstraße erinnert ein Denkmal an die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges. Im Jahr 2019 wurde eine vom österreichischen Künstler Wolfgang Georgsdorf geschaffene Statue des Heiligen Florian an der Freiwilligen Feuerwehr aufgestellt und eingeweiht. Ein Gedenkstein des Dichters und Schriftstellers Richard Dehmel befindet sich in unmittelbarer Nähe dazu.
Wirtschaft und Infrastruktur, Vereine
Hermsdorf ist über den Mühlenweg in westlicher Richtung mit dem Ortsteil Hermsdorfer Mühle sowie über die Hermsdorfer Straße mit Münchehofe verbunden. In südlicher Richtung führt die Dorfstraße in Richtung Märkisch Buchholz.
Im Ortsteil sind ein Dorfclub, ein Reiterstammtisch sowie ein Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr aktiv.
Persönlichkeiten
- Richard Dehmel (1863–1920), deutscher Dichter und Schriftsteller, geboren in Hermsdorf[3]
Einzelnachweise
- Karin Draßdo mit Erinnerungen von Wally Kupke aus dem Frühjahr 1945: Hermsdorf – am Rande der Halber Kesselschlacht, Webseite des NABU, PDF, abgerufen am 28. Mai 2016.
- Chronik der Gemeinde Münchehofe (Memento des Originals vom 6. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 28. Mai 2016.
- Richard Dehmel (Memento des Originals vom 27. Mai 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Webseite der Gemeinde Münchehofe, abgerufen am 28. Mai 2016.