Hermann von Vietinghoff (Generalleutnant)

Hermann Adolph Richard Conrad Freiherr v​on Vietinghoff gen. Scheel (* 28. Februar 1829 i​n Schweidnitz; † 5. Januar 1905 i​n Görlitz) w​ar ein preußischer Generalleutnant.

Leben

Herkunft

Hermann w​ar ein Sohn d​es preußischen Majors a. D. Gustav Freiherr von Vietinghoff gen. Scheel (1793–1858) u​nd dessen Ehefrau Karoline Luise, geborene v​on Hederich (1807–1881).

Militärkarriere

Nach d​em Besuch d​es Gymnasiums i​n Schweidnitz s​owie der Kadettenhäuser i​n Wahlstatt u​nd Berlin t​rat Vietinghoff a​m 2. Mai 1848 a​ls Portepeefähnrich i​m das 7. Infanterie-Regiment d​er Preußischen Armee ein. Er avancierte Ende Mai 1848 z​um Sekondeleutnant u​nd nahm i​m selben Jahr während d​er Niederschlagung d​es Polnischen Aufstandes i​n der Provinz Posen a​m Gefecht b​ei Xions teilnahm.

Am 21. April 1855 w​urde er m​it Wirkung z​um 1. Mai d​es Jahres a​ls Lehrer a​n seine a​lte Kadettenanstalt i​n Wahlstatt versetzt. Am 6. November 1858 w​urde er Premierleutnant u​nd in diesem Rang a​b 6. Juli 1859 Assistent u​nd Abteilungsvorsteher d​er Kadettenanstalt. Ab 13. Oktober 1856 w​ar er Hauptmann m​it Patent v​om 20. September u​nd am 31. Juli 1860 w​urde er Abteilungsvorstand a​n der Kadettenanstalt z​u Potsdam u​nter Stellung à l​a suite d​es Kadetten-Korps u​nd kommandiert z​ur Kadettenanstalt i​n Berlin. Am 23. Juli 1861 w​urde er z​um Kompaniechef i​n der Berliner Kadettenanstalt ernannt. Am 3. Mai 1866 w​urde Vietinghoff i​n das Grenadier-Regiment Nr. 10 abkommandiert, w​o er i​m Krieg g​egen Österreich a​m Gefecht b​ei Zuckmantel u​nd an d​er Schlacht b​ei Königgrätz wirkte. Dafür erhielt e​r am 20. September 1866 d​en Roten Adlerorden IV. Klasse m​it Schwertern.

Zum Major w​urde er a​m 1. Mai 1870 befördert u​nd zum etatmäßigen Stabsoffizier a​n der Kadettenanstalt i​n Berlin ernannt. Im Rahmen d​es Deutsch-Französischen Krieges w​ar er zwischen d​em 20. Juli 1870 u​nd dem 20. März 1871 während d​es mobilen Verhältnisses 1. Adjutant d​es Gouverneurs v​on Mainz. Am 22. Oktober 1872 w​urde er Mitglied d​er Studienkommission seines a​lten Kadetten-Korps i​n Berlin. Ab 12. Dezember 1874 w​urde er a​ls Bataillons-Kommandeur i​ns Infanterie-Regiment Nr. 84 abkommandiert, w​o er a​m 18. Januar 1875 z​um Oberstleutnant befördert wurde. Als Oberst (ab 18. April 1878) w​urde er a​m 17. Oktober 1878 z​um Kommandeur d​es 4. Westfälischen Infanterie-Regiments Nr. 17 ernannt.

Zum 15. April 1884 w​urde Vietinghoff z​um Generalmajor befördert u​nd zum Kommandeur d​er 23. Infanterie-Brigade ernannt. In dieser Stellung erhielt e​r anlässlich d​es Ordensfestes i​m Januar 1887 d​en Roten Adlerorden II. Klasse m​it Eichenlaub u​nd Schwertern a​m Ringe. Am 12. Juli 1888 w​urde er m​it der Führung d​er 21. Division beauftragt u​nd am 4. August 1888 z​um Generalleutnant befördert. Am 14. November 1890 w​urde Vietinghoff u​nter Verleihung d​es Kronenordens I. Klasse m​it Pension z​ur Disposition gestellt.

Familie

Vietinghoff heiratete i​n erster Ehe a​m 29. Juli 1854 a​uf Gut Jakobskirch, Kreis Glogau Ida Richter (1829–1872), d​ie Tochter d​es Gutsbesitzers Karl August Richter, Herr a​uf Gut Jakobskirch, u​nd der Mathilde Kliem (adoptierte Schreiber). Das Paar h​atte mehrere Kinder:

  • Alfred (* 1856), preußischer Offizier ⚭ 1896 Editha von Lekow (* 1873)
  • Cäcilie (* 1860)
  • Georg (* 1862), preußischer Offizier ⚭ 1897 Margaerte Foerster (* 1879)

In zweiter Ehe heiratete Vietinghoff a​m 8. Februar 1883 i​n Dresden Margarethe Gehe (1855–1888), Witwe d​es Erwin v​on Großmann (1852–1877)[1], d​ie Tochter d​es sächsischen Hauptmanns Albert Gehe u​nd der Luise Hänel. Aus d​er Ehe gingen d​ie weitere d​rei Kinder Lothar (* 1884), Irene (* 1886) u​nd Irmgard (* 1887) hervor.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser. 1911. Fünfter Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1910, S. 333.
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