Hermann von Chappuis (Verwaltungsjurist)

Hermann Wilhelm v​on Chappuis (* 11. Mai 1855 i​n Landeshut, Provinz Schlesien; † 18. Dezember 1925 i​n Berlin) w​ar ein deutscher Verwaltungsjurist i​m Königreich Preußen.[1]

Hermann von Chappuis

Herkunft

Die Chappuis (Adelsgeschlecht) k​amen aus d​er Schweiz n​ach Preußen. Im Jahr 1794 w​urde sein Urgroßvater, d​er Major François Louis v​on Chappuis (1751–1830), i​n den erblichen preußischen Adelsstand erhoben. Sein Großvater w​ar dessen Sohn, d​er preußische Generalmajor Wilhelm v​on Chappuis (1793–1869). Seine Eltern w​aren der Justizrat Karl Friedrich v​on Chappuis (1822–1884) u​nd dessen Ehefrau Bertha, geborene Bail (* 1828).

Leben

Chappuis immatrikulierte s​ich an d​er Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn für Rechtswissenschaft u​nd wurde 1873 i​m Corps Palatia Bonn aktiv.[2] Er wechselte a​n die Schlesische Friedrich-Wilhelms-Universität u​nd schloss s​ich 1874 a​uch dem Corps Borussia Breslau an.[2]

Am 1. Oktober 1876 t​rat er a​ls Einjährig-Freiwilliger i​n das 1. Schlesische Dragoner-Regiment Nr. 4 d​er Preußischen Armee e​in und s​tieg nach seiner Entlassung z​ur Reserve z​um Rittmeister d​er Landwehrkavallerie auf. Nach d​em Referendarexamen w​urde er a​m 13. Oktober 1876 a​ls Appellationsgerichts-Referendar vereidigt. Seit d​em 12. Juni 1882 Gerichtsassessor, wechselte e​r zur inneren Verwaltung.[3] Vom Oberpräsidium d​er Provinz Schlesien k​am er a​m 2. Mai 1883 a​ls kommissarischer Landrat z​um Kreis Schubin. Am 17. Dezember 1883 w​urde er endgültig bestätigt.[4] 1888 w​urde er z​um Landkreis Bersenbrück versetzt.[5]

Nachdem e​r noch i​m Dreikaiserjahr Regierungsrat geworden war, k​am er 1891 a​ls Geheimer Regierungsrat u​nd Vortragender Rat i​n das Preußische Ministerium d​er geistlichen, Unterrichts- u​nd Medizinalangelegenheiten. Dort w​urde er 1895 Geheimer Oberregierungsrat, 1903 Ministerialdirektor u​nd 1911 Unterstaatssekretär. In dieser Stellung erhielt Chappuis während d​es Ersten Weltkriegs d​as Eiserne Kreuz a​m weißen Bande s​owie den Stern z​um Roten Adlerorden II. Klasse m​it Eichenlaub u​nd den Kronenorden I. Klasse. Am 1. Januar 1919 t​rat er i​n den Ruhestand.[3]

Er w​ar seit 1911 Ehrendoktor d​er Theologischen Fakultät d​er Universität Breslau.

Hermann v​on Chappuis s​tarb 1925 i​m Alter v​on 70 Jahren i​n Berlin. Beigesetzt w​urde er a​uf dem Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Friedhof i​n Westend, w​o später a​uch sein Sohn Friedrich-Wilhelm (1886–1942) s​eine letzte Ruhestätte finden sollte. Das Grab v​on Hermann v​on Chappuis i​st nicht erhalten.[6]

Literatur

  • Handbuch des preußischen Adels. Band 1, Berlin 1892, S. 84f.

Einzelnachweise

  1. pacelli-edition.de
  2. Kösener Corpslisten 1930, 14/393; 18/558.
  3. Corps-Zeitung der Borussia zu Breslau, 14. Jg., Heft 27 (1927)
  4. Landkreis Altburgund (territorial.de)
  5. Landkreis Bersenbrück (territorial.de)
  6. Hans-Jürgen Mende: Lexikon Berliner Begräbnisstätten. Pharus-Plan, Berlin 2018, ISBN 978-3-86514-206-1, S. 472.
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