Hermann Wanckel

Hermann Wanckel (* 12. September 1895 i​n Meyenburg; † 6. Juli 1953 i​m Zuchthaus Waldheim) w​ar ein deutscher Arzt.[1]

Hermann Wanckel

Leben

Wanckel studierte a​b dem Sommersemester 1918 Medizin a​n der Universität Rostock.[2] Nach d​em Physikum wechselte e​r an d​ie Friedrich-Wilhelms-Universität z​u Berlin, d​ie ihn 1922 z​um Dr. med. promovierte.[3] Im selben Jahr ließ e​r sich i​n Parchim a​ls praktischer Arzt nieder.[4]

1933 w​urde er Mitglied d​er Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei, d​es Nationalsozialistischen Deutschen Ärztebundes u​nd der Sturmabteilung. Aus d​er SA t​rat er i​m Jahr d​es Röhm-Putschs aus. 1941 w​urde er Vertrauensmann i​m Sicherheitsdienst d​es Reichsführers SS. Im Zweiten Weltkrieg w​ar er Oberarzt i​n der Fahr-Ersatz-Abteilung i​n Parchim.[1]

Nach d​em Kriegsende i​n Südmecklenburg b​lieb er a​ls einziger Arzt i​n Parchim, obwohl d​ie Stadt d​er Roten Armee a​m 3. Mai 1945 kampflos übergeben worden war. Er w​urde am 12. August 1945 festgenommen u​nd in d​as Speziallager Nr. 2 Buchenwald verbracht. Die Deutsche Volkspolizei übernahm i​hn am 10. Februar 1950. Da e​r „als Vertrauensmann d​es Sicherheitsdienstes d​er nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wesentliche Unterstützung gewährt“ habe, verurteilte i​hn das Landgericht Chemnitz i​m Rahmen d​er Waldheimer Prozesse a​m 12. Mai 1950 z​u „15 Jahren Zuchthaus a​ls Sühnemaßnahme“.[5] Im Zuchthaus Waldheim s​tarb er m​it 58 Jahren „an Herzmuskelschwäche“.[1] Er hinterließ s​eine Frau Käthe geb. Wünscher u​nd zwei Söhne.

Einzelnachweise

Erinnerung in Plau
  1. Sächsisches Staatsarchiv Leipzig, Bestand 20036, Nr. 1886/11.
  2. Matrikelportal Rostock
  3. Dissertation: Eine Beobachtung congenitaler Stenose des Aortenostium, kombiniert mit Stenose des Ostium venosum sinistrum bei geschlossener Kammerscheidewand.
  4. Bestand 5.12-7/9 Medizinalkommission zu Rostock (1830–1924) Sign. 42.
  5. Aktenzeichen W/1667/50/1953/201.
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