Hermann Schaffer

Hermann Schaffer (Pseudonym: M. M. Palma; * 26. Oktober 1831 i​n Schweidnitz, Provinz Schlesien; † 9. Dezember 1914 i​n Ratibor, Oberschlesien) w​ar ein deutscher katholischer Geistlicher u​nd Schriftsteller.

Leben

Nach d​em Abitur i​n Schweidnitz studierte Hermann Schaffer Theologie a​n der Universität Breslau. Die Priesterweihe empfing e​r im Juni 1855 i​n Breslau u​nd wurde 1856 Kaplan i​n Reichenbach u​nd 1858 i​n Neisse. Er w​ar Hauslehrer i​n der Familie d​er Grafen Moritz u​nd Gustav v​on Saurma-Jeltsch, w​urde Herzoglicher Rat u​nd unterrichtete 1861–1867 d​ie Söhne d​es Herzogs v​on Ratibor a​uf Schloss Rauden. Seit Juli 1867 w​ar Hermann Schaffer a​ls Stadtpfarrer i​n der Liebfrauenkirche i​n Ratibor tätig. Er gründete v​or Ort christlich-soziale Vereinigungen (1868 Christliche Mütter, 1874 Christliche Männer, 1885 hl. Notburga, 1888 hl. Cäcilia, 1889 hl. Teresa) u​nd wirkte b​ei der Gründung d​es St.-Notburga-Heims. Im Jahr 1874 w​ar er e​iner der Begründer d​er Ratibor-Leobschützer Zeitung. Hermann Schaffer w​ar Mitglied d​er Deutschen Zentrumspartei d​ann 1870–1873 u​nd 1876–1879 Mitglied d​es Preußischen Abgeordnetenhauses, w​urde 1878 z​um Geistlichen Rat u​nd 1905 z​um Päpstlichen Ehrenprälaten ernannt. Im Jahr 1909 t​rat er i​n den Ruhestand u​nd wohnte i​m St.-Notburga-Heim i​n Ratibor.

Im Februar 1909 w​urde Hermann Schaffer d​er Rote Adlerorden III. Klasse verliehen. Er wirkte a​ls Theologe, Historiker, Heimatforscher, Autor u​nd Lyriker.

Schriften

  • Zwei Vorträge an und über die Bruderschaft der ewigen Anbetung (Paramenten-Verein) zu Neisse gehalten von Hermann Schaffer, Weltpriester. Rosenkranz und Bär, 1865.
  • Predigt am Buss- und Bettage dem 27. Juli 1870 in der Pfarrkirche zu Ratibor. Ratibor 1870.
  • Katholisches Gesangbuch für Pfarrgemeinden. Zweite Auflage, Breslau 1882.
  • Geschichte einer schlesischen Liebfrauengilde seit dem Jahre 1343. Ein Beitrag zu der Geschichte der Gilden und religiösen Bruderschaften. Verlag der Literarischen Bruderschaft, Ratibor 1883.
  • Für Treu und Glauben ! Gedichte nach besonderer Auswahl herausgegeben. Lindner, Ratibor 1886. Neuausgabe 1990, ISBN 978-3-628-44060-1.
  • Anrede bei der Einweihung des „Notburga-Heim“, einer Zufluchts-, Wohn- und Lernstätte für weibliche Dienstboten. Commissions-Verlag von Franz Goerlich, Breslau 1886.
  • Trauerrede in der katholischen Pfarrgemeinde zu Ratibor gehalten von Stadtpfarrer Geistlichen Rat Hermann Schaffer bei der auf Ersuchen des Wohllöblichen Magistrats am 16. März angeordneten besonderen Gedächnißfeier des an diesem Tage beigesetzten † Kaisers Wilhelm. Rudolf Münzberg, Ratibor 1888.
  • Anrede des Stadtpfarrers Herr Hermann Schaffer bei der am 24. Juni in der Pfarrkirche zu Ratibor gehaltener Gedächnißfeier für weiland Se. Majestät Kaiser Friedrich III. Ratibor 1888.
  • Das Phönix-Sinnbild als Baum und Vogel. Festschrift zum 15. Oktober 1890. Archäologische Studie. Rudolf Münzberg, Ratibor 1890.
  • Lasset uns beten ! F. Goerlich, Breslau 1894.
  • Die ehemalige Dominikanerkirche zu Ratibor jetzt Kuratial Kirche zu Ratibor, baulich und geschichtlich geschildert von Hermann Schaffer. J. Schimitzel, Ratibor 1895.
  • Die katholische Pfarrkirche zu Ratibor, baulich und geschichtlich geschildert von Hermann Schaffer, Stadtpfarrer. Verlag der Literarischen Bruderschaft, Ratibor 1905.
  • Ratibor wie es war, ward und ist. Ratibor 1910.
  • Blatter vom Lebenswege eines oberschlesischen Pfarrers. Selbstverlag, Ratibor 1915 (postum).

Literatur

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