Herlasgrün
Herlasgrün ist ein Ortsteil der Gemeinde Pöhl im Vogtlandkreis (Freistaat Sachsen). Er schloss sich am 1. Januar 1994 mit den Gemeinden Jocketa, Helmsgrün, Möschwitz und Ruppertsgrün zur neuen Gemeinde Pöhl zusammen. Bekannt ist Herlasgrün neben dem Bahnhof Herlasgrün, einem Umstiegsbahnhof im Regionalverkehr, durch das riesige Umspannwerk, über das viele vogtländische Orte mit Strom versorgt werden.
Herlasgrün Gemeinde Pöhl | ||
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Höhe: | 410 m | |
Eingemeindung: | 1. Januar 1994 | |
Postleitzahl: | 08543 | |
Vorwahl: | 037439 | |
Lage von Herlasgrün in Sachsen | ||
Geografie
Lage und Verkehr
Herlasgrün liegt im Osten der Gemeinde Pöhl im Zentrum des Naturraumes Vogtland (Mittelvogtländisches Kuppenland) im sächsischen Teil des historischen Vogtlands. Der im Ort entspringende Aubach mündet in die Talsperre Pöhl. Der Bahnhof Herlasgrün ist bekannt für das Gleisdreieck, in welchem die Bahnstrecken Leipzig–Hof und Herlasgrün–Falkenstein (Vogtl) aufeinander treffen.
Geschichte
Das Waldhufendorf Herlasgrün wurde erstmals urkundlich unter dem Namen „Herlyssgrun“ im Jahr 1380 erwähnt. Wie die meisten vogtländischen Orte, die mit „grün“ enden, entstand Herlasgrün vermutlich nach der deutschen Landnahme Ende des 11. bis Mitte des 12. Jahrhunderts durch die folgende Besiedlung mit Siedlern aus dem Maingebiet oder Thüringen. Noch bis Ende des 19. Jahrhunderts waren in Herlasgrün letzte Spuren der ersten Besiedlungsanlage, eine Ringwallanlage oder Wasserburg, zu sehen. Sie hatte einen Gesamtdurchmesser von 52 Metern und befand sich im Südwesten des Orts in der Sumpfniederung des Aubachs. Die Grundherrschaft über Herlasgrün übten bis ins 19. Jahrhundert anteilig die Rittergüter Christgrün[1] und Helmsgrün aus.[2]
Herlasgrün lag bis 1856 im kursächsischen bzw. königlich-sächsischen Amt Plauen.[3] 1856 wurde der Ort dem Gerichtsamt Treuen und 1875 der Amtshauptmannschaft Auerbach angegliedert.[4] Der Bau der Bahnstrecke Leipzig–Plauen–Hof von 1846 bis 1851 veränderte den Ort und das Leben seiner Einwohner gravierend. Mit der Eröffnung der Bahnstrecke Herlasgrün–Oelsnitz im Jahr 1865 wurde der 1851 eröffnete Bahnhof Herlasgrün als Dreiecksbahnhof ein Umstiegsbahnhof zwischen beiden Strecken.
Durch die zweite Kreisreform in der DDR kam die Gemeinde Herlasgrün im Jahr 1952 zum Kreis Plauen-Land im Bezirk Chemnitz (1953 in Bezirk Karl-Marx-Stadt umbenannt), der ab 1990 als sächsischer „Landkreis Plauen“ fortgeführt wurde und 1996 im Vogtlandkreis aufging. Im Zuge der Gemeindereform im Freistaat Sachsen erfolgte am 1. Januar 1994 der Zusammenschluss von Helmsgrün, Herlasgrün, Jocketa, Möschwitz und Ruppertsgrün zur neuen Gemeinde Pöhl.[5]
Weblinks
- Herlasgrün im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Herlasgrün auf der Webseite der Gemeinde Pöhl
- Herlasgrün im Geoportal Vogtlandkreis
Einzelnachweise
- Das Rittergut Christgrün auf www.sachsens-schlösser.de
- Die Burg Helmsgrün auf www.sachsens-schlösser.de
- Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas. Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0; S. 76 f.
- Die Amtshauptmannschaft Auerbach im Gemeindeverzeichnis 1900
- Die Gemeinde Pöhl auf gov.genealogy.net