Herbert Schack

Herbert Eugen Alfred Schack (* 28. Oktober 1893 i​n Eisenberg, Ostpreußen; † 15. Februar 1982 i​n Berlin) w​ar ein deutscher Wirtschaftswissenschaftler.

Leben

Als Sohn e​ines protestantischen Pfarrers l​egte Schack 1914 a​m Gymnasium z​u Braunsberg d​as Abitur ab. Hernach studierte e​r für e​in Semester Theologie u​nd Philosophie a​n der Albertus-Universität Königsberg. Bei Ausbruch d​es Ersten Weltkrieges t​rat er a​ls Freiwilliger i​ns Fußartillerie-Regiment 1 e​in und k​am Anfang Januar 1915 i​ns Feld. Aus selbigem t​rat er 1918 a​ls Leutnant. Seit Ostern 1918 studierte Schack i​n Königsberg Philologie, Philosophie, Rechtswissenschaft u​nd Volkswirtschaftslehre. Er w​ar Mitglied d​er Burschenschaft Arminia IV i​m Allgemeinen Deutschen Burschenbund, d​ie 1927 z​ur Landsmannschaft wurde.[1] 1920 promovierte e​r bei Albert Goedeckemeyer z​um Dr. phil. u​nd 1922 z​um Dr. rer. pol.[2][3]

Seit 1923 war er planmäßiger Assistent am Staatswissenschaftlichen Seminar der Albertina. 1924 habilitiert, wurde er 1926 von der Handelshochschule Königsberg auf den Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre berufen. Nachdem ihn die Nationalsozialisten 1933 aus dem Amt gedrängt hatten, arbeitete er im Bank- und Versicherungswesen und für das Bildungswerk des Christlichen Vereins Junger Männer. In der Nachkriegszeit war er von 1946 bis 1948 im Statistischen Zentralamt Berlin beschäftigt. Nach Gründung der Freien Universität Berlin erhielt er einen Lehrauftrag für Wirtschaftskunde und Wirtschaftsphilosophie.[4] Dort lehrte er für viele Jahre und profilierte sich als Marxismus-Kritiker.

Schack w​urde 1932 v​on der Universität Tartu d​er Dr. rer. oec. h. c. verliehen.[5]

Schriften (Auswahl)

  • Selbsterkenntnis – Gotteserkenntnis – Warum Christentum? Dörffling u. Franke, Leipzig 1936
  • Denker und Deuter. Männer vor der deutschen Wende. Alfred Kröner Verlag 1938
  • Mensch und Arbeit – vom Wesen deutscher Wirtschaft. Berlin 1941
  • Die Revision des Marxismus-Leninismus. Duncker & Humblot, Berlin 1959, 1965
  • Wirtschaftsleben und Wirtschaftsgestaltung. Duncker & Humblot, Berlin 1963, ISBN 9783428012831
  • Marx Mao Neomarxismus – Wandlungen einer Ideologie. 1969
  • Grenzfragen der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Gesammelte Aufsätze. Duncker & Humblot, Berlin 1973, ISBN 978-3428030101
  • Die Grundlagen der Wirtschafts- und Sozialphilosophie. Duncker & Humblot, Berlin 1978, ISBN 978-3428041930
  •  »Volksbefreiung« – Sozialrevolutionäre Ideologien der Gegenwart. Athenaion 1982, ISBN 978-3799700863

Literatur

  • Walther Killy und Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie. Band 8, K.G. Saur Verlag GmbH & Co. KG, München, 1996 ISBN 3-598-23163-6. Seite 541.
  • Christian Tilitzki: Die Albertus-Universität Königsberg im Umbruch von 1932 bis 1934. In: Christian Pletzing (Hrsg.): Vorposten des Reichs? - Ostpreußen 1933-1945, Martin Meidenbauer Verlag, München 2006, S. 48 ISBN 978-3-89975-561-9.
  • Karl-Heinz Schmidt: Schack, Herbert. In: Harald Hagemann, Claus-Dieter Krohn (Hrsg.): Biographisches Handbuch der deutschsprachigen wirtschaftswissenschaftlichen Emigration nach 1933. Band 2: Leichter–Zweig. Saur, München 1999, ISBN 3-598-11284-X, S. 603–606.

Einzelnachweise

  1. Thomas Thamm: Das Korporationsstudententum in Königsberg/Preußen von 1918 bis 1945. Historia Academica, Schriftenreihe der Studentengeschichtlichen Vereinigung des Coburger Convents, Band 34, hg. von J. Setter und U. Becker, Würzburg 1995
  2. Philosophische Dissertation: Die transzendentale Apperzeption bei Kant als formales und reales Grundprinzip
  3. Staatswissenschaftliche Dissertation: Das Geltungsproblem des sozialen Werturteils
  4. Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung (PDF; 11 kB)
  5. Kalle Kroon et al.: Ehrenmitglieder und Ehrendoktoren der Universität Tartu, 1803–1997: Album doctorum honoris causa sociorumque honorariorum Universitatis Dorpatensis/Tartuensis, ab a. MDCCCIII usque ad a. MCMXCVII. Verlag der Universität Tartu, Tartu 1997.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.