Herbert Richter (Kletterer)

Herbert Richter, Spitzname „Fliege“, (* 29. Januar 1935 i​n Meißen) i​st ein deutscher Kletterer u​nd Bergsteiger.

Leben

Herbert Richter besuchte i​n seiner Heimatstadt Meißen d​ie Schule, welche e​r im Jahr 1953 m​it dem Abitur abschloss. Nachdem e​r kürzere Zeit b​ei der SDAG Wismut a​ls Schachtzimmermann tätig war, begann e​r an d​er Bergakademie Freiberg e​in Studium a​ls Geophysiker. Nach erfolgreichem Abschluss d​es Studiums arbeitete e​r von 1959 b​is 1961 i​n der Rohstofferkundung, v​on 1961 b​is 1964 a​ls Fachschuldozent für Mathematik i​n Dresden u​nd anschließend b​is 1967 i​m Kernforschungsinstitut i​n Dresden. Die restliche Berufszeit b​is 1996 w​ar Herbert Richter a​ls Programmierer i​n verschiedenen Betrieben tätig. Seit 1996 i​st er Rentner.

Herbert Richter i​st seit d​em Jahr 1963 m​it Karin Richter verheiratet. Mit i​hr hat e​r zwei Söhne.

Sport

Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg begann er an Pechsteinklippen im Triebischtal am Stadtrand von Meißen mit dem Klettern. Sein erster Klettergipfel in der Sächsischen Schweiz war im Sommer des Jahres 1950 der Daxenstein im Bielatal. Herbert Richter war Erstbegeher zahlreicher Routen in der Sächsischen Schweiz und im tschechischen Klettergebiet Adersbach-Weckelsdorfer Felsenstadt. Auch als Alpinist gelangen ihm schwierigste Routen in den Alpen und in der Hohen Tatra. Herbert Richter war in den 1960er-Jahren Mitglied der Nationalmannschaft Alpinistik der DDR und als solcher quasi Berufssportler. Seine nominell schwerste Erstbegehung war der Linksweg am Großen Halben in der Nähe von Hohnstein im sächsischen Schwierigkeitsgrad IXa. Mit 62 Jahren gelang ihm noch die Erstdurchsteigung einer 800-Meter-Wand im norwegischen Granit.

Bekannte Erstbegehungen

Sächsische Schweiz

  • Direkter Herbstweg an der Nördlichen Pfaffenschluchtspitze (VIIIc)
  • Fledermausweg an der Sommerwand (VIIIc)
  • Privatweg an der Großen Hunskirche (VIIIb)
  • Nordwand am Bloßstock (VIIIa), später von ihm frei geklettert (IXa)
  • Westkante am Kreuzturm (VIIIc)
  • Rübezahlstiege am Frienstein (VIIIc)
  • Roberts Rippe an den Flachsköpfen (VIIIc)
  • Schwarze Kante an der Königsspitze (VIIIa)

Böhmen

  • Slunovrat am Bürgermeister in Adersbach (VIIIa)
  • Fliegeweg an den Domwänden in Wekelsdorf (VIIIa)
  • Cañon am Fläschchen in Wekelsdorf (VIIIc)

alle Schwierigkeiten i​n der Sächsischen Skala

Anderswo

  • Ostwand am Litleidtinden in Norwegen (V, UIAA-Skala) (800–900 Meter)
  • Hohe Wand am Kalambakaturm in Meteora (VI+, UIAA-Skala), Griechenland
  • Besuch aus Sachsen (VI+, UIAA-Skala), Kleines Häuselhorn, Nordspornsockel, Reiteralpe

Literatur

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