Herbert Kessler (Jurist)

Herbert Kessler (* 8. Dezember 1918 i​n Mannheim; † 8. November 2002 ebenda) w​ar ein deutscher Jurist, Philosoph u​nd Schriftsteller.

Leben

Geboren a​ls Sohn e​ines Mannheimer Druckereibesitzers, machte Herbert Kessler s​ein Abitur a​m Humanistischen Gymnasium i​n Mannheim u​nd leistete anschließend seinen Reichsarbeitsdienst i​n Königsberg/Neumarkt. 1937 leistete e​r seinen Wehrdienst b​eim Artillerie-Regiment 33/II i​n Landau i​n der Pfalz. Nachdem e​r im Zweiten Weltkrieg a​ls Offizier i​m Frankreichfeldzug schwer verwundet u​nd dienstunfähig wurde, studierte e​r ab 1941 Rechtswissenschaften a​n den Universitäten München, Rostock u​nd Heidelberg. In München w​urde er Mitglied d​es Corps Guestphalia. 1944 l​egte er d​as erste juristische Staatsexamen ab. 1945 w​urde er z​um Dr. jur. promoviert. Nachdem e​r 1950 d​as zweite Staatsexamen bestanden hatte, ließ e​r sich i​n Mannheim a​ls Rechtsanwalt nieder. Die anwaltliche Tätigkeit übte e​r bis 1983 aus.

Kessler w​ar der Verfasser zahlreicher philosophischer Bücher u​nd Schriften. Zudem schrieb e​r auch Romane u​nd lyrische Werke. 1962 w​ar er Initiator u​nd Mitgründer d​er Humboldt-Gesellschaft, d​eren ständiger Beirat u​nd Repräsentant e​r war. Er w​ar Herausgeber d​er Mitteilungen d​er Humboldt-Gesellschaft für Wissenschaft, Kunst u​nd Bildung e. V. (Folge 1–32, 69–94) u​nd Mitherausgeber d​er Beiträge d​er Humboldt-Gesellschaft für Wissenschaft, Kunst u​nd Bildung e. V. (I u​nd II, 1965) u​nd der Abhandlungen d​er Humboldt-Gesellschaft für Wissenschaft, Kunst u​nd Bildung e. V. (I 6, XI 64–93) 1972 gehörte e​r zu d​en Gründern d​er Sokratischen Gesellschaft e. V.[1]

Von 1949 bis 1989 war Kessler Schriftleiter des Verbandsorgans Der Convent des Convents Deutscher Akademikerverbände (CDA), dessen Arbeitskreis der Studentenhistoriker er ebenfalls angehörte. Von 1966 bis 1969 war er zudem Vorsitzender des CDA. Über 15 Jahre war er Schriftleiter der Zeitschrift Die Wachenburg, des Verbandsorgans des Weinheimer Senioren-Convents. Kessler war aktiver Freimaurer, Präsident der Akademie des Alten und angenommenen Schottischen Ritus von 1976 bis 1983 und Herausgeber der Eleusis.

Auszeichnungen

  • Schiller-Plakette der Stadt Mannheim, 1962
  • Fabricius-Medaille des CDA, 1969
  • Bundesverdienstkreuz am Bande, 1983
  • Ehrenbrief der gemeinnützigen Bürgervereinigung Sandhofen e. V., 1983
  • Ernennung zum Professor durch den baden-württembergischen Minister für Wissenschaft und Kunst, 1987
  • Wachenburg-Medaille des Weinheimer Verbandes Alter Corpsstudenten (WVAC)
  • Ehrenteller des WVAC
  • Festschrift Sokratische Spurensuche ins 21. Jahrhundert der Humboldt-Gesellschaft für Wissenschaft, Kunst und Bildung e.V. anlässlich seines 80. Geburtstags, 1988

Schriften

  • Studentisches Verfassungsrecht, 1945
  • Die Humboldt-Gesellschaft als Dienerin am freien Geist, 1962
  • Im Nichts zu wohnen. Dem Andenken Hedwigs (Lyrik), 1963
  • Mystische Rose(Lyrik), 1963
  • Das Wahre in der Vielfalt, 1963
  • Gogarten oder In den Vorhöfen (Roman), 1966
  • Durchlässige Wände, Ansichten – Einsichten, 1972
  • Der Wille zum Wert, Wertordnung und Wertakzent bei der Lebensgestaltung, 1975
  • Das Schöne Wagnis, Denkschrift für Selbstdenker, 1975
  • Warum Sokrates modern ist, Traktat, 1975
  • Sokrates als Esoteriker, Traktat, 1976
  • Wissendes Nichtwissen, Leitfaden der Telos-Studien I, 1977
  • Wegweiser zur Freiheit, Leitfaden der Telos-Studien II, 1977
  • Dag Hammerskjöld, Ein exemplarisches Leben und Sterben, 1977
  • Das offenbare Geheimnis, Das Symbol als Wegweiser in das Unerforschliche und als angewandte Urkraft für die Lebensgestaltung, 1977
  • Die Symbole des Lichts, 1977
  • Was ist und was will der Schottische Ritus, 1979
  • Bauformen der Esoterik, 1983
  • Tödliche Anstöße (Roman), 1983
  • als Hrsg.: Humane Zukunft. Abhandlungen der Humboldt-Gesellschaft für Wissenschaft, Kunst und Bildung e.V. Mannheim 1988.
  • Die Welt des Menschen, 1992
  • Philosophie als Lebenskunst, 1998

Literatur

  • Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender 1996, 17. Ausgabe, Geistes- und Sozialwissenschaften, Berlin 1996, S. 692.
  • Professorentitel für Dr. Herbert Kessler Suevo-Guestphaliae. In: Die Wachenburg – Nachrichten des Weinheimer Senioren-Convents, 35. Jahrgang, Juli/August/September 1987, Heft 3, S. 53.
  • Kessler, Herbert, in: Friedhelm Golücke: Verfasserlexikon zur Studenten- und Hochschulgeschichte. SH-Verlag, Köln 2004, ISBN 3-89498-130-X. S. 172–173.
  • Hanno Beck (Hsg.): Einblicke in das Werk Herbert Kesslers, Freiburg 1988, ISBN 3 591 08264 3.

Einzelnachweise

  1. Gründung der Sokratischen Gesellschaft auf www.sokratische-gesellschaft.de
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.