Herbert Gute
Herbert Georg Gute (* 30. August 1905 in Dresden; † 18. November 1975 ebenda) war ein deutscher Politiker und Oberbürgermeister der Stadt Dresden von 1958 bis 1961.
Leben
Herbert Gute wurde als Sohn eines Buchhalters in der sächsischen Residenzstadt geboren. Er besuchte die Dreikönigsschule und machte eine Lehre zum Zimmermann. An der Staatlichen Akademie für Kunstgewerbe studierte er ab 1924. Im Jahre 1928 trat er der KPD bei. Er war in der Agitprop-Gruppe Rote Rakete aktiv und stellvertretender Leiter der Marxistischen Arbeiterschule (MASCH) und einer der Organisatoren der Asso in Dresden.
Nach der Machtergreifung 1933 baute er ein Untergrundquartier der KPD auf. Er wurde dabei erwischt und festgenommen. Während der Zeit des Nationalsozialismus saß er in verschiedenen Gefängnissen in Dresden, Waldheim und Zeithain ein und wurde gegen Ende des Zweiten Weltkriegs im KZ Buchenwald interniert.
Nach dem Krieg baute er 1945 die KPD-Agitationsabteilung auf. Er wurde Ministerialdirektor in der Deutschen Verwaltung für Volksbildung und dort Leiter für Volksbildung, Kunst und Literatur. Im Jahre 1951 erhielt er einen Professorentitel an der Pädagogischen Fakultät an der Humboldt-Universität in Berlin. Gemeinsam mit Martin Hänisch schuf er den Entwurf für das Staatswappen der DDR.[1]
Das ZK der SED bestimmte ihn schließlich 1958 zum Dresdner Oberbürgermeister. Im Amt hatte er mit verschiedenen Problemen zu kämpfen, unter anderem mit der mangelnden Produktivität der Wirtschaft Dresdens sowie dem Wohnungsmangel. Mit seiner Selbstkritik – „Wir haben nicht in ständigem Kontakt mit den Massen gestanden.“ – machte er sich viele Feinde in der eigenen Partei. Als er 1960 erkrankte, wurde seine Absetzung vom ZK vorangetrieben. Am 14. Juni 1961 enthob man ihn des Amtes als OB, womit seine politische Karriere beendete war. Er arbeitete noch ein Jahr als Leiter des DEFA-Studios für Trickfilme, zog sich dann aber zurück und konzentrierte sich auf seine schriftstellerische Tätigkeit.
1958 und 1970 wurde er mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Silber ausgezeichnet.[2][3] 1965 erhielt er den Orden Banner der Arbeit.[4]
Im November 1975 starb Herbert Gute in Dresden. Seine Beisetzung erfolgte im Ehrenhain des städtischen Heidefriedhofs.
Werk (Auswahl)
- Partisanen ohne Gewehre. Ein Tagebuch aus der Erinnerung. Deutscher Militärverlag Berlin 1970.
Literatur
- Kurzbiografie zu: Gute, Herbert. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 1. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
- Christel Hermann: Oberbürgermeister der Stadt Dresden Herbert Gute. In: Dresdner Geschichtsbuch 10. Stadtmuseum Dresden 2004, S. 201–207, ISBN 3-936300-17-8
Weblinks
- Literatur von und über Herbert Gute im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Christel Hermann: Gute, Georg Herbert. In: Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde (Hrsg.): Sächsische Biografie.
- Nachlass von Herbert Gute in der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
- https://saebi.isgv.de/biografie/Herbert_Gute_(1905-1975)
Einzelnachweise
- Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden. Mscr.Dresd.App.2496,3594–3612. Nachlass Gute, Herbert
- Berliner Zeitung, 7. Oktober 1958, S. 3
- Neues Deutschland, 31. Juli 1970, S. 2
- Neues Deutschland, 6. Oktober 1965, S. 5
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Walter Weidauer | Oberbürgermeister von Dresden 1958–1961 | Gerhard Schill |