Herbert Bolterauer

Herbert Bolterauer (* 1964 i​n Steyr) i​st ein österreichischer Organist, Komponist u​nd Chorleiter.

Leben

Herbert Bolterauer studierte a​n der Kunstuniversität Graz Kirchenmusik (Orgel b​ei Ernst Triebel). 1989 Diplom m​it Auszeichnung u​nd Lehrbefähigung. 1989–1993 Orgelstudium b​ei Herbert Tachezi a​n der Wiener Musikhochschule. 1990 Würdigungspreis d​es Bundesministeriums für Wissenschaft u​nd Forschung. Seit 1987 Organist u​nd Chorleiter a​n der Grazer Mariahilferkirche, Gründer u​nd Leiter d​er Mariahilfer "Abendmusiken". Lehrtätigkeit a​m Grazer Kirchenmusikkonservatorium. Seit 1992 a​uch Leiter d​er Grazer Franziskuskantorei. 1997 Gründer d​es Vokalensembles „tonus“. Produktion m​it dem Göttinger Sinfonieorchester u​nter Christian Simonis i​n Göttingen u​nd Linz. Meisterkurse b​ei Michael Schneider u​nd Michael Radulescu. Konzerte i​n Frankreich, Italien, Ungarn, Polen, Belgien u​nd Österreich.

Chöre und Einrichtungen

  • 1985 bis 1989 Leiter des Kirchenchores Graz/Don Bosco
  • seit 1987 Gründung und Leitung des Konzertzyklus "Abendmusiken" in der Mariahilfer Kirche in Graz und Leiter der Kantorei Mariahilf in Graz
  • seit 1992 Leiter der Franziskuskantorei Graz
  • 1994 Gründung des Kammermusikzyklus "Musica Camera"
  • 1997 Gründung des Vokalensembles tonus in Graz

Ur- und Erstaufführungen

Eigenkompositionen

An Kompositionen liegen v​on ihm u​nter anderem vor: Orgelstücke, Lieder z​u Texten d​er Heiligen Schrift, Motetten für Chor (a cappella u​nd mit Orgelbegleitung), 2 Offertorien für Orchester,

  • 2000: Missa
  • 2005: Vesper
  • 2010: Requiem: „Ins Einsame bin ich geschritten...“
Diese Komposition stellt jeweils einen Teil des lateinischen Requiemtextes einem Gedicht von Hugo von Hofmannsthal, einem Text von Josef Fink, dem verstorbenen Leiter des Kulturzentrums bei den Minoriten, und einem Text des Propheten Jesaja gegenüber. Der Text von Hofmannsthal fragt nach dem Sinn von Werden und Vergehen, Josef Fink weiß vom Ungenügen des Menschen und der Prophet Jesaja findet wundervolle Trostworte für Trauernde. Die Besetzung ist sparsam. Streichtrio, Bläserquartett, Orgel, zwei Solisten und Chor geben dem Werk kammermusikalischen Charakter. Vor allem durch Blechbläser und Orgel sind aber auch lautstarke, dramatische Effekte möglich.
  • 2013 Quis est Deus - Eine interreligiöse Kantate: Auftragskomposition, die zur Zeit einer interreligiösen Tagung uraufgeführt wurde. Ein lateinischer Dreifaltigkeitshymnus des Theologen Anton Kolb wurde mit Texten verschiedener Weltreligionen (Hinduismus, Buddhismus, Daoismus, Islam) kombiniert und von Herbert Bolterauer zu einer Kantate mit Sopran- und Basssolo, Streichtrio, drei Blockflöten, zwei Posaunen, Orgel und Chor vertont.
  • 2014 E L I A - Oratorium für Soli, Orchester und Chor. Text: Alice Le Trionnaire-Bolterauer
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