Henzi (Bern)

Die Familie Henzi (Hentzi, Hänzi) i​st eine ursprünglich a​us Orpund stammende Berner Burgerfamilie, welche s​eit ungefähr 1545 d​as Burgerrecht d​er Stadt Bern besitzt u​nd der Gesellschaft z​u Pfistern s​owie der Zunft z​um Mohren angehört.

Allianzwappen Cornelius Henzi, Pfarrer in Muri, und Katharina Haller (1710)
Samuel Gottlieb Rudolf Henzi, Professor in Dorpat (1827)

Geschichte

Die Henzi a​us Orpund gehörten i​m Ancien Régime während Generationen hauptsächlich d​em Pfarrerstand an, einzelne Zweige w​aren Bäcker, Rotgerber u​nd Schneider u​nd Seidenweber. Zwei Angehörige d​er Familie gelangten i​n den Grossen Rat. Im 19. Jahrhundert brachte d​ie Familie mehrere Notare hervor. Die Nachkommen Samuel Henzis verloren m​it der Verurteilung Henzis d​as bernische Burgerrecht. Der österreichische General Heinrich Henzi w​urde 1844 i​n den Adelsstand erhoben u​nd beantragte d​ie Aufhebung d​er Verbannung s​owie die Wiederaufnahme i​ns bernische Burgerrecht.[1] Der Zweig a​uf der Zunft z​um Mohren w​urde durch Samuel Henzis Bruder, d​en Seidenweber Gottlieb Henzi (1714–1736) begründet.

Personen

  • Cornelius Henzi (1594–1664), Provisor zu Burgdorf, Schulmeister zu Zofingen, Pfarrer in Erlach, Pfarrer in Madiswil, Dekan in Langenthal
  • Cornelius Henzi (1661–1702), Rotgerber, Mitglied des Grossen Rats 1691
  • Samuel Henzi (I.) (1634–1701), Pfarrer zu Belp, Professor der griechischen und hebräischen Sprache in Bern, Pfarrer zu Vinelz
  • Johannes Henzi (1637–1706), Rotgerber, Deutschweinschenk, Kastlan zu Zweisimmen, Bauherr von Burgern
  • Samuel Henzi (II.) (1701–1749), Schriftsteller, Hauptmann in Modena, Unterbibliothekar, Revolutionär, hingerichtet
  • Rudolf Samuel Henzi (1731–1803), Hofmeister der Pagen bei den Prinzen von Oranien in Den Haag, Verleger von Caspar Wolf etc. (1785), Literat und Spion in Paris während der Französischen Revolution.[2]
  • Ludwig Niklaus Henzi (1748–?), Oberstleutnant in Ungarn
  • Heinrich Henzi (1785–1849), General in österreichischen Diensten, als Heinrich Henzi von Aarthurm 1844 in den Adelsstand erhoben
  • Rudolf Henzi (1794–1829), Theologe, Orientalist, Professor in Dorpat
  • Franz Samuel Henzi (1824–1889), Handelskommis, Kantonsbuchhalter, Direktor der Kantonalbank

Archive

Literatur

  • Johann Jakob Bäbler: Samuel Henzis Leben und Schriften. Aarau 1879
  • Norbert Furrer: Des Burgers Buch. Stadtberner Privatbibliotheken im 18. Jahrhundert, Zürich 2012, S. 377–385.
  • Manfred Gsteiger: Verschwörer und Literat. Samuel Henzi, ein französischer Schriftsteller des bernischen Ancien Régime. In: Schweizer Monatshefte Zeitschrift für Politik, Wirtschaft, Kultur 64 (1984), Heft 5 doi:10.5169/seals-164143
  • Berchtold Haller: Heinrich Hentzi. 1785–1849. In: Sammlung Bernischer Biographien, Bd. 1 (1885), S. 396–400. e-rara.ch
  • Hans Henzi: Wiedergefundene Manuskripte zum Burgerlärm 1749 aus dem Nachlass von Prof. Rudolf Henzi, 1794–1829. Ein Beitrag zu den Quellenangaben von R. Fetscherin, Ch. Monnard und A. von Tillier. In: Berner Zeitschrift für Geschichte und Heimatkunde 13 (1951), S. 40–52. doi:10.5169/seals-242191

Einzelnachweise

  1. Haller 1885, S. 400.
  2. Briefwechsel, Band 1 von Johann Heinrich Merck
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