Heinz Wieland
Heinrich („Heinz“) Robert Wieland (* 19. September 1907 in Mannheim; † 5. Juni 1980 in Berlin) war ein deutscher Politiker (KPD/SED) und Spanienkämpfer.
Leben
Wieland, Sohn eines Hafenarbeiters und einer Fabrikarbeiterin, machte nach dem Besuch der Volksschule von 1922 bis 1926 eine Ausbildung zum Former. Anschließend war er bei Daimler-Benz in Mannheim in diesem Beruf tätig. Von 1922 bis 1929 gehörte Wieland dem Deutschen Metallarbeiter-Verband an. 1931 wurde er Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD), des Roten Frontkämpferbundes (RFB) und der Roten Hilfe.
Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten befand sich Wieland wegen seiner Mitgliedschaft im RFB von Mai bis Juli 1933 in „Schutzhaft“. Im Oktober 1933 wurde er erneut verhaftet und blieb bis Dezember 1933 im Gefängnis. Im Februar 1934 wurde das Verfahren mangels Beweisen eingestellt. Zwischen 1934 und 1936 war Wieland illegal für die KPD-Bezirksleitung Baden tätig.
Im Mai 1936 emigrierte er auf Parteibeschluss nach Metz, anschließend über Paris nach Spanien, wo er Politkommissar der 2. Kompanie der XI. Internationalen Brigade in Albacete wurde. Anschließend war er Hauptmann der Bataillone „Hans Beimler“ und „Ernst Thälmann“. Im Januar 1937 wurde Wieland verwundet und besuchte anschließend drei Monate eine Schule für Offiziere in Spanien. Später wurde er erneut zweifach verwundet. Im August 1938 wurde er als Verwundeter nach Paris evakuiert und reiste im Mai 1939 in die Sowjetunion, wo er sich in verschiedenen medizinischen Einrichtungen aufhielt.
1941 heiratete er in Moskau Käthe Niederkirchner (1909–1944). Später lernte er im Spezialsanatorium für Spanienkämpfer in Peredelkino bei Moskau Deba Raschkess (1916–1992) kennen, die er später heiratete. Zusammen mit ihr wurde er nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion nach Osch evakuiert und lebte dort in einem Invalidenheim. Von 1941 bis 1943 war er Politinstrukteur des NKWD unter deutschen Kriegsgefangenen. 1945 besuchte er eine Schulung in der KPD-Schule „Objekt 12“ bei Moskau.
Im Januar 1946 kehrte Wieland nach Deutschland zurück. Dort war er zunächst Mitarbeiter des ZK-Apparats der KPD in der Abteilung „Organisation-Instrukteure“, dann ab 1947 Referent der Abteilung „Presse-Rundfunk-Information“ des Zentralsekretariats der SED. Ab Februar 1952 war er Leiter des Sektors II (Registrierung leitender Kader/Nomenklatur) der Abteilung „Kader“ des ZK der SED und anschließend Sektorenleiter für leitende Parteikader der Abteilung „Leitende Organe, Parteien und Massenorganisationen“ beim ZK der SED. Ab 1951 war er Mitglied der Zentralen Kommission zur Überprüfung der Parteimitglieder und Kandidaten. Von 1952 bis 1968 war er stellvertretender Leiter der Zentralen Kaderregistratur sowie von 1957 bis 1976 auch stellvertretender Leiter der Abteilung für Kaderfragen des ZK der SED, ab 1968 – in Nachfolge von Fritz Geißler – auch zuständig für die Betreuung der ZK-Mitglieder.
Von 1962 bis 1976 war Wieland auch Mitglied des Redaktionskollegiums der Zeitschrift Neuer Weg.
Auszeichnungen
- Karl-Marx-Orden (1965)
- Medaille für eure und unsere Freiheit der Volksrepublik Polen (1966)
- Vaterländischer Verdienstorden in Silber (6. Mai 1955), in Gold (1967), Ehrenspange zum Vaterländischen Verdienstorden (1970)
- Verdienstmedaille der NVA (1970)
- Partisanenmedaille der Ungarischen Volksrepublik (1971)
- Stern der Völkerfreundschaft in Silber (1977)
Literatur
- Bernd-Rainer Barth: Wieland, Heinrich Robert. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 2. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.