Heinrich von L’Estocq

Heinrich v​on L’Estocq (* 1. April 1756 i​n Dresden; † 8. April 1837 i​n Berlin) w​ar ein königlicher preußischer Generalmajor u​nd Träger d​es Ordens Pour l​e Mérite.

Leben und familiäres Umfeld

Er entstammte d​er meist i​n preußischen Militärdiensten stehenden Hugenottenfamilie L’Estocq. Seine Eltern w​aren der Kurfürstl. sächsische Oberst Jakob August v​on L’Estocq (1715–1790) u​nd Charlotte v​on Niesemeuschel (* 1721). Er s​tarb am 8. April 1837 i​n Berlin. Er w​ar seit d​em 14. Mai 1799 m​it Anna Sophie Charlotte Freiin v​on Buddenbrock (1774–1836) verheiratet u​nd hatte m​it ihr e​inen Sohn u​nd 3 Töchter.[1]

Militärische Laufbahn

Heinrich von L’Estocq wählte wie fast alle seine Verwandten den militärischen Beruf und trat in die preußische Armee als Kavallerieoffiziersbewerber ein. Er bewährte sich besonders in den Kämpfen der preußischen Armee gegen die napoleonischen Heere nach der Doppelschlacht bei Jena und Auerstedt bei der Verteidigung Ostpreußens und Danzigs. Zu dieser Zeit war er Major im Regiment Rouquette-Dragoner. In einem Bericht Massenbachs an den General von Kalckreuth vom 23. März 1807 heißt es: ".... Major von L’Estocq, welcher von meinem Chef bei Preußisch-Eylau bei der Affaire von Hagenau ( 19. 1.) zum V.O. bei S.M. dem König vorgeschlagen wurde, hat sich aufs Neue bei Aller Engel (26. 3.) mit sehr viel Entschlossenheit gezeugt und den Posten, welcher mit Ueberlegenheit angegriffen wurde, behauptet...". Wie aus einem später an eine Untersuchungskommission, die nach dem Frieden von Tilsit das Verhalten aller preußischen Offiziere während des verlorenen Kriege zu untersuchen hatte, hervorgeht, hatte L’Estocq im Gefecht bei Hagenau am 19. Januar 1807 mit nur 2 schwachen Eskadrons den französischen Angriff auf seine Position nicht nur abgeschlagen, sondern den Feind im Gegenangriff auch zurückgeworfen und 3 Offiziere und 28 Mann gefangen genommen. Der preußische König Friedrich Wilhelm III. verlieh daraufhin Major von L’Estocq am 8. April 1807 den Orden Pour le Mérite. In der Allerhöchsten Kabinettsorder an General Friedrich Adolf von Kalckreuth vom 8. April 1807 heißt es: ".... Als Nachtrag zu Meiner Antwort auf Euern Bericht vom 30. v. Monats ..... und den jenes Generals sowohl den Major von L’Estocq.... zum V.O. zu emphehlen, so will Ich die Auszeichnung bewilligen....".[2]

Heinrich v​on L’Estocq diente weiter i​n der preußischen Armee u​nd avancierte b​is zum Rang e​ines Generalmajors. Nach seiner Entlassung a​us dem aktiven Dienst t​rat er i​n die diplomatischen Dienste d​er anhaltinischen Herzöge v​on Anhalt-Dessau u​nd Anhalt-Bernburg-Köthen u​nd vertrat d​iese als Ministerresident i​n Berlin.[1]

Einzelnachweise

  1. Genealogisches Handbuch des Adels, Band B VI, C.A. Starke-Verlag, Limburg, 1964, S. 225.
  2. Gustav Lehmann: Die Ritter der Ordens Pour le Mérite, Band I, Seite 461 Nr. 141, Mittler, Berlin, 1913.
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