Heinrich Ludwig (Nassau-Saarbrücken)
Heinrich Ludwig Karl Albrecht von Nassau-Saarbrücken (* 9. März 1768 in Saarbrücken; † 27. April 1797[1] bei Cadolzburg) war der nicht mehr regierende Fürst von Nassau-Saarbrücken, da das Land ab 1793 von französischen Revolutionstruppen besetzt war.
Leben
Er war der einzige Sohn von Fürst Ludwig von Nassau-Saarbrücken aus dessen Ehe mit Prinzessin Wilhelmine von Schwarzburg-Rudolstadt (1751–1780). Die Ehe verlief unglücklich, sodass sich Wilhelmine auf Schloss Halberg zurückzog und dort den gemeinsamen Sohn erzog.
Er studierte zunächst an der Universität Straßburg und von 1782 bis 1785 in Göttingen Physik. Danach reiste er: 1786 war er in Berlin und im Frühjahr 1787 in Italien.
Am 14. Mai 1793 musste er vor den Franzosen aus Schloss Neunkirchen flüchten und trat in preußische Kriegsdienste. Er musste zusehen wie im Oktober 1793 sein Stammschloss in Flammen aufging. Am 14. November 1793 wurde er Oberst der preußischen Kavallerie. 1794 starb sein Vater und er erbte die Fürstenwürde. Aber schon 1797 starb er nach einem Sturz vom Pferd in der Nähe seines Asyls Schloss Cadolzburg.
Testamentarisch hatte Heinrich in Erinnerung an seine Kindheit den Saarbrücker Halberg als den Ort seiner letzten Ruhe bestimmt. Das von Graf Ludwig Kraft von Nassau-Saarbrücken erbaute (barocke) Schloss „Monplaisir“ lag jedoch infolge der Zerstörungen im Ersten Koalitionskrieg in Trümmern, außerdem hielt das revolutionäre Frankreich das Territorium noch immer besetzt. Deswegen wurde Heinrichs Leichnam in Cadolzburg beigesetzt. Erst 1976 ermöglichte die Initiative „Freundeskreis Erbprinz Heinrich“ die Überführung und Umbettung seiner Gebeine auf den Halberg. Ein Obelisk am Ende der Zufahrtsstraße zum heutigen (historistischen) Schloss Halberg kennzeichnet die Stelle.[2]
Familie
Heinrich Ludwig wurde auf Betreiben seines Vaters als Elfjähriger am 6. Oktober 1779 mit der sieben Jahre älteren Marie Françoise Maximilienne de Montbarrey (* 2. November 1761; † 2. Februar 1838), Tochter von Alexandre-Marie-Léonor de Saint-Mauris de Montbarrey, verheiratet.[3] Die Ehe blieb kinderlos. Der Fürstentitel fiel daher nach Heinrich Ludwigs Tod an Karl Wilhelm von Nassau-Usingen, einen Cousin seines Vaters.
Literatur
- Ernst Joachim: Heinrich, Fürst von Nassau-Saarbrücken. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 11, Duncker & Humblot, Leipzig 1880, S. 553 f.
- Georg Hassel (Hrsg.): Genealogisch-historisch-statistischer Almanach. Weimar 1824, S. 108. (Digitalisat)
- Literatur über Heinrich Ludwig (Nassau-Saarbrücken) in der Saarländischen Bibliographie
Weblinks
- Nassau-Saarbrücken Heinrich von in der Datenbank Saarland Biografien
- genealogy.euweb.cz
Bemerkung
- in einigen Quellen auch 1799.
- Halberg History Tour (Memento des Originals vom 4. August 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (zuletzt abgerufen am 4. August 2016)
- Dictionnaire de la noblesse. 3. Aufl. Bd. 18. Hrsg. von Chenaye-Desbois und Badier. Schlesinger, Paris 1873, Sp. 126 (online bei Google Books). – Davon abweichend wird auch 1785 für das Jahr der Eheschließung genannt.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
---|---|---|
Ludwig | Fürst von Nassau-Saarbrücken 1794–1797 | Karl Wilhelm |