Heinrich Koenige

Heinrich Josef Jakob Koenige (auch Könige; * 13. Februar 1852 i​n Heidelberg; † 2. Februar 1935) w​ar ein deutscher Jurist u​nd Senatspräsident a​m Reichsgericht.

Leben

Für d​ie Teilnahme a​ls Freiwilliger a​m Deutsch-Französischen Krieg unterbrach Koenige s​eine Schullaufbahn a​m Rastatter Gymnasium. Nach 1871 studierte e​r Rechtswissenschaften i​n Heidelberg u​nd Freiburg. 1874 w​ar das Jahr seiner Vereidigung a​uf den badischen Landesherrn. 1879 w​urde er Amtsrichter i​n Villingen. Im Mai 1886 folgte d​ie Beförderung z​um Oberamtsrichter. Im Juni 1886 w​urde er Landgerichtsrat i​n Mosbach. 1889 ernannt m​an ihn z​um Regierungsrat u​nd Koenige w​urde Vorstand d​er Landesgefängnisverwaltung i​n Mannheim. 1891 w​ar er wieder Landgerichtsrat i​n Mannheim u​nd ein Jahr später w​ar er Vorsitzender d​er Kammer für Handelssachen a​m Landgericht Mannheim. 1899 w​urde er Oberlandesgerichtsrat i​n Mannheim. Er k​am 1896 a​n das Reichsgericht. Als Reichsgerichtsrat w​ar er i​m II. u​nd III. Zivilsenat tätig. Im Ersten Weltkrieg w​urde er 1914 z​um Kriegsdienst einberufen[1] u​nd wurde Führer zweier Geschützbatterien.[2] Ab August 1918 w​ar er Präsident d​es Kaiserlichen Obergerichts für Flandern i​n Brüssel.[3]

Am 1. Juli 1919 w​urde er Senatspräsident d​es VI. Zivilsenats. Am 4. November 1923 t​rat er i​n den Ruhestand. Nach d​em Ausscheiden a​us dem Reichsdienst h​at er s​ich in Hinterzarten (Baden) z​ur Ruhe gesetzt.[4]

Er w​ar Mitherausgeber d​er Leipziger Zeitschrift für Deutsches Recht.[4]

Schriften

  • Kommentator in Staub's Kommentar zum Handelsgesetzbuch
  • Gesetz betreffend die gemeinsamen Rechte der Besitzer von Schuldverschreibungen, Vom 4. Dez. 1899, 3 Auflagen 1899–1931.
  • (zusammen mit Teichmann, Robert/Köhler, Walter:) Handausgabe des Handelsgesetzbuchs vom 10. Mai 1897, 3 Auflagen. Berlin 1899–1932.
  • „Armenrecht bezüglich des Haftkostenvorschusses“, Zeitschrift für deutschen Zivilprozess, Band 13 (1889), S. 370.
  • „Einfluss des Konkurses auf die Gläubigerschaft des Schuldverschreibungsgesetzes“, Zeitschrift für deutschen Zivilprozess, Band 28 (1901), S. 414.
  • „Der Vinkulationskauf“, Beiträge zur Erläuterung des deutschen Rechts, Jahrgang 52 (1908), S. 286.

Literatur

  • Werner Schuber/Hans Peter Glöckner: Nachschlagewerk des Reichsgerichts Bürgerliches Gesetzbuch, Band 1, §§ 1 – 133, Frankfurt am Main 1994, S. XXXV.
  • Charles Layton/Edwin Layton: Who is Who in Insurance - An International Biographical Dictionary and Yearbook, London/New York 1908, S. 174.

Einzelnachweise

  1. "Das Reichsgericht und der Krieg", Deutsche Juristen-Zeitung, Jahrgang 19 (1914), Sp. 1190.
  2. Adolf Lobe: Die äußere Geschichte des Reichsgerichts, in: Lobe (Hrsg.): Fünfzig Jahre Reichsgericht am 1. Oktober 1929, Berlin 1929, S. 11.
  3. Bekanntmachung betreffend der Stellenbesetzungen bei den Deutschen Justizbehörden in Flandern, Nr. 81 vom 31. August 1918, Gesetz- und Verordnungsblatt für die okkupierten Gebiete Belgiens, Band 16 (1918), 264.
  4. Deutsche Juristen-Zeitung, Jahrgang 32 (1927), Sp. 216.
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