Heinrich I. (Augsburg)
Heinrich (* 923; † 13. Juli 982 bei Capo Colonna) war Bischof von Augsburg von 973 bis zu seinem Tod.
Leben
Heinrich gelangte 973 durch Intrigen seiner Verwandten als Nachfolger des Heiligen Ulrichs auf den Bischofsstuhl von Augsburg. Heinrich, sein Vetter, der Bayernherzog Heinrich „der Zänker“, und Heinrich, der Herzog von Kärnten, empörten sich 977 im „Aufstand der drei Heinriche“ gegen Kaiser Otto II., der 973 Heinrichs Verwandten, den Burchardingern, das Herzogtum Schwaben entzogen und es seinem eigenen Neffen Otto von Schwaben übertragen hatte. Während eines Kriegszuges der beiden Ottos nach Böhmen besetzten Heinrich von Bayern und Heinrich zahlreiche feste Plätze in Bayern. Der Aufstand scheiterte am zurückgeeilten Heer Herzog Ottos, die beiden aufständischen Herzöge Heinrich mussten sich ergeben. Bischof Heinrich begab sich freiwillig zum Hoftag, auf dem über seine Mitverschworenen Gericht gehalten wurde, und wurde dort dem Abt Liudolf des Klosters Werden als Häftling übergeben. In Werden blieb Heinrich allerdings nur drei Monate, dann durfte er auf Bitten des Augsburger Klerus und der übrigen Bischöfe beim Kaiser in sein Bistum zurückkehren. Heinrich kümmerte sich in den folgenden Jahren um sein Bistum, das unter seinen politischen Ambitionen gelitten hatte. 979/980 pilgerte er nach Rom, möglicherweise war diese Wallfahrt ein ihm für den Aufstand auferlegte Buße. Heinrich zeigte sich nach seiner Begnadigung kaisertreu, als Otto II. 981 2100 Panzerreiter nach Italien rief, gehörten zu diesen Heinrich mit 100 Panzerreitern aus seinem Bistum. In der Schlacht am Kap Colonna am 13. Juli 982, bei der das Reichsheer von den Sarazenen vernichtend geschlagen wurde und Kaiser Otto nur knapp entkam, gehörte Heinrich zu den Gefallenen oder Vermissten.
Literatur
- Michael Buhlmann: Bischof Heinrich von Augsburg, Abt Liudolf von Werden und der Aufstand der drei Heinriche. In: Das Münster am Hellweg. 2006, S. 49–71.
- Friedrich Zoepfl: Heinrich (I.). In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 8, Duncker & Humblot, Berlin 1969, ISBN 3-428-00189-3, S. 336 (Digitalisat).