Heidelberger Hütte
Die Heidelberger Hütte ist eine Schutzhütte der Sektion Heidelberg des Deutschen Alpenvereins auf 2264 m ü. M. Höhe im hinteren Fimbatal am Fuss des Fluchthorns (3399 m) in der Silvretta. Sie ist die einzige Hütte des Deutschen Alpenvereins, die (ca. 3 km südlich der Grenze zu Österreich) auf Schweizer Boden liegt. Auf Schweizer Wegweisern wird sie auch als Chamanna Fenga bezeichnet.[1] Sie steht auf Gebiet der politischen Gemeinde Valsot in der Schweiz, wird allerdings vom österreichischen Ischgl (Tirol) aus bewirtschaftet. Erbaut wurde sie im Jahr 1889 und seither immer wieder erneuert und erweitert. Heute ist sie ein komfortabel ausgestattetes Schutzhaus mit Betten, Matratzenlagern, Kalt- und Warmwasser (Duschen), einem Seminarraum und mit einer Sauna hinter dem Haus. Beliebt als Tourenstützpunkt ist sie vor allem im Winter und Frühling bei Skitourengehern, die von hier aus die Silvrettadurchquerung beginnen.
Heidelberger Hütte DAV-Schutzhütte Kategorie II | ||
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Heidelberger Hütte mit dem Fluchthorn darüber | ||
Lage | Fimbatal; Graubünden, Schweiz; Talort: Ischgl | |
Gebirgsgruppe | Silvretta | |
Geographische Lage: | 814856 / 199265 | |
Höhenlage | 2264 m ü. M. | |
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Erbauer | Sektion Heidelberg des DuOeAV | |
Besitzer | Sektion Heidelberg des DAV | |
Bautyp | Schutzhütte | |
Erschließung | Sommer: Auto, Winter: Pistenraupe | |
Übliche Öffnungszeiten | Ende Juni bis Anfang Oktober, Weihnachten bis Anfang Mai | |
Beherbergung | 72 Betten, 84 Lager, 10 Notlager | |
Winterraum | keiner | |
Weblink | Website der Heidelberger Hütte | |
Hüttenverzeichnis | ÖAV DAV |
Zugänge
Die üblichen Zugänge sind von Ischgl durch das Fimbatal über die Bodenalpe (4 Stunden) und von Galtür durch das Lareintal über das Ritzenjoch (5 Stunden). Aus der Schweiz ist die Hütte von Ramosch durch das Val Sinestra (6 Stunden), von Samnaun durch das Zeblastal (4 Stunden) und von Scuol über den Ostgrat des Piz Tasna (Aufstieg nicht an einem Tag zu empfehlen) erreichbar.
Weiterhin erreicht man sie aus dem Jamtal über Kronen- oder Zahnjoch (im Sommer wird der längere Weg über das Kronenjoch aufgrund des Gletscherrückgangs empfohlen)[2]
Im Winter ist eine Piste durch das Fimbertal hinauf bis zum Schutzhaus gewalzt. Weiterhin sind Skiabfahrten und -routen von diversen Seilbahnstationen des riesigen Skigebiets Ischgl, die den Zustieg verkürzen, möglich.[3]
Touren
Gipfelbesteigungen
- Heidelberger Spitze (2963 m, 2 bis 3 Stunden)
- Gemsbleisspitze (3014 m, 3 Stunden)
- Breite Krone (3079 m, 2½ Stunden)
- Fluchthorn (3399 m, 4 bis 5 Stunden, Schwierigkeitsgrad II–III)
Skitouren
- Lareinfernerspitze (3009 m, 2½ Stunden)
- Piz Val Gronda (2811 m, 2 Stunden)
- Piz Tasna (3179 m, 4 bis 5 Stunden)
- Piz Davo Sassè (2792 m, 1½ Stunden)
- Breite Krone (3079 m, 3 Stunden)
- Schnapfenspitze (3219 m, 4 Stunden, aufgrund sehr steiler, hochgelegener Nordhänge sehr sichere Schneeverhältnisse erforderlich)
Mountainbike
- Transalp Fimberpass (2600 m, höchster Punkt der Transalp)
- Von Ischgl zur Heidelberger Hütte (2264 m, 2 Stunden)
- Von der Heidelberger Hütte über den Fimberpass nach Samnaun und zurück nach Ischgl (4000 Höhenmeter, 6 Stunden)
Seit 1995 wird die Heidelberger Hütte auf der Joe-Route, seit 2004 auch auf der Albrecht-Route angefahren. Diese alpinen Touren enden beide am Gardasee.
Übergänge
- Über das Ritzenjoch (2687 m) oder das Larainfernerjoch (2835 m) in das Lareintal und weiter nach Galtür bzw. Mathon
- Über das Zahnjoch (2945 m) zur Jamtalhütte in 3,5 bis 4,5 Stunden, aufgelassener Weg
- Über das Kronenjoch (2974 m) zur Jamtalhütte (2165 m) in 4,5 bis 5,5 Stunden, markierter Weg
- Über den Fourcla da Tasna (2808 m) in das Val Urschai und weiter durch das Val Tasna nach Ardez in 6 Stunden
Karten
- Alpenvereinskarte 26 Silvrettagruppe (1:25.000)
Weblinks
Einzelnachweise
- Wegweiser auf der Fuorcla Davo dieu (2807 m), gesehen am 17. Januar 2020
- Hinweis am Wegweiser an der Jamtalhütte
- Skitouren, Winterwandern, Freeriden - direkt ab der Heidelberger Hütte. In: Heidelberger Hütte. Abgerufen am 27. Dezember 2019 (deutsch).