Haus Crengeldanz
Haus Crengeldanz ist ein Herrenhaus im Wittener Stadtteilbezirk Crengeldanz, Otto-Seeling-Straße 6. Das Gebäude gehörte früher zu dem freien, adeligen Rittergut Crengeldanz und steht seit dem 20. August 1984 unter Denkmalschutz.[1]
Geschichte
Im Jahr 1341 erstmals urkundlich erwähnt,[2] war das Anwesen im 14. Jahrhundert im Besitz der Ministerialenfamilie von Dücker. In diese Familie heiratete Hermann von Witten-Steinhausen (1374–1435) ein, wodurch sich die Linie Witten-Crengeldanz bildete. In der Folgezeit wechselte das Haus durch Heirat von Erbtöchtern mehrere Male den Eigentümer. Es gehörte nacheinander den Familien von Hoete (ab 1532), von Stammheim und von Sydow (1743 bis 1825)[3]
1825 erwarben die Brüder Gustav und Theodor Müllensiefen das Haus für 4.400 Taler[2] und gründeten auf dem Gelände eine Glashütte, die später von der Flachglas AG übernommen wurde und nun zum Unternehmen Pilkington gehört. Sie errichteten zusätzlich die Villa Müllensiefen als Wohnsitz. In unmittelbarer Nähe liegt auch die Gartenstadt Crengeldanz.
Beschreibung
Das Haupthaus stammt aus dem Jahr 1706 und ist eines der wenigen erhaltenen barocken Herrenhäuser im Stadtgebiet. Die Nebengebäude stammen vermutlich aus der gleichen Zeit.[4] Ein kleiner Pavillon wird der Revolutionsarchitektur zugerechnet.[4] Das Herrenhaus ist ein schlichter Rechteckbau mit eineinhalb Geschossen und einem Walmdach. Er ist durch Fenster in fünf Achsen eingeteilt.
Literatur
- Harald Polenz: Von Grafen, Bischöfen und feigen Morden. Ein spannender Führer durch 22 Burgen und Herrenhäuser im Ruhrtal. 1. Auflage. Klartext, Essen 2004, ISBN 3-89861-260-0; S. 70–73.
- Heinrich Schoppmeyer: Witten. Geschichte von Dorf, Stadt und Vororten. Band 1. VOHM, Witten 2012, ISBN 978-3-00-040266-1, S. 57–58.
- Gregor Spohr (Hrsg.): Romantisches Ruhrgebiet. Burgen, Schlösser, Herrenhäuser. 2. Auflage. Pomp, Bottrop/Essen 1996, ISBN 3-89355-110-7, S. 170–171.
Weblinks
- Eintrag von Günter Krause und Jens Friedhoff zu Haus Crengeldanz in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts
- Haus Crengeldanz und das Erbbegräbnis der Familie Müllensiefen auf der LWL-Site Fremde Impulse – Baudenkmale im Ruhrgebiet
Einzelnachweise
- Denkmalliste der Stadt Witten. 2013 (PDF; 51 kB).
- Zur Hundertjahrfeier der Firma Gebr. Müllensiefen (Memento vom 28. Februar 2008 im Internet Archive)
- Eintrag von Günter Krause und Jens Friedhoff zu Haus Crengeldanz in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts
- H. Polenz: Von Grafen, Bischöfen und feigen Morden. 2004, S. 71.