Haslau-Maria Ellend
Haslau-Maria Ellend ist eine Gemeinde mit 2035 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2021) im Bezirk Bruck an der Leitha in Niederösterreich. Sie entstand 1969 durch den Zusammenschluss der Kommunen Maria Ellend und Haslau an der Donau.[1] Maria Ellend ist ein alter Marien-Wallfahrtsort mit einer Lourdesgrotte, direkt an der Pressburger Straße B 9.
Haslau-Maria Ellend | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Bruck an der Leitha | |
Kfz-Kennzeichen: | BL | |
Hauptort: | Haslau an der Donau | |
Fläche: | 24,85 km² | |
Koordinaten: | 48° 7′ N, 16° 41′ O | |
Höhe: | 186 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.035 (1. Jän. 2021) | |
Bevölkerungsdichte: | 82 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 2402 | |
Vorwahl: | 02232 | |
Gemeindekennziffer: | 3 07 11 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Wiener Straße 11 2402 Haslau-Maria Ellend | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Jürgen Preselmaier (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (19 Mitglieder) |
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Lage von Haslau-Maria Ellend im Bezirk Bruck an der Leitha | ||
Das Gemeindeamt von Haslau-Maria Ellend | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Geografie
Haslau-Maria Ellend liegt an der Donau im Industrieviertel in Niederösterreich. Die Fläche der Gemeinde umfasst 24,85 Quadratkilometer. Jeweils über vierzig Prozent der Fläche sind bewaldet und landwirtschaftlich genutzt. Fast sieben Prozent entfallen auf die Donau.[2] Gemeindegliederung
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Das Gemeindegebiet umfasst folgende zwei Ortschaften (in Klammern Einwohner Stand 1. Jänner 2021[3]):
- Haslau an der Donau (963)
- Maria Ellend (1072)
Geschichte
Eine Sage aus dem 14. Jahrhundert berichtet über die Entstehung des Ortsnamens: Spielende Kinder entdeckten an den Ufern der Donau eine Marienstatue, die scheinbar gegen den Strom zu schwimmen schien. Die Stelle wurde „Maria Anlandt“ benannt, daraus entwickelte sich im Laufe der Zeit „Maria Alland“ und schließlich „Maria Ellend“.
Im Altertum war das Gebiet Teil der römischen Provinz Pannonien. Die erste urkundliche Erwähnung findet sich um 1080 unter dem Namen „Haselawa“[1], vom 12. bis 14. Jahrhundert wird der Ort durch das Rittergeschlecht von Haslau bestimmt und damit auch Standort einer Burg. In dieser Zeit ist der Ort ein Lehen von Orth an der Donau, beziehungsweise Petronell. Nach den Türkenkriegen 1529 und 1683 war der Ort stark entvölkert und wurde in der Folge von Kroaten besiedelt, weshalb landläufig der Ortsname Kroatisch-Haslau verwendet wurde.
Im 18. Jahrhundert kam es zu einem Erdrutsch, bei dem die nördliche Zeile des ehemaligen Straßendorfes abstürzte.
1770–1772 wird die Wallfahrtskirche durch Franz Josef Gabriel von Abensperg und Traun erbaut und der Ort seither Maria Ellend genannt. 1906–1914 erfolgt die Erbauung der Wallfahrtsanlage und Lourdesgrotte gegenüber der Wallfahrtskirche. Für einen Anstieg der Wallfahrerzahlen sorgte die Eröffnung der Bahnstation im selben Jahr. 1929 wird die Pfarre Maria Ellend durch die Missionare der Heiligen Familie übernommen.
Nach dem Zusammenbruch der Donaumonarchie 1918 strebte die Bevölkerung den ursprünglichen Ortsnamen Haslau an.
Im Zweiten Weltkrieg wurde Haslau/Maria Ellend Opfer von einigen Bombenangriffen und 1945 von der Roten Armee besetzt.
1969 wurden die beiden Orte schließlich zu einer Gemeinde zusammengelegt.[1]
Einwohnerentwicklung
Das Wachstum der Bevölkerungszahl in den letzten Jahrzehnten beruht auf einer starken Zuwanderung. Seit 1991 ist auch die Geburtenbilanz positiv.[4]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- in Maria Ellend:
- Wallfahrtskirche Unserer lieben Frau: 1770 errichtet, 1910 Anbringung des Mosaikbildes „Muttergottes an der Straße“ auf der Portalfassade der Kirche
- Lourdesgrotte: befindet sich gegenüber der Wallfahrtskirche
- Maria Ellender Donauauen: Teil der Nationalpark Donau-Auen
- in Haslau:
- Fischerkirche
- Haslauerhof
- Haslauer Donauauen: Teil der Nationalpark Donau-Auen
- Kapellenplatz
Wirtschaft und Infrastruktur
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 50, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 36. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 605. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 47,56 Prozent. Arbeitslose gab es am Ort im Jahresdurchschnitt 2003 20.
Öffentliche Einrichtungen
In beiden Ortsteile befindet sich je ein Kindergarten[5] und in Haslau zusätzlich eine Volksschule.[6]
Verkehr
- Haslau-Maria Ellend hat zwei Haltestellen der S-Bahn.
- Die Donaufähre Orth–Haslau-Maria Ellend quert die Donau.
- Die Pressburger Straße B 9 führt durch die Gemeinde.
- In Haslau-Maria Ellend mündet der von Frauenkirchen kommende und überwiegend im Burgenland verlaufende Jakobsweg Burgenland in den Jakobsweg Österreich.
Politik
Der Gemeinderat mit 19 Mitgliedern erhielt bei der Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2020 folgende Verteilung: 14 ÖVP, 5 SPÖ.[7]
- Bürgermeister
- 1924–1938 Johann Zeyer
- 1945–? Johann Zeyer (ÖVP)
- 1993–2009 Helmut Fritz (SPÖ)[8]
- 2009–2015 Elisabeth Scherz (SPÖ)
- seit 2015 Jürgen Preselmaier (ÖVP)[9]
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Johann Zeyer (1894–1970), Landwirt und Politiker (ÖVP)
Personen mit Bezug zur Gemeinde
- Adolf Tuma (* 1956), Lithograf und Briefmarkengestalter, lebt in Maria Ellend
Weblinks
- 30711 – Haslau-Maria Ellend. Gemeindedaten, Statistik Austria.
Einzelnachweise
- Gemeinde Haslau-Maria Ellend: Geschichte von Haslau/Maria Ellend. In: www.haslau-mariaellend.gv.at. Abgerufen am 12. Juli 2018.
- Ein Blick auf die Gemeinde Haslau-Maria Ellend, Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 12. Oktober 2020.
- Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2021 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2021), (xlsx)
- Ein Blick auf die Gemeinde Haslau-Maria Ellend, Bevölkerungsentwicklung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 12. Oktober 2020.
- Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 5. Oktober 2020.
- Schulensuche. In: Schulen online. Abgerufen am 30. September 2020.
- Land Niederösterreich - Gemeinderatswahl 2020. Abgerufen am 12. Oktober 2020.
- Gemeinde Haslau/Maria Ellend: Eine Ära geht zu Ende. Abgerufen am 22. November 2017.
- Haslau-Maria Ellend. Abgerufen am 12. Oktober 2020 (österreichisches Deutsch).