Harting (Unternehmen)
Die Harting Technologiegruppe ist ein weltweit tätiges Technologieunternehmen mit Stammsitz in Espelkamp im Kreis Minden-Lübbecke (Nordrhein-Westfalen).
HARTING Stiftung & Co.KG | |
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Rechtsform | Stiftung & Co. KG |
Gründung | 1945 |
Sitz | Espelkamp |
Leitung |
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Mitarbeiterzahl | 5500 (2019/20)[1] |
Umsatz | 759 Millionen Euro (2019/20)[1] |
Website | www.harting.com |
Geschichte
Das Unternehmen wurde als „Wilhelm Harting Mechanische Werkstätten“ am 1. September 1945 von Wilhelm Harting und seiner Frau Marie im Ortsteil Dankersen der ostwestfälischen Stadt Minden in Nordrhein-Westfalen gegründet. 1950 erfolgte der Umzug ins benachbarte Espelkamp. Nach dem Tod von Wilhelm Harting 1962 übernahm seine Frau Marie Harting († 1989) die Führung des Unternehmens, seit 1967 beziehungsweise 1969 zusammen mit ihren Söhnen Dietmar Harting und Jürgen Harting († 1973). 1987 folgte der Eintritt von Dietmar Hartings Ehefrau Margrit Harting in die Geschäftsführung. Im Oktober 2015 übergab Dietmar Harting den Vorstandsvorsitz an seinen Sohn Philip Harting. Dessen Schwester Maresa Harting-Hertz ist im Vorstand für Finanzen und Einkauf verantwortlich.
In den frühen Nachkriegsjahren fertigte der Betrieb zunächst Haushaltsgegenstände wie Kochplatten, Bügel- und Waffeleisen, Sparlampen und Feueranzünder. Später kamen Phonoartikel (Musikboxen/Jukeboxen, Plattenspieler, Tonbandgeräte), medizinische Apparaturen, Zigarettenautomaten und Steckverbinder hinzu. Harting wurde Weltmarktführer[2] von Industriesteckverbindungen. Das Portfolio umfasst inzwischen vor allem industrielle Verbindungstechnik für die drei Lebensadern „Power“, „Signal“ und „Data“. Das Unternehmen entwickelt und fertigt Applikationen, Einzel- und Komplettlösungen vor allem für die Märkte Maschinenbau, Transportation, Bühnen-, Rundfunk- und Veranstaltungstechnik, Windenergie, Verkehrs- und Automatisierungstechnik und den Automobilsektor und ist führender Partner und Treiber der vierten industriellen Revolution (Industrie 4.0). Darüber hinaus stellt das Unternehmen Kassenzonen für den Einzelhandel, elektromagnetische Aktuatoren für den automotiven und industriellen Serieneinsatz sowie Hard- und Software für Anwendungen u. a. in der Automatisierungstechnik und der Robotik her.[3]
Betriebsform
2016 wurde die Harting Technologiegruppe von einer KGaA in die AG & Co. KG umgewandelt, seit 1. Februar 2018 firmiert das Unternehmen als HARTING Stiftung & Co. KG. Das Unternehmen – es ist zu 100 Prozent in Familienbesitz und wird in der 2. und 3. Generation von der Familie geführt – ist mit 14 Produktionsstätten und Tochtergesellschaften in 44 Ländern vertreten. Die Gruppe beschäftigt weltweit rund 5.500 Mitarbeiter (Stand: 30. September 2020), davon ca. 2.600 im Inland an den Standorten Espelkamp, Minden und Rahden im Kreis Minden-Lübbecke in Nordrhein-Westfalen. Mehr als 700 Mitarbeiter arbeiten in Forschung und Entwicklung an den deutschen Standorten sowie in Zhuhai (China) und Sibiu und Agnita (Rumänien). Produktionsstandorte sind neben Espelkamp: ’s-Hertogenbosch (Niederlande), Biel (Schweiz), Northampton (Großbritannien), Zhuhai (China), Sibiu (Rumänien), Elgin (Vereinigte Staaten), Silao (Mexiko), Chennai (Indien), Bydgoszsz (Polen), Jekaterienburg (Russland) und Paris (Frankreich).
In den vergangenen Geschäftsjahren (je im Oktober des Vorjahres beginnend) erwirtschaftete die Harting Technologiegruppe folgende Umsätze[4]:
Geschäftsjahr | Umsatz |
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2013 | 484 Mio. € |
2014 | 547 Mio. € |
2015 | 567 Mio. € |
2016 | 586 Mio. € |
2017 | 672 Mio. € |
2018 | 762 Mio. € |
2019 | 750 Mio. € |
2020 | 759 Mio. € |
Vertriebsgebäude in Minden
Das 2001 fertig gestellte Gebäude für die Vertriebsgesellschaft Harting Deutschland GmbH & Co. KG in Minden wurde von dem Schweizer Architekten Mario Botta entworfen. Die mauerartige Front orientiert sich an den in der Umgebung stehenden preußischen Kasernen und bildet gleichzeitig das H des Firmennamens Harting nach.
Sponsoring
Die Harting Technologiegruppe fördert und unterstützt Vereine, Initiativen und Einrichtungen in den Bereichen Kultur, Bildung und Sport im Kreis Minden-Lübbecke und der Region Ostwestfalen-Lippe. Das Unternehmen ist Gesellschafter der GWD Minden-Handball-Bundesliga GmbH & Co. KG und Hauptsponsor des Handball-Bundesligisten GWD Minden.[5] 2017 intensivierte Harting sein Engagement im Handballsport und wurde offizieller Sponsor und Premium-Partner des Deutschen Handball-Bundes (DHB) für die Herrennationalmannschaft und alle Teams der männlichen Jugend und Junioren. Die Aktiven tragen bei Spielen das markante Firmenlogo auf ihren Hosen.[6] Für den Rollstuhlbasketballverein Baskets 96 Rahden fungiert das Unternehmen ebenfalls als Hauptsponsor.
Preise
Das Unternehmen wurde wiederholt ausgezeichnet. 2008 erfolgte der Eintrag in das Deutsche Markenlexikon. 2009 wurde die deutsche Vertriebsgesellschaft HARTING Deutschland GmbH & Co. KG mit dem 2. Platz des Ludwig-Erhard-Preises in der Kategorie der Unternehmen mit 100–500 Mitarbeitern ausgezeichnet. 2010 erfolgte die Aufnahme in die Enzyklopädie Marken des Jahrhunderts. Die Auszeichnung als Marke des Jahrhunderts würdigt Harting als Erfinder des Industrie-Steckverbinders Han, der in der Industrie als Standard gilt. 2010 wurde Harting auch in das Lexikon der deutschen Weltmarktführer aufgenommen.[7] 2006 und 2016 erhielt die Technologiegruppe den Hermes Award, den mit 100.000 Euro dotierten Technologie-Preis der Hannover Messe.
Einzelnachweise
- Homepage der Harting Unternehmensgruppe: Daten und Fakten 2019/20, abgerufen am 7. Dezember 2020.
- Georg Giersberg: Deutschland bietet Amerika die Stirn im Internet. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25. April 2016, S. 20–21.
- Historie - HARTING Technologiegruppe. Abgerufen am 12. November 2019.
- Zahlen - Daten - Fakten - HARTING Technologiegruppe. Abgerufen am 19. Juli 2017.
- GWD Minden. Abgerufen am 19. Juli 2017 (deutsch).
- Pressemitteilung der Harting Technologiegruppe vom 7. April 2018
- Florian Langenscheidt, Bernd Venohr (Hrsg.): Lexikon der deutschen Weltmarktführer. Die Königsklasse deutscher Unternehmen in Wort und Bild. Deutsche Standards Editionen, Köln 2010, ISBN 978-3-86936-221-2.
Weblinks
- Webpräsenz des Unternehmens
- Odo Marquadt, Zukunft braucht Herkunft. Technologie für den Menschen seit über 70 Jahren, 2015.