Hans Thaler (Mediziner)

Hans Thaler (* 21. September 1878 i​n Wien, Österreich-Ungarn; † 11. Juni 1926 i​n Wien) w​ar ein österreichischer Gynäkologe u​nd Geburtshelfer.

Leben

Hans Thaler besuchte i​n Wien d​as Gymnasium u​nd studierte a​n der Universität Wien. Als Student arbeitete e​r am histologischen Institut b​ei Josef Schaffer u​nd als Aspirant a​m pathologisch-anatomischen Institut b​ei Anton Weichselbaum. 1903 w​urde er promoviert u​nd wurde danach Operationszögling b​ei Julius Hochenegg a​n der II. Chirurgischen Klinik. 1905 g​ing er z​u Friedrich Schauta a​n die I. Universitätsfrauenklinik u​nd wurde d​ort 1907 Wissenschaftlicher Assistent v​on Schauta.[1] 1913 habilitiert e​r sich. Nach d​em Tod v​on Friedrich Schauta 1919 arbeitete e​r zunächst a​n der Seite v​on Ludwig Adler u​nd leitete d​ie Klinik n​ach dessen Weggang kommissarisch b​is zur Übernahme d​urch Heinrich v​on Peham. 1920 erhielt Thaler d​en Titel e​ines außerordentlichen Professors.

Hans Thaler arbeitete insbesondere z​u Problemen d​er Schwangerschaftstetanie, z​u Tuberkulose u​nd Krebserkrankungen b​ei der Schwangerschaft u​nd zu Methoden d​er Lokalanästhesie b​ei gynäkologischen Operationen.

Thaler verstarb n​ach einem Herz- u​nd Nierenleiden a​m 11. Juni 1926 i​n Wien u​nd wurde a​uf dem Döblinger Friedhof beerdigt. Er w​ar verheiratet.

Schriften

  • mit Ludwig Adler: Vortrag über Schwangerschaftstetanie in der Gesellschaft der Ärzte in Wien. 15. Juni 1906. In: Wiener klinische Wochenschrift. 1906, S. 779.[2]
  • mit Ludwig Adler: Experimentelle und klinische Studien zur Gravidätstetanie. In: Zeitschrift für Geburtshilfe. 62, 1908, S. 194.[3]
  • Syphilis des weiblichen Genitales. In: Emil Meirowsky, Felix Pinkus (Hrsg.): Die Syphilis. Springer, Berlin 1923, S. 191–212.[4]
  • Die Medikamentöse Behandlung des Puerperalfiebers. Springer, Berlin u. a. 1924, doi:10.1007/978-3-662-28967-9.
  • Das Ovarialkarzinom. In: Die Krebskrankheit. Ein Zyklus von Vorträgen. Springer, Wien 1925, S. 294–303, doi:10.1007/978-3-7091-9936-7_23 (online, PDF; 12,1 MB).
  • Das primäre Tubenkarzinom. In: Die Krebskrankheit. Ein Zyklus von Vorträgen. Springer, Wien 1925, S. 304–307, doi:10.1007/978-3-7091-9936-7_24 (online; PDF; 12,1 MB).
  • Zur Abhängigkeit des Scheideninhaltes von Ovarialfunktion und Schwangerschaft und über die Möglichkeiten seiner pharmakologischen Beeinflussung. In: Wiener klinische Wochenschrift. 23, 1925.[5]
  • Die Frau und der Sport. In: Wiener medizinische Wochenschrift. Nr. 38 und Nr. 39. Perles, Wien 1925, DNB 576663085.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Lutwin Beck (Hrsg.): Zur Geschichte der Gynäkologie und Geburtshilfe. Aus Anlaß des 100jährigen Bestehens der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe. Springer, Berlin/Heidelberg 1986, ISBN 978-3-642-71092-6, S. 197 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  2. Literaturverzeichnis in Hans Eppinger et al.: Innere Sekretion und Nervensystem (= Handbuch der Neurologie. Band 4). Springer, Berlin 2013, ISBN 978-3-66234543-6, S. 228 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  3. In: Walter Stoeckel: Die Bedeutung der inneren Sekretion für die Frauenheilkunde (= Handbuch der Gynäkologie. Band 9). Springer, Berlin 2013, ISBN 978-3-642-48572-5, S. 932 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  4. Inhaltsverzeichnis
  5. Literaturverzeichnis auf ntvg.nl, S. 2985 (PDF; 1,0 MB)
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