Hans Noris
Hans Andreas Noris (* 27. Dezember 1883 in München; † 21. November 1954 in Pertisau) war ein deutscher Architekt.
Werdegang
Der Münchner Kaufmannssohn Hans Andreas Noris machte 1902 das Abitur am Wilhelmsgymnasium München.[1]
Noris war vom 9. September bis zum 17. November 1918 Offizier der Pressesektion des Bayerischen Kriegsministeriums.[2] Von 1929 bis 1954 war er Mitglied, schließlich Vorsitzender des Aufsichtsrates der Bayerischen Hypotheken- und Wechsel-Bank.[3] Als Vermögensverwalter des Erbes des Großvaters seiner Ehefrau, Hugo von Maffei, verflocht er Kapital in Aktivitäten von August Lenz, die sich in der Konjunktur von Arisierungen bewegten.[4]
Noris war von 1931 bis Juli 1943 Mitglied des Aufsichtsrates der BMW AG.[5] Im Jahr 1944 war er Vorsitzender des Aufsichtsrates der Held & Francke Bauaktiengesellschaft.[6][7] In der zweiten Juliwoche des Jahres 1945 gehörte er zu 102 Bankiers und Industriellen des Nazi-Regimes, welche von den US-amerikanischen Militärbehörden in Bayern verhaftet wurden.[8]
Familie
1909 heiratete Noris in München Pauline Friederike Franziska von Maffei (1861–1926), eine Enkelin Hugo von Maffeis. Aus der Ehe stammten zwei Kinder, der Architekt Heinz Noris (1909–1991)[9] und Gabriele Noris (1916–1955).[10][11]
Werk
- 1908: Bau eines neuen Schulhauses in Lindenberg im Allgäu beschlossen. Architekt: Hans Noris (Firma Ackermann & Co München)
- 1910: Kath Kapelle St. Martin, Nadenberg, Lindenberg im Allgäu, neubarocke Dreikonchenanlage.[12]
- 1911–1912: Aussegnungshalle, Jugendstil, Lindenberg im Allgäu
- 1912: Sonnenhof (Starnberg)
- 1912: Villa, Robert-Koch-Straße 33 in Grünwald, zweigeschossiger Putzbau mit Walmdach und seitlichem Anbau, in Formen des späten Jugendstils, Toreinfahrt[13]
Quellen
- Jahresbericht über das K. Wilhelms-Gymnasium zu München 1901/02.
- Doris Fischer: Die Münchner Zensurstelle während des Ersten Weltkrieges. München 1973, DNB 751098604, S. 92 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche – Dissertation, Universität München).
- Horst Möller: Regionalbanken im Dritten Reich: Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank. De Gruyter Oldenbourg, Berlin/Boston 2015, ISBN 978-3-11-043161-2, S. 276 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Banken / LENZ & CO.: Spielbanken zu verkaufen. In: Der Spiegel. Nr. 1, 1960 (online).
- Till Lorenzen: BMW als Flugmotorenhersteller 1926–1940: Staatliche Lenkungsmaßnahmen und unternehmerische Handlungsspielräume. R. Oldenbourg Verlag, München 2008, ISBN 978-3-486-58155-3, S. 230 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche – Dissertation, Universität Konstanz).
- DA Pam, Civil Affairs Guide Dissolution of the Nazi Party and its affiliated Organizations Ausgabe 31, Headquarters, Department of the Army, 1944, S. 73 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
- Hermann August Ludwig Degener, Walter Habel: German Who’s who. Band 12. Schmidt-Römhild, 1955, S. 861 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche): „NORIS, Hans Ingenieur, Mitgl. zahlr. AR (z. T. Vors.) - München 13. Franz-Joseph-Str. 2 – Geb 27. Dez. 1883 München – Dipl.-Ing.“
- Bernhard Schoßig (Hrsg.): Unter dem geflügelten Rad. Institut für Zukunftsweisende Geschichte, München 2001, ISBN 978-3-8311-2208-0, S. 206 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Heinz Noris, Internationales Biographisches Archiv 13/1991 vom 18. März 1991, im Munzinger-Archiv, abgerufen am 17. Juli 2019 (Artikelanfang frei abrufbar)
- Iffeldorfer Journal 1 von 2019, S. 48
- Vereinigung des Adels in Bayern (Hrsg.): Genealogisches Handbuch des in Bayern immatrikulierten Adels. Band 14. Wissenschaftlicher Kommissionsverlag, Stegaurach 1982, DNB 830194991, S. 481 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler: Bayern III: Schwaben. Deutscher Kunstverlag, Berlin/München 1989, ISBN 3-422-03008-5, S. 658 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 25. Juli 2019]).
- Denkmalliste für Grünwald (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege. Abgerufen am 26. Juli 2019.