Hans Malzacher

Hans Malzacher (* 14. Oktober 1896 i​n Traisen, Niederösterreich; † 16. Oktober 1974 i​n Villach, Kärnten) w​ar ein österreichischer Montanist.

Leben

Hans Malzacher studierte Bergwesen an der Montanistischen Hochschule Leoben und begann 1920 seine berufliche Laufbahn in der niederösterreichischen Industrie. Ab 1929 war er in der Direktion der Schoeller-Bleckmann-Werke tätig, später Konsulent der Creditanstalt und ab 1936 Generaldirektor der Simmering-Graz-Pauker-AG. Malzacher gehörte Anfang der Dreißigerjahre der Heimwehr an und wandte sich bald deren völkisch ausgerichtetem steirischen Flügel zu.

Nach d​em Anschluss w​urde Malzacher z​um Generaldirektor d​er Alpine Montangesellschaft berufen u​nd war führend a​m Aufbau d​er Reichswerke AG Alpine Montanbetriebe "Hermann Göring" i​n Linz beteiligt, d​eren Leitung e​r ebenfalls v​on 1938 b​is 1941 innehatte. Am 4. Juni 1938 beantragte e​r die Aufnahme i​n die NSDAP u​nd wurde rückwirkend z​um 1. Mai aufgenommen (Mitgliedsnummer 6.301.451).[1][2] Von 1942 b​is 1945 w​ar er Generaldirektor d​er Berghütte Teschen. 1943 w​urde Malzacher Kurator d​es Vereins Deutscher Ingenieure (VDI).[3] Im Jahr 1945 w​urde er Stellvertreter d​es Rüstungsministers Albert Speer u​nd Rüstungsbevollmächtigter für d​en Bezirk Südost, d​er Schlesien, d​as Protektorat Böhmen u​nd Mähren, Österreich u​nd Norditalien umfasste.

Nach Kriegsende setzte ihn die amerikanische Besatzungsmacht im Juni 1945 wieder als Geschäftsführer der Alpine Montangesellschaft in Linz ein, im Oktober wurde er jedoch von den österreichischen Behörden als mutmaßlicher Kriegsverbrecher verhaftet und verbrachte die Zeit bis 1947 in verschiedenen Internierungslagern. Im Nürnberger Kriegsverbrecherprozess gegen Albert Speer sagte er 1946 als Zeuge aus.[4] Malzacher selbst wurde niemals angeklagt und 1947 entlassen. Er war dann beim Aufbau der Tiroler Röhren- und Metallwerke AG in Solbad Hall tätig und wurde deren Aufsichtsratsvorsitzender, später stand er u. a. dem Aufsichtsrat der VÖEST und der Steyr-Daimler-Puch-Werke vor. 1957 wurde er Honorarprofessor in Leoben.[5]

1949 w​urde er Corpsschleifenträger v​on Schacht Leoben.[6]

Ehrungen

Autobiografie

  • Begegnungen auf meinem Lebensweg, 2 Bände. Villach 1967/1971

Einzelnachweise

  1. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/27490965
  2. https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Hans_Malzacher
  3. Karl-Heinz Ludwig: Der VDI als Gegenstand der Parteipolitik 1933 bis 1945. In: Karl-Heinz Ludwig (Hrsg.): Technik, Ingenieure und Gesellschaft – Geschichte des Vereins Deutscher Ingenieure 1856–1981. VDI-Verlag, Düsseldorf 1981, ISBN 3-18-400510-0, S. 424–425.
  4. http://www.zeno.org/Geschichte/M/Der+N%C3%BCrnberger+Proze%C3%9F/Indizes/Personen-Index/M
  5. Walter Wiltschegg: Die Heimwehr. Wien, 1985, S. 354.
  6. Kösener Corpslisten 1996, 153/253.
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