Hans Gärtner (Landrat)

Hans Gärtner (* 12. Januar 1881 i​n Neuwied; † 31. Mai 1972 i​n Münster) w​ar ein deutscher Verwaltungsjurist.

Hans Gärtner

Leben

Der Beamtensohn schloss seine Schullaufbahn 1899 mit dem Abitur in Bromberg ab. Nach dem Militärdienst studierte Gärtner an der Universität Jena Rechtswissenschaft. Er wurde 1900 im Corps Franconia Jena recipiert und zeichnete sich zweimal als Senior aus.[1] Als Inaktiver wechselte er an die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Nach dem Examen und dem Referendariat trat er 1907 als Gerichtsassessor in den Justizdienst ein. Er wirkte ab 1912 als Staatsanwalt in Bonn und ab 1914 als Regierungsassessor in Gumbinnen. Von 1914 bis 1918 nahm er am Ersten Weltkrieg teil. Im Memelgebiet war er 1922 Verwaltungsgerichtsdirektor. Er trat 1923 in die innere Verwaltung des Freistaats Preußen und wurde 1931 Oberregierungsrat bei der Regierung in Hannover. 1930 war er als Austauschbeamter in Österreich. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde er am 25. April 1933 kommissarisch und am 22. September 1933 endgültig zum Landrat im Kreis Beckum ernannt. Er wurde am 14. Januar 1942 abgelöst und zum Reichskommissariat Niederlande in Den Haag abgeordnet. Gärtner, während der Weimarer Republik Mitglied der DNVP, trat in der Zeit des Nationalsozialismus rückwirkend zum Mai 1937 der NSDAP bei und war seit 1933 förderndes Mitglied der SS.[2]

Nach d​em Ende d​es Zweiten Weltkrieges befand e​r sich i​n alliierter Internierung, a​us der e​r im November 1946 entlassen wurde. Im k​urz zuvor geführten Entnazifizierungsverfahren w​urde er a​ls entlastet eingestuft. Er t​rat in d​en Ruhestand.[2]

Literatur

  • Joachim Lilla: Leitende Verwaltungsbeamte und Funktionsträger in Westfalen und Lippe (1918–1945/46), Aschendorff-Verlag Münster, ISBN 978-3-402-06799-4, S. 154.

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1960, 26/507
  2. Joachim Lilla: Leitende Verwaltungsbeamte und Funktionsträger in Westfalen und Lippe (1918–1945/46). Biographisches Handbuch., Münster 2004, S. 154
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