Hans Christoph Fritzsche
Hans Christoph Fritzsche (* vor 1629; † 1674 in Hamburg) war ein aus Dresden stammender deutscher Orgelbauer, der in Norddeutschland, Dänemark und Südschweden tätig war.
Leben
Fritzsche war der Sohn des Orgelbauers Gottfried Fritzsche aus erster Ehe. 1655 errichtete er seine Werkstatt in Kopenhagen. Zu Friedrich Stellwagen gab es verwandtschaftliche Beziehungen, da er Fritzsches Schwester Theodora heiratete. Sein Schwiegersohn Hans Heinrich Cahman heiratete seine Tochter Anna Christina und führte den Betrieb fort, nachdem Fritzsche während der Arbeiten am Neubau in Hamburg-Neuenfelde gestorben war.
Nachgewiesene Werke
Jahr | Ort | Kirche | Bild | Manuale | Register | Bemerkungen |
---|---|---|---|---|---|---|
1646 | Handorf | St. Marien | 13 | Neubau; einige Register erhalten | ||
1647–1649 | Cuxhaven-Altenbruch | St.-Nicolai-Kirche | II/P | 25 | Erweiterungs-Umbau;[1] nach weiterem Erweiterungs-Umbau von Johann Hinrich Klapmeyer (1727–1730) III/P/35 (= heutiger Zustand); 12–16 Register von Fritzsche erhalten | |
1651 (ca.) | Lissabon (Portugal) | Lieferung einer Orgel unbekannter Größe | ||||
1652 | Oederquart | St. Johannis | III/P | Unter Einbeziehung von 10 Registern der Vorgängerorgel (1581, 1632 schwer beschädigt); 1678–1682 Erweiterungsumbau durch Arp Schnitger, der die Orgel von der Chor- auf die Nordempore umstellte; von der Fritzsche-Orgel ist nichts erhalten. | ||
1653 | Oberndorf (Oste) | St.-Georgskirche | Später ersetzt | |||
1655 | Hamburg | St. Jacobi | IV/P | 53 ? | 1655–1658 größere Renovierungsarbeiten für 1656 Mark lüb.;[2] | |
1655 | Kopenhagen | Trinitatis Kirke | III/P | 42 | Neubau | |
1662 | Helsingør | Marienkirche | II/P | 24 | Umbau der Lorentz-Orgel (1634–1636) im Auftrag Dietrich Buxtehudes; nur die Prospektpfeifen des Rückpositivs sind erhalten. | |
1662/63? | Helsingborg | Sankt-Marien-Kirche | II/P | 24 | Arbeiten im Auftrag von Dietrich Buxtehude. Die Orgel wurde 1849 der Kirche von Torrlösa verkauft. | |
1666 | Halmstad (Schweden) | II/P | 24 | Neubau | ||
1670–1671 | Hauptkirche Sankt Katharinen (Hamburg) | IV/P | Erweiterung des Pedals um Principal 32' und Posaune 32'; die Arbeit wurde nicht vollendet (Fritzsche erhielt eine Zahlung von 960 Mark lüb.).[3] Die Arbeit wurde 1671–1674 während der Erweiterung auf IV/P 58 durch Johann Friedrich Besser (vor 1640–1693)[4] ausgeführt. | |||
1671 | Dömitz | Johanneskirche | II/p | 13 | Neubau | |
1673 | Hamburg-Neuenfelde | St. Pankratius-Kirche | Von Cahman vollendet. Später von Arp Schnitger nach Stade (Burgkirche) verbracht und anschließend nach Bremen verkauft.[5] Bei seinem Neubau hat Schnitger älteres Material aus zwei Registern von Fritzsche integriert. |
Literatur
- Gustav Fock: Arp Schnitger und seine Schule. Ein Beitrag zur Geschichte des Orgelbaues im Nord- und Ostseeküstengebiet. Bärenreiter, Kassel 1974, ISBN 3-7618-0261-7.
- Marc Honegger, Guenther Massenkeil (Hrsg.): Das große Lexikon der Musik. Band 3. Herder, Freiburg i. Br. [et al.] 1980, ISBN 3-451-22921-8.
- Kerala J. Snyder (Hrsg.): The Organ as a Mirror of Its Time. Oxford University Press, Oxford 2002, ISBN 0-19-514415-5 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Einzelnachweise
- Konrad Küster: „Wolbestimmete Musica ... nach Davids Manier und Gebrauch“. Eine Altenbrucher Trauerpredigt von 1653 als Schlüssel zu norddeutscher Musikkultur. In: Stader Jahrbuch 2007 (= Stader Archiv, N.F. 97), S. 55–92; und Orgelstiftung Altenbruch: H.C. Fritzsche
- Fock 1974, S. 45 und 56.
- Fock 1974, S. 45
- Uwe Pape und Wolfram Hackel (Hrsg.): Lexikon norddeutscher Orgelbauer. Band 3: Sachsen-Anhalt und Umgebung. Pape, Berlin 2015, ISBN 978-3-921140-98-7, S. 49–50.
- Neuenfelde, St. Pankratius
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.