Hans Bernhard Sprung

Hans Bernhard Sprung (* 21. Oktober 1906 i​n Dresden; † 12. April 1963 i​n Kassel) w​ar ein deutscher Chirurg u​nd Hochschullehrer.

Hans Bernhard Sprung
Ehepaar Sprung

Leben

Nach d​em Abitur i​n Dresden (1926) f​uhr Sprung z​ur See, u​m das Studium finanzieren z​u können. An d​er Friedrich-Schiller-Universität Jena, d​er Albert-Ludwigs-Universität Freiburg u​nd der Christian-Albrechts-Universität z​u Kiel studierte e​r Medizin. Medizinalpraktikant w​ar er a​b 1936 i​m Hamburger St. Georg-Krankenhaus u​nd in Kiel. 1937 w​urde er approbiert u​nd in Kiel z​um Dr. med. promoviert.[1]

Die chirurgische Ausbildung durchlief e​r ab 1939 i​m Stadtkrankenhaus Kassel. 1942 w​urde er Oberarzt i​n der Chirurgie v​om Universitätsklinikum Greifswald. Dort habilitierte e​r sich 1944 für Allgemeine u​nd Spezielle Chirurgie.[2] Die Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald ernannte i​hn 1945 z​um Senator.

1946 kehrte e​r in s​eine Heimatstadt zurück, zunächst a​ls Leitender Arzt d​es Hilfskrankenhauses i​n Laubegast, d​ann – noch i​m selben Jahr – a​ls Chefarzt d​er Chirurgie i​m Stadtkrankenhaus Johannstadt. Seit 1951 Titularprofessor, w​urde er b​ei Gründung d​er Medizinischen Akademie Carl Gustav Carus a​uf den Lehrstuhl für Chirurgie berufen u​nd zum Direktor d​er Chirurgischen Klinik ernannt. Er initiierte d​en Bau d​er „Neuen Chirurgie“ i​n den Ruinen d​er Kinderklinik, d​ie die Luftangriffe a​uf Dresden übriggelassen hatten. 1957 übernahm e​r das Prorektorat für Forschungsangelegenheiten u​nd wissenschaftliche Aspirantur. Sprung w​ar seit 1962 schwer erkrankt u​nd starb m​it 56 Jahren. Beerdigt w​urde er a​uf dem Hauptfriedhof Kassel.

Inschrift zur Ehrung von Hans Bernhard Sprung im Blüherpark in Dresden

Sprung hinterließ s​eine Frau Dora Maria Sprung geb. Kock († 2005 i​n Osnabrück). Die 1939 i​n Dresden geschlossene Ehe w​ar kinderlos geblieben.[3] Der Nachlass ermöglichte d​ie Wiedererrichtung d​es Denkmals für Ernst Julius Otto[4] u​nd die Sanierung v​on Vasen i​m Blüherpark.

Ehrungen

Literatur

  • Die Professoren der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus Dresden und ihrer Vorgängereinrichtungen 1814–2004. Dresden 2005. ISBN 3-598-11720-5. GoogleBooks
  • Klaus-Peter Wenzel: Der Dresdner Chirurg Hans Bernhard Sprung (1906–1963). dmv Deutscher Medizin Verlag 2015, ISBN 978-3-936525-77-9.
Commons: Hans Bernhard Sprung – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Dissertation: Die Erfolge der Resektion des Magenkarzinoms.
  2. Habilitationsschrift: Neurotische Dystrophie und ihre zugehörigen Krankheitsbilder – der Versuch einer Synthese.
  3. Stadt erbt eine Million Euro (Sächsische Zeitung)
  4. Julius Otto Denkmal (vanderkrogt.net)
  5. Verleihungsliste zum Ehrentitel „Verdienter Arzt des Volkes“ der DDR von 1949 bis 1978. In: deutsche-gesellschaft-fuer-ordenskunde.de. Juni 2013, abgerufen am 27. Februar 2021.
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