Handelskrankenkasse

Die Handelskrankenkasse (kurz hkk, Eigenschreibweise hkk Krankenkasse) ist eine bundesweit geöffnete deutsche Krankenkasse aus der Gruppe der Ersatzkassen. Sie ist Träger der gesetzlichen Krankenversicherung und Mitglied im Verband der Ersatzkassen (vdek). Die Historie der 2008 aus einer freiwilligen Vereinigung hervorgegangenen Krankenkasse reicht bis in das Jahr 1904 zurück.

Handelskrankenkasse[1]
Sozialversicherung gesetzliche Krankenversicherung
Kassenart Ersatzkasse
Rechtsform Körperschaft des öffentlichen Rechts
Gründung 1. Januar 2008[1]
Zuständigkeit Deutschland Deutschland
Sitz Bremen
Vorstand Michael Lempe
Verwaltungsrat Roland Schultze
Aufsichtsbehörde Bundesamt für Soziale Sicherung
Versicherte über 860.000
(Februar 2022)[2]
Haushaltsvolumen 2,3 Mrd. Euro (2021)
Geschäftsstellen 14[2]
Mitarbeiter ca. 1100 (Februar 2022)[2]
Website www.hkk.de

Geschichte

Ehemaliges Logo (2008–2014)
Ein Krankenschein von ca. 1992

Die Krankenkasse wurde unter dem Namen Handelskrankenkasse am 1. Januar 1904 in Bremen von Ladeninhabern, Vertretern der Handelskammer und kaufmännischen Angestellten als eingetragene Hilfskasse gegründet und wurde später auch mit dem Namenskürzel hkk bezeichnet. 1906 schloss sie sich dem Verband kaufmännischer Krankenkassen Deutschlands mit Sitz in Barmen an, der 1936 zum Verband der Angestellten-Krankenkassen (VdAK, heute vdek) umfirmiert wurde. Die Handelskrankenkasse war eine reine Angestelltenkrankenkasse, so dass nur Angestellte und Auszubildende in kaufmännischen Berufen aufgenommen wurden. Die Handelskrankenkasse war Anfang der 1990er Jahre nach eigenen Angaben die beitragsgünstigste aller Angestellten-Ersatzkassen im Bundesgebiet.

Durch die Eingliederung der Innungskrankenkasse Weser-Ems entstand am 1. Januar 2008 eine fusionierte Krankenkasse mit dem neuen Namen hkk.[3] Seit dem 1. Juli 2014 ist der offizielle Satzungsname wieder Handelskrankenkasse (hkk).

Finanzen

Über 1100 Mitarbeiter betreuten 2021 ein Haushaltsvolumen von rund 2,3 Mrd. Euro in der Krankenversicherung und rund 500 Mio. Euro in der Pflegeversicherung.[2]

Die Handelskrankenkasse musste nie einen einkommensunabhängigen Zusatzbeitrag erheben. Seit dem 1. Januar 2015 erhob sie einen einkommensabhängigen Zusatzbeitrag in Höhe von 0,40 Prozent des beitragspflichtigen Einkommens, 2016 bis 2018 in Höhe von 0,59 Prozent und ab 2019 in Höhe von 0,39 Prozent.[4][5][6] Zum Jahresanfang 2022 wurde eine Erhöhung des Zusatzbeitrags auf 0,69 Prozent vorgenommen.[7]

Struktur und Größe

Die hkk mit Hauptsitz in Bremen zählt mit mehr als 860.000 Versicherten – davon über 670.000 beitragszahlende Mitglieder – zu den zehn größten bundesweit geöffneten Krankenkassen. Gleichzeitig ist sie die größte Ersatzkasse im Nordwesten Deutschlands.

Die Handelskrankenkasse betreibt 14 Geschäftsstellen in Niedersachsen, Bremen, Nordrhein-Westfalen und Hamburg. Allgemeine Beratungsangebote werden darüber hinaus in bundesweit rund 2100 Servicepunkten des Landwirtschaftlichen Versicherungsvereins Münster, LVM (Kooperationspartner private Krankenzusatzversicherung), erbracht. In einigen Geschäftsstellen befinden sich die Beratungseinrichtungen von Handelskrankenkasse und LVM in unmittelbarer Nachbarschaft.

Am 1. Juli 1981 erwarb die Krankenkasse das Haus der Handelskrankenkasse, das die Deutsche Dampfschifffahrts-Gesellschaft „Hansa“ 1915 als Kontorhaus baute und das kriegszerstört bis 1953 wieder aufgebaut wurde.

Versichertenentwicklung

JahrVersichertenzahl
1990ca. 100.000
2003167.103[8]
2007181.000 (31.12.)[9]
2008311.429 (01.01.)*
2010325.511[10]
2015397.624[11]
2016485.892[12]
2017553.056[13]
2018600.373[14]
2019647.058[15]
2020693.904[16]

*2008: Fusion mit der IKK Weser-Ems

Organe

Der Vorstand besteht aus einem hauptamtlich tätigen Alleinvorstand.[1] Seit Januar 2000 ist dies Michael Lempe. Zudem ist Lutz Trey seit 2010 Vertreter des Vorstands.[17]

Über die Zusammensetzung des Verwaltungsrates als Selbstverwaltungsorgan der hkk wird alle sechs Jahre in einer Sozialwahl entschieden. Seit dem Jahr 2017 besteht er aus 18 Personen mit jeweils neun Vertretern der Versicherten und der Arbeitgeber. Zuvor bestand er aus jeweils zwölf Vertretern.

Literatur

  • Lydia Niehoff: Ein Haus Voller Geschichten: Das Gebäude der Handelskrankenkasse in Bremen. Hauschild Verlag: Bremen 2000, ISBN 978-3-89757-044-3.
Commons: Handelskrankenkasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Satzung vom 1. Januar 2008 in der Fassung des 55. Nachtrages. Handelskrankenkasse, Stand 1. Januar 2019, abgerufen am 23. Oktober 2019 (PDF).
  2. Über die hkk. In: hkk.de, abgerufen am 11. Februar 2022.
  3. Satzung der hkk vom 1. Januar 2008 (Memento vom 1. März 2010 im Internet Archive)
  4. Beitragstabelle 2015
  5. Beitragstabelle 2016
  6. Preis-Leistungs-Vorteil - hkk. Abgerufen am 17. Oktober 2019.
  7. Hermann-Josef Tenhagen: Wann Sie Ihre Krankenkasse wechseln sollten. In: spiegel.de. 18. Dezember 2021, abgerufen am 18. Dezember 2021.
  8. Geschäftsbericht 2003
  9. Geschäftsbericht 2007
  10. Geschäftsbericht 2010
  11. Geschäftsbericht 2015
  12. Geschäftsbericht 2016
  13. Geschäftsbericht 2017
  14. Geschäftsbericht 2018
  15. Geschäftsbericht 2019
  16. Geschäftsbericht 2020
  17. Vorstand. hkk-Website, abgerufen am 3. Januar 2017.

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