Hamza Yusuf
Hamza Yusuf (arabisch حمزة يوسف هانسون, DMG Ḥamza Yūsuf; * 1958 als Mark Hanson in Walla Walla, Washington, USA) ist ein US-amerikanischer Islamwissenschaftler,[1] moderner Prediger[2] und Fernsehmoderator.[3] Bekannt wurde er durch seine zahlreichen öffentlichen Vorträge in den arabischen und westlichen Medien.[4][5] The Guardian beschrieb Yusuf als den einflussreichsten islamischen Gelehrten im Westen.[6]
Leben
Yusuf wurde 1958 im US-Bundesstaat Washington als Sohn einer griechisch-orthodoxen Mutter und eines katholischen Vaters geboren,[3] aber er wurde evangelisch getauft, weil sein Vater sich nicht für seine Religion interessierte.[7] Seine Familie zog nach Nordkalifornien, wo er aufwuchs. Er hat schottische, griechische und nordeuropäische Wurzeln. Beide Eltern waren gut ausgebildet, aufgeschlossen und interessierten sich sehr für soziale, politische und pädagogische Fragen. Sein Vater mochte die Poesie, besonders die Englische, während seine Mutter im zivilen Bereich und gegen den Vietnamkrieg tätig war.[8] Yusuf spricht sehr gut von seiner Mutter, bezeichnet sie als eine spirituelle Person, die sehr offen für andere Menschen und andere Lebensweisen sei. Sie sei es gewesen, die ihn zu einer Synagoge, einer Moschee, einem Hindu-Tempel und einem buddhistischen Tempel gebracht habe, um ihm andere Religionen näher zu bringen.[9]
Anfänge
1977, als er 17 Jahre alt war, erlitt er einen schweren Autounfall, der ihn dem Tode nahe brachte. Diese Erfahrung veranlasste ihn zu recherchieren, was verschiedene Traditionen und Religionen über den Tod sagen. Er erkannte, dass der Islam die richtige Religion für ihn sei, und begann, den Glauben zu praktizieren, wollte aber zunächst aufgrund seines Alters noch kein Muslim werden.[3] Der Islam wurde für ihn bedeutungsvoller als die Dreifaltigkeit; er empfand die fünf täglichen Gebete als ständigen Aufruf, sich über alles zu wundern und aufmerksam zu bleiben.[10] Yusuf stieß beim Stöbern in einem Buchladen auf Das Buch der Gewissheit des 2005 verstorbenen Martin Lings.[3] Darin zitiert und interpretiert Lings ausführlich den Koran. Bei diesem Koranstudium erfuhr Yusuf eine persönliche Offenbarung, die ihn geradezu dazu zwang, zum Islam zu konvertieren. Yusufs damalige Freundin vermittelte ihm den Kontakt zu einem muslimischen Ehepaar aus Mekka in Santa Barbara, das dem Schādhilīya-Orden angehörte und Anhänger eines in Großbritannien lebenden Sufi-Imams war: Shaykh Abdalqadir as-Sufi, der bald eine zentrale Rolle in Yusufs Leben spielen sollte und auch sein Schwager wurde. Nach einigen Besuchen bei Sufi-Anhängern konvertierte Yusuf schließlich zum Islam und brach sein Universitätsstudium ab, um grundlegende muslimische Riten zu lernen.[11] Obwohl einige Anhänger von as-Sufi eine Gemeinde in Berkeley gegründet hatten, beschloss Yusuf, nach Großbritannien auszuwandern und mit dem Shaykh und seiner Sufi-Gemeinde zu leben.[11]
Reise in die islamische Welt
In Großbritannien lebte er ein Jahr lang mit dem britischen Sufi-Islamwissenschaftler Abdalqadir as-Sufi zusammen. Anschließend verbrachte er vier Jahre in Al Ain in den Vereinigten Arabischen Emiraten, wo er am islamischen Institut Scharia-Wissenschaften studierte. Er arbeitete als Muezzin und war später als Imam für eine Moscheengemeinde tätig, die sich hauptsächlich aus afghanischen Arbeitern zusammensetzte, die ihre Familien und die Kriegsanstrengungen unterstützten.[12] 1984 distanzierte Yusuf sich jedoch von den Lehren des As-Sufi und wandte sich den in den Emiraten lebenden mauretanischen Gelehrten zu. Er studierte unter anderem Koranrezitation, Rhetorik, Poesie, Fiqh und Theologie in Spanien, Algerien, Marokko und Mauretanien, wo er seine nachhaltigste und mächtigste Beziehung zum Islamwissenschaftler Sidi Muhammad Ould Fahfu al-Massumi entwickelte, der als Murabit al-Hajj bekannt ist.[3]
Rückkehr in die USA
Nach 10 Jahren im Ausland kehrte Yusuf in die USA zurück und begann ein Studium im Bereich der Krankenpflege am Imperial Valley College. Er machte den Abschluss in homöopathischer Medizin in vergleichenden Religionswissenschaften. Während dieser Zeit diente er als Imam der Santa-Clara-Moschee und wurde Teil der muslimisch-amerikanischen Sprachgemeinschaft, die Vorträge und Predigten in Moscheen und islamischen Zentren in Nordkalifornien hielt.[13] Er wurde von muslimischen Studentengruppen und muslimischen Organisationen zu Vorträgen auf Universitätsgeländen und islamischen Konferenzen in den Vereinigten Staaten eingeladen. Yusuf bekam den Ruf eines talentierten Redners, der fließend arabisch sprach und mit tadellosem arabischen Intellekt beeindruckte. Er vergrößerte sein Publikum in Nordamerika und Westeuropa. Seine Reden kombinieren Verweise auf berühmte Denker wie Plato oder Ibn Rushd mit einer Art Geschichtsunterricht über die Vergangenheit einer vormodernen Nation sowie Kritik an Politikern und politischen Bewegungen in den Vereinigten Staaten und der muslimischen Welt gleichermaßen, sowie gegenüber der muslimischen Öffentlichkeit, weil die so wenig über ihr religiöses Erbe wisse.[14]
Yusuf ist einer der Unterzeichner von „Ein gemeinsames Wort zwischen Uns und Euch“, einem offenen Brief islamischer Gelehrter an christliche Führer, die Frieden und Verständnis fordern. 2017 wurde er mit anderen islamischen Gelehrten vom Islamischen Staat bedroht.[15] Hamza Yusuf ist Präsident des Zaytuna College in Berkeley, Kalifornien, und Berater des Islamic Studies Program an der Stanford University und des Berkeley Center für Islamische Theologie. Er übersetzt viele islamische Bücher aus dem Arabischen ins Englische. Er verbreitet den traditionellen sunnitischen Islam im Westen durch seine populären Reden und Lektionen in kurzen intensiven Studienprogrammen, außerdem berät er mehrere amerikanische Universitäten in Islamwissenschaften und ist Mitglied des George Russell One Nation Advisory Council, einer nationalen philanthropischen Initiative, die sich mit Pluralismus und Inklusion in den USA befasst. Er ist Co-Vorsitzender von „Religions for Peace“ und Mitglied der Initiative „Ethik in Action“ für nachhaltige und integrale Entwicklung, einer Zusammenarbeit zwischen „Religions for Peace“, dem Vatikan, den Vereinten Nationen und anderen Organisationen.[2] Im Jahr 2020 verfasste Yusuf seine Promotion an der Graduate Theological Union mit dem Titel „Normative islamische Tradition in Nord- und Westafrika. Eine Fallstudie über den Transfer von Autorität und die Destillation von Wissen“.
Standpunkte
Yusuf wird regelmäßig nicht nur von den Medien, sondern auch von Staats- und Regierungschefs zu seinen Ansichten befragt.[16][17] Darunter gehört zum Beispiel der ehemalige englische Premierminister Tony Blair.
Yusufs Vorträge und Predigten befassen sich mit verschiedenen islamischen Themen, aber auch mit dem islamischen Radikalismus, interreligiösen Beziehungen sowie dem Islam und dem Westen. Er spricht über aktuelle soziale, politische, wirtschaftliche, moralische und ethische Fragen und analysiert den Niedergang der modernen Zivilisation, die er die Gesellschaft der Toten nennt, aufgrund des Todes des Geistes oder der Seele. Um sie wieder zum Leben zu erwecken, muss seiner Ansicht nach die Gesellschaft regeneriert werden. Die Menschen müssten den Sinn ihres Lebens verstehen und lernen, warum sie geschaffen und wofür sie geschaffen wurden.[3]
Yusuf rief die Muslime dazu auf, zu ihrem wahren Glauben zurückzukehren, ohne Gewalt, Intoleranz und Hass. Diese Entwicklung des Islams veranlasste Yusuf, wieder in den USA zu leben, da Muslime im Westen die muslimischen Werte besser umsetzen können als in den meisten muslimischen Ländern. Viele muslimische Einwanderer sehen das genauso, weshalb sie sich bewusst für ein Leben in den USA entschieden haben.[17][10] Yusuf ist der Meinung, dass das Internet und die moderne Informationstechnologie zum ersten Mal in der Geschichte den Muslimen die Möglichkeit eröffnet habe, ihre Religion der Welt vorzustellen, anstatt anderen zu erlauben, sie zu erzählen. Er ermutigt die Muslime darin, diese Gelegenheit zu nutzen, um die wahre Natur des Islam zu erklären.[3]
Der Zerfall der Gesellschaft hat laut Yusuf enorme Auswirkungen auf das Wohlergehen der modernen Familie, was zu einer Zunahme des häuslichen Missbrauchs führe und zu Familienzusammenbrüchen, daher warnt er die Muslime, wachsam zu sein. In diesem Zusammenhang verweist Yusuf auf häusliche Gewalt unter Muslimen, insbesondere gegenüber muslimischen Frauen, und betont, dass die Ehe an erster Stelle stehe und in erster Linie Individuen zu schützen seien. Die Ehe sei ein Ort, an dem man Geborgenheit und Ruhe findet. Partner in der Ehe müssten sich gegenseitig respektieren. Er erinnert Muslime daran, dass Unterdrückung im Islam verboten ist.[18]
Yusuf besteht darauf, dass der Schlüssel zur Zukunft des Islam in der Vergangenheit liege. In seinen Reden und veröffentlichten Broschüren betont er die glorreiche vormoderne Geschichte und die traditionellen Bildungssysteme, die in den meisten modernen Ländern mit muslimischer Mehrheit in der Welt an den Rand gedrängt wurden. Yusuf vermeidet Fragen rechtlicher und theologischer Unterschiede und vermeidet enge Klassifikationen.[19]
Stellung der Frau in Gesellschaft und Islam
Yusuf glaubt, dass der Missbrauch von Frauen ein globales Problem sei, insbesondere ein muslimisches Phänomen. Er fordert Frauen auf, ihre Macht und ihr Potential zu nutzen, um die Gesellschaft zu verbessern. Er ist der Meinung, dass die menschliche Gesellschaft mehr weiblichen Einfluss braucht, um das Ungleichgewicht der männlichen Dominanz auszugleichen, das sich negativ auf die menschliche Verfassung ausgewirkt hat.[3] Wenn muslimische Männer Frauen missbrauchen, verletzen sie Gottes Befehl und die Jahiliyyah-Regel des Patriarchats (Unwissenheit). Yusuf bestreitet bestimmte Behauptungen, dass der Koran es Ehemännern erlaube, ihre Frauen zu schlagen.[3] Yusuf besteht darauf, dass jeder, der behauptet, ein Vers erlaube Männern, ihre Frauen zu schlagen, falsch liegt; Seiner Ansicht nach ist auch das Schlagen im Allgemeinen verboten, und er erinnert an das Beispiel des Propheten Muhammad (dessen Sunna befolgt werden sollte), der in seinem Leben weder Männer, noch Kinder noch Frauen schlug.
Kopftuch
Yusuf lehnt es ab, Frauen zu zwingen, ihre Köpfe zu bedecken, und empfiehlt stattdessen, angemessene Ratschläge zu erteilen, um sie darauf aufmerksam zu machen, dass es eine religiöse Verpflichtung ist. Er verurteilt diejenigen, die Gewalt anwenden, wenn Frauen beschließen, ihre Köpfe nicht zu bedecken. Und er verurteilt die abscheulichen Verbrechen gegen Frauen, die gegen islamische Prinzipien verstoßen. Er betont dabei den Schutz der Frauen und den Respekt ihnen gegenüber.[3]
Dschihad
Seiner Meinung nach ist der Dschihad das höchste Prinzip des Kampfes gegen das, was falsch läuft in der Welt. Yusuf verstand den Dschihad nie als wahllose Gewalt gegen unschuldige Menschen und Zivilisten, sondern als einen spirituellen Kampf im Herzen sowie einen sozialen Kampf. Auf der Grundlage dieser Prinzipien fährt Yusuf fort, sich gegen Gewalt, Radikalismus und Terrorismus auszusprechen und zu betonen, dass das Töten der islamischen Tradition fremd ist, und es keine Rechtfertigung dafür in den heiligen Texten gibt. Sowohl der Koran als auch der Hadith verbieten diese abscheulichen Taten.[3] Yusuf zitiert den Koran wie folgt: „Wenn du einen Menschen tötest, ist es, als hättest du die ganze Menschheit getötet.“ Zudem zitiert Yusuf den Propheten Muhammad auf diese Weise: „Sei dir des Extremismus in der Religion bewusst, denn es ist der Extremismus in der Religion, der die Menschheit zerstört hat.“ Yusuf sieht daher keinerlei Legitimität für Gewalt, er besteht vielmehr darauf, dass dies ein modernes Phänomen ist, das seine Wurzeln in der westlichen Tradition hat, und solche Muslime, die es benutzen, sicherlich davon beeinflusst wurden; Dieses Phänomen einzudämmen und zu bekämpfen, ist laut Yusuf nur möglich, wenn bestimmte aktuelle Probleme angegangen werden und Muslime zu dem traditionellen Lehren des Islam ermutigt werden. Als westlicher Konvertit zum Islam befindet sich Yusuf in einer guten Position, um diesen Diskurs zu beeinflussen.
Der Islam und die westliche Welt
Seit den Anschlägen vom 11. September 2001 hat Yusuf hart daran gearbeitet, die Kluft zwischen Islam und westlicher Welt zu überwinden. Er trat zu diesem Thema sehr oft in den Medien sowie auf internationaler Ebene auf. Yusuf glaubt, dass Unwissenheit auf beiden Seiten zu Missverständnissen und Hass geführt habe:[3] Der Westen sei normalerweise sehr wertend und habe vorgefasste Vorstellungen über den Islam, Muslime hätten ebenfalls eine verzerrte, voreingenommene Wahrnehmung der westlichen Kultur. Daher müssten beide Seiten mehr über die Geschichte und Kultur der jeweils anderen erfahren, so Yusuf, um sich der Errungenschaften und Traditionen des Anderen bewusst zu werden.
Yusuf ermutigt den Westen dazu, als Beitrag zum allgemeinen Fortschritt und zur Verbesserung des westlichen Lebens mehr über Muslime zu erfahren und daraus zu lernen. Der Westen könne sich ein Beispiel daran nehmen, wie der Islam Wissenschaft und Religion sowie ethnische Zugehörigkeit erfolgreich integriere. Yusuf betont, dass der Grund für aktuelle Spannungen zwischen den Islam und die westliche Welt die Unwissenheit sei. Deshalb sei es wichtig, einander zu kennen und zu respektieren, um ein friedliches Zusammenleben durchzusetzen. Yusuf fordert den Westen außerdem auf, die muslimische Frustration zu verstehen und zu versuchen, frühere Probleme zu lösen. Ebenso bittet er die Muslime, nicht den Westen für alle Probleme verantwortlich zu machen, sondern eine ernsthafte Selbstprüfung durchzuführen und für Schwierigkeiten selbst Verantwortung zu übernehmen.
Für Yusuf ist die Menschheit die gemeinsame Basis, die die Menschen miteinander verbindet, unabhängig von ihrem Glaubensbekenntnis, ihrer Rasse oder ihrer Hautfarbe, also ist ein Mensch unverletzlich aufgrund seiner Menschlichkeit, noch vor der Unverletzlichkeit von Glauben.[3]
Haltung gegenüber dem arabischen Frühling
In den frühen Tagen der arabischen Revolution war Yusuf vorsichtig. Auf seiner offiziellen Website Sandala Productions schrieb er eine Nachricht an die Menschen in Libyen, in der er ihre enge Verbindung zum Islam erwähnte. In einem kurzen Artikel über Ägypten erkannte er nicht nur Ägyptens Revolution, sondern forderte einen festen Standpunkt, um das ägyptische Volk zu unterstützen und politische Veränderungen zu wechseln.
„Ich persönlich glaube, dass die ägyptischen islamischen Gelehrten die Verantwortung haben, sich dem ägyptischen Volk anzuschließen und es zu bitten, ägyptische Reformen durchzuführen.“[20]
Aber im Jahr 2013 änderte Yusuf seine Meinung; er unterstützte die repressive Regierung und lehnte alle Aufstände gegen sie ab. Er behauptet, dass die große Mehrheit der Menschen in arabischen Golfstaaten mit ihren Regierungen zufrieden sind und die Monarchie bevorzugen, weil der Herrscher aus einer reichen Familie stammt und deswegen sein Vermögen nicht vergrößern will. Wenn ein König gut ist, wird er seine Kinder erziehen, um gut zu sein.[21] Er geht davon aus, dass die politischen Meinungsverschiedenheiten wie der Arabische Frühling heute nicht nur eine Bedrohung für die Ordnung darstellen, sondern möglicherweise destabilisierend sind.
„Deshalb waren unsere ʿulamāʾ gegen die Revolution. Nicht weil sie dachte, Unterdrückung sei nicht falsch oder sie versuchten, die Unterdrücker an der Macht zu halten. Sie sahen es in erster Linie aus einer metaphysischen Perspektive. Dass dies ein ʾibtilāʾ von Allah war.“
Katar-Blockade
Im Juni 2017 eskalierte die regionale Krise, als Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Ägypten, Mauretanien und andere Länder die diplomatischen Beziehungen abbrachen und Katar blockierten. Diese von Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten geführte Koalition argumentierte, Katar habe „Terrororganisationen“, einschließlich der Muslimbruderschaft, unterstützt und durch sein Medienunternehmen Al Jazeera regionale Unruhen ausgelöst. Nach der Blockade gegen Katar lieferte die türkische Regierung die Waren, die normalerweise aus Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten importiert werden. Die Türkei, die sich gegen die Vereinigten Arabischen Emirate auf die Seite Katars stellt, bringt Yusuf in eine schwierige Lage, da er ein Jahrzehnt lang Aussagen über seine Liebe zum Land und seinem Führer Recep Tayyip Erdoğan hat und die Reaktion der Regierung auf die beiden Gezi-Park-Proteste 2013 und den Putschversuch in der Türkei 2016 öffentlich verteidigte.[22]
Die Beziehung zu den Vereinigten Arabischen Emiraten
Der Gelehrte ʿAbdallāh ibn Baiya war fast ein Jahrzehnt lang Mitglied der in Katar ansässigen Internationalen Union Muslimischer Gelehrter (al-Ittiḥād al-ʿĀlamī li-ʿUlamāʾ al-Muslimīn) und diente als einer der Stellvertreter von Yusuf al-Qaradawi, bis er im September 2013 von dieser Rolle zurücktrat.
Die Vereinigten Arabischen Emirate schienen sich erfolgreich an ihren ehemaligen Stellvertreter ʿAbdallāh ibn Baiya gewandt zu haben, um zu versuchen, mit den regierungsfeindlichen Behörden von Al-Qaradawi fertig zu werden. Die Organisation gilt seit langem als religiöse Autorität der Muslimbruderschaft, die seit den 1960er Jahren in Katar ansässig ist. Die Vereinigten Arabischen Emirate haben 2018 das Fatwa-Komitee unter dem Vorsitz von Bin Bayyah gegründet. Zu ihren Mitgliedern gehört Yusuf. Diese Ansicht wird weiter bestätigt. Er ist Vizepräsident des in den Vereinigten Arabischen Emiraten ansässigen Forums zur Förderung des Friedens in muslimischen Gesellschaften.
Umstrittene Aussagen
Über Donald Trump sagte Yusuf: „Gott ist verantwortlich, Trump ist ein Diener Gottes.“[23]
Im Jahr 2017, als Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate beschlossen, Katar zu blockieren, unterstützte er die Belagerung.
„Einwanderer, die gegen den Westen toben, sollten in ein muslimisches Land auswandern“, sagte er 2001.[24]
Sonstiges
Auszeichnungen
Yusuf wurde in die Top 50 der 500 einflussreichsten Muslime eingestuft. Diese jährliche Veröffentlichung wurde vom Royal Islamic Strategic Studies Center in Jordanien zusammengestellt.[25] Er erhielt auch von König Abdullah II. bin al-Hussein einen Orden für die Auszeichnung ersten Grades für seine Beiträge zum islamischen Denken und arbeitete mit Prinz Ghazi bin Muhammad an Schlüsselinitiativen zur Förderung des Friedens zwischen Muslimen und Christen.[2]
Fernsehprogramme
Mit dem saudischen Regisseur Eissa Bougari initiierte Yusuf eine Medienherausforderung an die arabische Welt, die zu einem äußerst erfolgreichen kulturell-religiösen Programm führte, das er drei Jahre lang moderierte und das während des Ramadan eines der meistgesehenen Programme in der arabischen Welt war.[2] Er wurde auch mehrmals auf BBC interviewt und war Gegenstand des BBC-Dokumentarsegments The Faces of Islam, das das neue Jahrtausend einleitete.
Literatur
- Haifaa A. Jawad: Towards Building a British Islam : New Muslims' Perspectives. Chapter 7 Contemporary Case Studies: Case Study II: Mark Hanson or Shaykh Hamza Yusuf. London, New York, 2012, Continuum.
- ʿAzīz al kbīṭī Idrīsī: al taṣaūf al-islāmiy fī al-wilāyat al-Muttaḥida al amrikia, Dar Al Kotob Al Ilmiyah, Bayrūt, 2012
- Zareena Grewal: Islam Is a Foreign Country: American Muslims and the Global Crisis of Authority, New York University Press 2013, ISBN 978-1-4798-0019-3
Weblinks
- Literatur von und über Hamza Yusuf in der bibliografischen Datenbank WorldCat
Einzelnachweise
- Ukeles, Raquel The Evolving Muslim Community in America: The Impact of 9/11 p 101
- Hamza Yusuf, auf sandala.org
- Haifaa A. Jawad: Towards Building a British Islam : New Muslims' Perspectives. Chapter 7 Contemporary Case Studies: Case Study II: Mark Hanson or Shaykh Hamza Yusuf. London, New York, New York, Continuum, 2012
- المفكر الأمريكي حمزة يوسف من الشخصيات المسلمة الأكثر تأثيرا فالعالم
- Sheikh Hamza Yusuf: The American sheikh, auf edition.cnn.com
- Jack O'Sullivan: If you hate the west, emigrate to a Muslim country. In: The Guardian, 7. Oktober 2001. Abgerufen am 22. November 2011.
- إضاءات :. حمزة يوسف. In: youtube.com.
- Haifaa A. Jawad: Towards Building a British Islam : New Muslims' Perspectives. Chapter 7 Contemporary Case Studies: Case Study II: Mark Hanson or Shaykh Hamza Yusuf. London, New York, New York, Continuum, 2012
- On the Passing of My Mother, Elizabeth George Hanson – Sandala.org, abgerufen am 27. Juli 2021 (englisch)
- Rollo Romig: Where Islam Meets America. In: New Yorker, 20. Mai 2013. Abgerufen am 19. Dezember 2014.
- Zareena Grewal: Islam Is a Foreign Country: American Muslims and the Global Crisis of Authority. Part I: The Roots and Routes of Islam in America. New York, 2012, S. 160
- Zareena Grewal: Islam Is a Foreign Country: American Muslims and the Global Crisis of Authority. Part I: The Roots and Routes of Islam in America . New York, 2012, S. 161
- Zareena Grewal: Islam Is a Foreign Country: American Muslims and the Global Crisis of Authority. Part I: The Roots and Routes of Islam in America . New York, 2012, S. 162
- Zareena Grewal: Islam Is a Foreign Country: American Muslims and the Global Crisis of Authority. Part I: The Roots and Routes of Islam in America . New York, 2012, S. 162–163
- On GPS: An American on an ISIS hit list, auf edition.cnn.com
- Noshin Bokth: The controversy of Hamza Yusuf being appointed Human Rights Adviser to the Trump administration - TMV (en-GB) 19. Juli 2019. Abgerufen am 28. September 2019.
- Jack O'Sullivan: If you hate the west, emigrate to a Muslim country. In: The Guardian, 7. Oktober 2001.
- Haifaa A. Jawad: Towards Building a British Islam : New Muslims' Perspectives. Chapter 7 Contemporary Case Studies: Case Study II: Mark Hanson or Shaykh Hamza Yusuf. London, New York, 2012, S. 135
- Zareena Grewal: Islam Is a Foreign Country: American Muslims and the Global Crisis of Authority. Part I: The Roots and Routes of Islam in America . New York, 2012, S. 164
- When the Social Contract is Breached in Egypt, auf lastprophet.info
- إضاءات :. حمزة يوسف. In: youtube.com.
- When Evil Fails and Goodness Prevails: Regarding the Recent Coup Attempt in Turkey, auf sandala.org
- U.S. Muslim cleric Hamza Yusuf calls Trump ‘a servant of God’ during racist rant against Black Lives Matter, auf rabwah.net
- 'If you hate the west, emigrate to a Muslim country', auf theguardian.com
- The 2016 Edition is Here!. Archiviert vom Original am 26. Januar 2016. Abgerufen am 4. Juni 2017.